Transparenz beim Autokauf

  26.06.2020 Auto

Die Plattform «Cardossier» will für mehr Klarheit sorgen

Im Juni hat die Plattform «Cardossier» offziell ihren Betrieb aufgenommen. Cardossier hat sich zum Ziel gesetzt, den Lebenslauf eines Fahrzeugs digital abzubilden. Mit dabei sind das Strassenverkehrsamt des Kantons Aargau, private Institutionen und verschiedene Hochschulen.

Im März 2019 wurde das Projekt «Cardossier» ins Leben gerufen. Zu den Gründungsmitgliedern zählt auch das Strassenverkehrsamt des Kantons Aargau. Technisch baut Cardossier auf die sogenannte Blockchain-Technologie auf.

Passend zur kantonalen Digitalisierungsstrategie

Von Cardossier versprechen sich die Verantwortlichen viel. Die Datenbasis birgt einerseits grosses Potenzial für Digitalisierungsprojekte im Bereich der Effzienzsteigerung und der Kundenfreundlichkeit. Zudem lassen sich auch ganz neue Dienstleistungen anbieten, wie etwa die vollautomatisierte Zulassung von Fahrzeugen. Dies passt gut in die Digitalisierungsoffensive des Kantons Aargau. Bereits 2019 bekräftigte der Regierungsrat mit der Digitalisierungsstrategie «Smart Aargau» diese Stossrichtung. Cardossier bietet zudem eine gute Möglichkeit, das Potenzial von Blockchain-Technologie für weitere Dienstleistungen auszuloten.

Die nächsten Schritte

Bei Cardossier geht es nun darum, die Datenbasis zu erweitern. Strategische Stossrichtung ist daher die Abbildung der sogenannten CoC-Daten (Certifcate of Conformity) eines Fahrzeugs, also aller technischen Ausstattungsmerkmale, die für die Zulassung eines Fahrzeugs notwendig sind. Federführend ist dabei das Bundesamt für Strassen. Da der Datenschutz bei diesem Projekt entscheidend ist, sind auch die Datenschutzexpertinnen und -experten der Hochschule Luzern und der Fachhochschule Nordwestschweiz am Projekt beteiligt.

Internationales Aufsehen

Das Projekt ist auch international auf grosses Interesse gestossen. So hat sich neben europäischen Akteuren auch die Weltbank in Washington anlässlich einer Blockchaintagung in Berlin für das Projekt interessiert. Das Projekt soll demnächst in Washington vorgestellt werden. Beeindruckt haben neben der funktionierenden Geschäftsidee und dem techno- logischen Aspekt auch die breite Abstützung der Initiative.

Mit dem Amt für Strassenverkehr des Fürstentums Liechtenstein ist bereits ein weiteres Land vertreten. Als EWR-Mitglied hat das Fürstentum Liechtenstein zudem wirtschaftlich und rechtlich ein Bein im restlichen Europa.

Cardossier ist als Verein organisiert. Entsprechend ist es nicht gewinnorientiert. Die Mitgliederliste umfasst Importeure, Handelsplattformen, Versicherungen, Finanzdienstleister und Verbände.

Mit dabei sind aber auch staatliche Akteure wie etwa die Universität Zürich, die Hochschule Luzern, das Bundesamt für Strassen «Astra» sowie das Strassenverkehrsamt des Kantons Aargau. Der Kanton Aargau stellt mit Martin Sprenger vom Strassenverkehrsamt des Kantons Aargau den Vizepräsidenten des Konsortiums. --red


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