Anlass der Kulturkommission Waltenschwil
Jörg Meier und Lukas Stäger eröffnen mit «Solo für Bottlang» den Kulturraum Sonne Büelisacker.
Die «Sonne», noch als Gasthof am Fuss des Lindenbergs, war einst der Ort ...
Anlass der Kulturkommission Waltenschwil
Jörg Meier und Lukas Stäger eröffnen mit «Solo für Bottlang» den Kulturraum Sonne Büelisacker.
Die «Sonne», noch als Gasthof am Fuss des Lindenbergs, war einst der Ort für Waltenschwil, Kallern und Büttikon, für Dorftheater, Konzerte, Fasnacht. Die Kulturkommission Waltenschwil liess diese Tradition wieder aufleben und bot dem Wohler Urgestein Jörg Meier, arrivierter Kolumnist und Autor, mit dem Musiker Lukas Stäger eine Bühne. Die beiden inszenierten Meiers neuen Roman «Solo für Bottlang» als Feuerwerk. Meiers lange Erfahrung als erfolgreicher Theaterautor in der Region, zeigte sich an den raffiniert aufgebauten Spannungsbogen der Lesung. Fürwahr ein begnadetes Team, das sich die Bälle mit Humor und Schalk zuwarf. Dass im Roman ein musikalischer Alleinunterhalter eine Nacht mit einem snobistischen Journalisten in einer Seilbahnkabine verbringen muss, erlaubt einen tiefen Blick in die traurig schöne Welt der Künstler der Vereinsanlässe und Hochzeiten. Wer weiss schon, dass die Vacherin-Glacétorte, der häufigste kulinarische Schlusspunkt an diesen Orten ist.
Eine Fülle von Schlagern klang an, die Stäger souverän jazzig interpretierte. Von «Marina», zu Vico Torrianis «Silberfäden», zu Drafi Deutschers «Marmorstein» bis hin zu Johnny Cashs «Ring of Fire», wurden sie angespielt und fanden in Armstrongs «What a wonderful world» einen wehmütigen Schlussklang. Gabriela Arnet, die die 60 begeisterten Zuschauer im voll besetzten Saal durch den Abend in den reichhaltigen Apéro führte, kann mit der Kulturkommission stolz sein, wen sie zur Jungfernfahrt auf der wiedererstandene «Sonne» an Bord nahm. Fazit: Ein überaus gelungener Start für die «Sonne». Die Präsidentin der Kulturkommission Kerstin Koch Rieser meinte: «Dieser Anlass machte eine Riesenfreude und hat uns in unserem Einsatz zur Reanimation der Dorfkultur bestätigt.» Es bleibt zu hoffen, dass Waltenschwil den begonnenen Faden weiterspinnt. --red