Schweizer Meister mit 60 Jahren

  25.02.2022 Tennis

Rollstuhlsport: Der Wohler BouBou Keller gewinnt die Schweizer Interclub-Meisterschaften im Tennis

Der Wohler BouBou Keller war mit dafür verantwortlich, dass die Schweizer Interclub-Meisterschaften im Rollstuhltennis in Frick stattgefunden haben. Jetzt konnte er dort mit seinem Teamkollegen Raphael Gremion seinen ersten Titel feiern.

Die erste Schweizer Interclub-Meisterschaft im Rollstuhltennis in Frick ist Geschichte. Dass sie im Aargau stattfinden konnte, ist unter anderem ein Verdienst des Wohlers BouBou Keller.

In den letzten drei Jahren war das La Croisée in Delémont Austragungsort. Die Technische Kommission Rollstuhltennis wollte sie an einen anderen Ort bringen, damit der Sport in vielen Regionen der Schweiz präsent ist und es sprachlich Wechsel gibt. «Ich machte mich auf die Suche in der nördlichen Region der Schweiz», sagt Keller. «Dabei habe ich erfahren, dass in Frick der Tennisclub eine neue Anlage erhält.»

Souverän in den Final eingezogen

Im Oktober 2021 nahm Keller mit Massimo Fini, dem Präsidenten des TC Frick, Kontakt auf und machte mit ihm eine Besichtigung der Halle ab. Nach einem Probetraining war der Wohler von der barrierefreien Anlage und der Bodenrollqualität überzeugt. Bald konnten die Vorbereitungen für die Interclub-Meisterschaften im Fricktal aufgenommen werden. Elf Teams spielten während drei Tagen um den Titel. Keller, in Diensten des Rollstuhl-Tennis-Clubs Aargau, trat gemeinsam mit Raphael Gremion vom CFR Bienne an.

Der Wohler setzte sich in seinem ersten Duell gegen Christian Stegmüller mit 6:0 und 6:3 klar in zwei Sätzen durch. Ebenso Gremion mit einem 6:1 und 7:5 gegen Jean-Bernard Veuthey. «Auch im Doppel liessen wir nichts anbrennen», erzählt Keller. Dieses Duell konnten sie mit 6:1 und 6:3 für sich entscheiden. Am zweiten Turniertag ging es ähnlich erfolgreich weiter. Keller konnte gegen Angela Grosswiler gewinnen (6:2, 6:3). Gremion gewann auch souverän (6:0, 6:4).

Packender zweiter Satz

Im Doppel war das Duo zwar stärker gefordert, konnte sich aber dennoch mit 6:4 und 6:4 in zwei Sätzen durchsetzen. Somit waren Keller und Gremion am letzten Tag sicher im Finalduell. Für BouBou Keller ging es gegen Martin Erni, einen langjährigen Trainingskollegen. «Ich startete sehr nervös, konnte ich doch mit einem Sieg viel zu meinem möglichen ersten Interclub-Schweizer-Meister-Titel beitragen.» Den ersten Satz gewann der Freiämter dennoch souverän mit 6:1. So souverän, dass er von der Leichtigkeit selbst überrascht war. Tatsächlich machte ihm Erni im zweiten Satz das Leben deutlich schwerer. Das Startgame ging verloren. Keller konnte ausgleichen und durch einen Break in Führung gehen. 2:1 nach Games. Beim Stand von 5:3 und 40:0 im Game hatte Keller drei Matchbälle. «Und ich verwerte keinen. Im nächsten Game führe ich 40:15. Wieder klappt es nicht.» Am Ende holt sich der Wohler in einem engen Duell den Sieg mit einem 7:6 im zweiten Satz.

Gremion lässt Duo zittern

Im anderen Duell spielt mit Kellers Partner Gremion die Nummer 1 der Schweiz gegen Daniel Pellegrina, die Nummer 2. «Entweder verliert Gremion und es steht unentschieden oder mein Partner entscheidet die Schweizer Meisterschaft für uns.» Mit einem 6:4 konnte Gremion den ersten Satz gewinnen, musste dann aber etwas leichtfertig den zweiten Satz mit 4:6 abgeben. Den letzten und entscheidenden Satz gewann Kellers Kollege mit 6:3. «Freudig konnte ich Raphael zu seinem Sieg und unserem Schweizer-Interclub-Meister-Titel gratulieren. Meinem ersten. In einem ruhigen Moment wurde mir bewusst, dass ich es mit 60Jahren geschafft habe, alle Spiele zu gewinnen und einen grossen Titel zu erkämpfen. Für 364Tage bin ich Team-Schweizer-Meister.» Diesen Titel kann Keller nächstes Jahr verteidigen, wenn die Schweizer Interclub-Meisterschaften erneut in Frick ausgetragen werden. Dort, wo er sie hingebracht hat und von wo der Wohler den Meister-Titel mitgenommen hat. --zg/red


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