«Trotzdem-Apéro» dank Flexibilität
07.01.2022 HägglingenNeujahrsapéro Hägglingen mit den «Crazy Hoppers»
2G-Regelung, das letzte Mal vor der Sanierung in der Mehrzweckhalle und Tellerservice waren am vergangenen Samstag nur ein Teil des Neujahrsapéros. Gute Musik, feines Essen und gemütliches Beisammensein mit persönlichen Gedanken vom Gemeindeammann der andere.
Monica Rast
Es ist momentan schwierig, etwas zu planen. Ständige Änderungen von Vorschriften und Regeln erfordern einiges an Flexibilität von allen Beteiligten. An der letzten Sitzung des Gemeinderates im Jahr 2021 wurde beschlossen, den Neujahrsapéro trotz allen Widrigkeiten durchzuführen. «Wenn man darf, soll man auch etwas machen», begründete Gemeindeammann Franz Schaad diesen Entscheid und nannte ihn anstelle von Neujahrsapéro den Trotzdem-Apéro.
So wurden, anstelle der üblichen Bistrotische, Tische und Stühle in der Mehrzweckhalle platziert. Festlich geschmückt mit blauen Tischsets, gelben Servietten, kleinen Laternen und Glücksklee gab es dieses Mal anstelle von Fingerfood für jeden einen nett angerichteten Teller mit kleinen Köstlichkeiten aus der Küche von Bruno Seas und seinem Gourmet-Service.
Musikalische Begrüssung durch die «Crazy Hoppers»
Rund 40 Hägglingerinnen und Hägglinger liessen es sich nicht nehmen, trotz allen Vorschriften den Anlass zu besuchen. Weniger als vom Küchenchef berechnet, doch für die Abnahme der übrig gebliebenen Speisen war gesorgt. Kurzerhand wurden den A nwesenden kleine Proviantsäckchen auf den Heimweg mitgegeben. Während kurz nach elf Uhr die ersten Gäste eintrafen, spielten sich die jungen Musiker und Musikerinnen im Alter von 15 bis 21 Jahren bereits warm und begrüssten somit die Eintreffenden musikalisch. Die «Crazy Hoppers», unter der Leitung von Hansruedi Probst, präsentierten ein gut gemischtes Programm. Auch sie mussten ihre Flexibilität unter Beweis stellen, denn um auf solch hohem Niveau zu spielen, waren die vergangenen Monate eine grosse Herausforderung und das wird es auch in der nahen Zukunft sein. Umso mehr genossen sie den Applaus, mit dem sie gewürdigt wurden.
Ein paar Gedanken zum neuen Jahr
Wie es sich für einen Neujahrsapéro gehört, hatte sich auch Gemeindeammann Franz Schaad Gedanken zum Jahreswechsel gemacht. Allgegenwärtig das Thema Corona. «Wir kommen um dieses Thema nicht herum», meinte er, «obwohl wir alle genug davon haben.» Es bedrückt die Menschen und schränkt sie in ihrer Bewegungsfreiheit ein. Depressionen und Vereinsamung sind nur ein kleiner Teil der Folgen. Weitere Themen, die beschäftigen, sind die Umwelt, der Energieverbrauch oder die Digitalisierung.
«Aber solche Zeiten haben auch ihr Gutes», ist sich Schaad sicher. «Die Familie bekommt einen grösseren Stellenwert.» Man denkt mehr über das Wesentliche, über Grundsätze, nach. «Was kann ich von der Weltmacht Hägglingen aus tun?», fragte er schmunzelnd und griff so das Thema Vereinsamung nochmals auf.
Jeder kann einen Beitrag leisten
Kleine Dinge, die für alle machbar sind. So könnte man den einsamen Nachbarn auf einen Spaziergang einladen, einen Apéro im Garten geniessen, einen Brief schreiben oder mal ein längeres Gespräch führen. Kleine Dinge, die viel bewirken können. «Es gibt für alles eine Lösung, vielleicht haben wir sie nur noch nicht gefunden», meinte Schaad und bedankte sich bei den Anwesenden. «Ohne euch wäre es heute wirklich einsam.»