Tanzabenteuer im Schlamm
04.06.2024 WohlenGute Stimmung trotz Regen
20 000 Menschen feiern am Hive Air in Wohlen
Friedlich, glücklich, schlammig – so lässt sich das Elektromusik-Festival zusammenfassen.
Der Dauerregen von letzter Woche verwandelte das ...
Gute Stimmung trotz Regen
20 000 Menschen feiern am Hive Air in Wohlen
Friedlich, glücklich, schlammig – so lässt sich das Elektromusik-Festival zusammenfassen.
Der Dauerregen von letzter Woche verwandelte das Festgelände in ein Schlammfeld. Die Elketro-Fans haben sich vom Schlechtwetter nicht aufhalten lassen und tanzten ausgelassen auf der Waldlichtung. «Entsprechend den Wetterumständen sind wir happy», fasst Lorin Segrada vom Organisationsteam zusammen. «Wir haben aus den Gegebenheiten das Bestmögliche gemacht.» Alles verlief friedlich. Dies bestätigt auch die Gemeinde Wohlen auf Anfrage. --sab
Die zweite Auflage des Hive Air in Wohlen zieht trotz Dauerregen knapp 20 000 Menschen an
Der Veranstalter zieht ein positives Fazit. Die Witterungsverhältnisse brachten jedoch einige Herausforderungen mit sich. Für viele Festivalbesucher war der viele Schlamm auf dem Gelände jedoch nicht nur negativ – sie sahen es als Abenteuer.
Sabrina Salm
«Das Hive Air lebt davon, dass man für einige Stunden in eine andere Welt eintauchen kann», sagen die Veranstalter über ihr Elektro-Festival. Deshalb galt auch der Dekoration sowie der Licht- und Bühnentechnik ein spezielles Augenmerk. Diese überzeugte und half, in die friedliche Welt des Techno-Walzers einzutauchen.
Getanzt wurde zu den Beats von Paul Kalkbrenner, Charlotte de Witte, Ben Böhmer oder Klangkünstler. In den vielen Bars konnte man sich eine Erfrischung besorgen und sich in der Foodmeile mit Gerichten aus aller Welt versorgen. Kreativ gestaltete «Räume» boten eine Sitzgelegenheit und Verschnaufpausen.
Wetter als Knackpunkt
«Unser erstes Fazit ist positiv», resümiert Lorin Segrada vom Organisationsteam das Hive-Air-Wochenende. «Es gab keine grösseren Probleme.» Auch aus Sicht der Regionalpolizei verlief das Hive Air «sehr gut», wie die Kommunikationsstelle der Gemeinde Wohlen verlauten lässt. «Bis auf eine Tätlichkeit sind keine Vorfälle bekannt.» Stand gestern gingen bei der Regionalpolizei elf Beschwerden wegen Lärm ein. Für eine Veranstaltung dieser Grösse kann das als wenig gewertet werden
Eine der grosse Herausforderung lieferte das Wetter. Denn wortwörtlich abgetaucht, ist man mit den Füssen in den Schlamm. Gummistiefel waren Pflicht. Trotzdem gab es auch einige, die in Turnschuhen kamen. Doch der Schlamm war so extrem, dass es auch mit gutem Schuhwerk schwierig war durchzukommen. Nur an einigen Stellen hatte es Holzschnitzel. «Warum nicht mehr?», bemängelten einige Besuchende. «Ein stückweit gehört das zu einem Festival dazu. Das ganze Festivalgelände mit Holzschnitzeln zu bedecken oder gar Bodenbeläge hinzulegen, hätte ausser Mehrkosten nichts gebracht», findet Segrada Eine solche Witterung sei eine Extremsituation. Andererseits wurde das Laufen und Tanzen durch den Match von Festivalbesuchenden als Abenteuer bezeichnet. Schlechtes Wetter gebe es sowieso nicht, meinen zwei Frauen aus Winterthur. «Nur schlechte Einstellung.» Die meisten bewiesen, dass sie eine gute Einstellung gegenüber dem Hive Air haben. Das altersdurchmischte Publikum liess sich mehrheitlich vom regnerischen Wetter und sumpfigen Terrain die gute Stimmung nicht vermiesen.
Auswertungsphase beginnt
Im Gegensatz zum Vorjahr, hatten die Veranstalter die sanitären Anlagen im Griff. Diese wurden auch um 30 Prozent erhöht und hätten sich bewährt. Die Taxiparkplatz-Situation konnte ebenfalls besser gehandhabt werden. «Obwohl wir bei der Parkplatzsituation wegen dem Wetter kurzfristig umplanen mussten.» Nur lässt sich nicht alles auf und neben dem Festivalgelände beeinflussen. Denn es kam laut Repol auf der Bremgarterstrasse und am Bahnhof Wohlen zu kleineren Verkehrsbehinderungen. «Obwohl den Taxis und Uber in der Nähe des Hive-Air-Geländes Wartezonen zugeteilt wurden, hielten sich viele nicht daran», heisst es auf Anfrage.
Jetzt beginnt die Auswertungsphase. «Wir gehen erneut über die Bücher, um noch mehr Optimierung herauszuholen.» Segrada schätzt ein, dass unter anderem der Aufbau sowie der Abbau bei diesen Witterungsbedingungen wohl für Mehrkosten sorgen werden. Ob im kommenden Jahr das 3. Hive Air in Wohlen stattfinden wird, ist noch nicht sicher. Jetzt folgen erst noch die Gespräche mit verschiedenen Behörden und das Erstellen des Resümees. Aber den Veranstaltern gefällt es in Wohlen: «Wir würden uns natürlich freuen, wiederzukommen.»