Strahlende Lichter und Gesichter
01.12.2023 Boswil, Region OberfreiamtDer Weihnachtsmarkt der Schule Boswil war ein grosser Erfolg
Wenn sich auf dem Schulareal Stand an Stand reiht, die selbst gebastelten Produkte einen staunen lassen und der Duft von Raclette in der Luft hängt, dann ist in Boswil Weihnachtsmarkt-Zeit. Der ...
Der Weihnachtsmarkt der Schule Boswil war ein grosser Erfolg
Wenn sich auf dem Schulareal Stand an Stand reiht, die selbst gebastelten Produkte einen staunen lassen und der Duft von Raclette in der Luft hängt, dann ist in Boswil Weihnachtsmarkt-Zeit. Der traditionelle Anlass lockte auch heuer wieder zahlreiche Besuchende an.
Celeste Blanc
Der «Einarmige Bandit» läuft auf Hochtouren. Viele Besuchende wollen an diesem Abend ihr Glück am Spielautomaten versuchen. Nicht nur, dass der Einsatz lediglich einen Franken beträgt, auch begeistert die Idee: Denn der Spielautomat ist nicht etwa eine Maschine, sondern setzt sich aus jeweils drei Schülerinnen und Schülern zusammen, in deren Hände das Glück des Spielenden liegt.
Geldbetrag abgegeben, am Hebel gezogen, die Arme der Kinder wirbeln umher, und zack: Drei Früchte liegen auf dem Tisch. Zwei Bananen und – ein Apfel. Der Gewinn wird nur bei drei gleichen Früchten ausbezahlt. «Versuchen Sie das nächste Mal ihr Glück», meint eines der Kinder und um den Stand lachen die Zuschauenden. Dem nächsten Spieler beschert das Glück hingegen drei gleiche Früchte auf den Tisch: Er gewinnt zwei Franken.
Vom Blumentopf-Kleidungsstück bis hin zum Adventskalender
Es ist nur ein Beispiel von vielen kreativen Ideen, welche sich die 390 Schülerinnen und Schüler auch in diesem Jahr haben einfallen lassen. An insgesamt 25 Marktständen präsentierten die 21 Klassen vom Kindergarten bis zur Oberstufe durchaus vielseitige Handwerkskunst: Von selbst genähten Bezügen für Blumentöpfe und Herzen, die an einer langen Schnur ans Fenster gehängt werden, hin zu schön gestalteten Adventskalendern aus WC-Rollen und Zündholzschachteln über Laternen aus Holz, grosse und kleine, in denen eine Kerze leuchtete. «Es ist unglaublich, was alle Kinder wieder geleistet haben», freut sich Lehrerin und OK-Mitglied Fabienne Bättig. Teilweise schon seit Monaten arbeiteten die Klassen an ihren Gegenständen, so haben die Kindergärtner bereits im September mit ihren Kerzenhaltern begonnen.
Auch die kulinarische Verpflegung wird an diesem Abend von den Schülerinnen und Schülern organisiert: So führten die Jugendlichen aus der Oberstufe das gut besuchte «Beizli» im Foyer der Schule oder bieten an einem der Essensständen Raclette, Bratwurst oder feine Waffeln.
Eine grosse Belohnung
Alle zwei Jahre organisiert die Schule Boswil den traditionellen Weihnachtsmarkt. Doch in dieser Form, also über das ganze Schulareal verteilt, gab es ihn wegen Corona und davor wegen einer Sturmwarnung schon seit sechs Jahren nicht mehr. Deshalb sei der Anlass umso besonderer in diesem Jahr, findet Fabienne Bättig. Hinzu komme, dass man auch in diesem Jahr spüre, wie fest der Anlass vom Dorf getragen werde. «Das ist wertvoll für die Kinder. Sie haben sich lange auf den Markt vorbereitet. Und dass das Interesse an ihren selbst gebastelten Sachen so gross ist, ist für sie eine grosse Belohnung.»
Ein Licht für diejenigen, denen es nicht so gut geht
Am Weihnachtsmarkt ist auch Pfarreiseelsorgerin Nicole Macchia mit dem Projekt «Eine Million Sterne» vor Ort. Das Projekt der Caritas sammelt Geld für von Armut geprägte Menschen in der Schweiz und lässt für sie eine Kerze leuchten. Gegen eine Freispende zünden auch an diesem Abend Kinder gemeinsam mit Eltern Kerzen an, verzieren sie teilweise mit selbst gemalten Zeichnungen, die sie um das Licht befestigen. Dass die Kirche mit dem Projekt ein Teil des Anlasses sein kann, freut Macchia. «Es ist ein Geschenk für uns, weil es zeigt, dass eine Verbundenheit zwischen Kirche, Schule und Gemeinschaft herrscht.» Die Premiere ist somit gelungen, denn zum ersten Mal wurde der Stand zugunsten der Caritas organisiert. Der Pastoralraum hat sich zum Ziel gesetzt, das Projekt «Eine Million Sterne» künftig an weiteren Anlässen im Pastoralraum zu lancieren.