Unter Brüdern
10.11.2023 WohlenCircus Monti plant seine Jubiläumstournee
Nächstes Jahr feiert der Monti den 40. Geburtstag. Grund genug für ein besonderes Programm.
«Die Branche hat uns zwei Monate gegeben, jetzt sind wir bald 40 Jahre unterwegs», freut sich ...
Circus Monti plant seine Jubiläumstournee
Nächstes Jahr feiert der Monti den 40. Geburtstag. Grund genug für ein besonderes Programm.
«Die Branche hat uns zwei Monate gegeben, jetzt sind wir bald 40 Jahre unterwegs», freut sich Direktor Johannes Muntwyler. Das Jubiläum soll im kommenden Jahr darum Teil des Programms sein. Dabei setzt man auf familieneigene Power: Bruder Andreas Muntwyler wird zusammen mit Ulla Tikka und Gerardo Tetilla Regie führen. Und in der Manege könnte es ein Wiedersehen geben. --chh
Fast schon ein Familienprojekt
Der Circus Monti zieht Saisonbilanz – und schaut bereits voraus in das Jubiläumsjahr
Am 12. März 1985 feierte der Circus Monti seine allererste Premiere. Im kommenden Jahr startet das Wohler Unternehmen also zu seiner 40. Tournee. Das Jubiläum soll auch in der Manege gefeiert werden. Die Vorbereitungen sind bereits im Gang, während die aktuelle Saison noch immer läuft.
Chregi Hansen
Noch etwas mehr als zwei Wochen. Dann ist Schluss. Am 26. November findet die Dernière des aktuellen Programms «et Voilà» statt. Doch schon jetzt kann Direktor Johannes Muntwyler von einer sehr erfolgreichen Saison sprechen. «Das Programm 2022 hat uns so viele Zuschauer wie noch nie beschert. Wir haben gehofft, dass wir wieder an diese Zahl herankommen. Doch wenn nicht noch etwas passiert, werden wir sie gar noch übertreffen», kann er bekannt geben.
Das eine sind die Zahlen. Das andere sind die Rückmeldungen. Und die waren auch in diesem Jahr wieder überschäumend. «Das aktuelle Programm berührt und begeistert das Publikum nach wie vor», berichtet Muntwyler stolz. Vor allem Clown Antonin Wicki hat sich zu einem Publikumsliebling entwickelt, und zwar für Gross und Klein. Aber auch intern spricht er von einem wunderbaren Jahr. Das ganze Ensemble versteht sich bestens, die positive Ausstrahlung der Artisten und Helfer schwappt auf die Zuschauer über. «Und wir blieben die ganze Saison von Unfällen verschont, das ist nicht selbstverständlich», so der Direktor.
Zu heiss in Basel
Bewährt hat sich einmal mehr die Konzentration auf nur zehn Gastspielorte. Überall vermag der Monti die Menschen zu begeistern. Nur in Basel lief es dieses Jahr nicht optimal. Das lag aber nicht am Programm, sondern am Wetter. «Teilweise war es 38 Grad heiss. Dann haben wir es schwer, obwohl im Zelt gekühlt wird», sagt Muntwyler. Auch die Artisten kommen bei diesen Temperaturen ans Limit. Trotzdem zieht Johannes Muntwyler auf die ganze Saison gesehen eine sehr positive Bilanz. Mit der Verleihung des Schweizer Preises Darstellende Künste als Höhepunkt. «Der Zirkus musste sich immer dafür wehren, auch zur Kultur zu gehören. Diese Auszeichnung vom Bundesamt für Kultur ist nun der Beweis dafür.»
Alles andere als selbstverständlich
Obwohl die Tournee noch läuft, geht der Blick bereits ins nächste Jahr. Dann startet der Monti zu seiner Jubiläumstour. 40 Jahre Monti, das ist ein Grund für ein besonderes Programm. «Wir müssen jedes Jahr die hohen Erwartungen erfüllen und etwas Aussergewöhnliches kreieren. Das ist also nichts Neues. Aber ein solches Jubiläum ist natürlich auch für uns speziell», sagt Johannes Muntwyler. Und ein Jubiläum sei auch immer eine Gelegenheit, etwas in die Vergangenheit zu schauen. «Der Start war nicht einfach. Niemand hat auf uns gewartet, uns wurde nichts geschenkt. Auch nachher gab es immer wieder schwierige Momente und Herausforderungen», so der Direktor. «Dass es uns heute noch gibt, ist nicht selbstverständlich und verdanken wir ganz vielen Menschen, die uns immer wieder unterstützt haben. Unserem Willen und Einsatz. Und natürlich hatten wir ab und an auch Glück.»
Ein Trio übernimmt die Regie
An Jubiläen rückt die Familie gerne enger zusammen. Und das ist auch im Monti der Fall. Die künstlerische Leitung übernimmt nächste Saison Andreas Muntwyler, der Bruder von Johannes. Er war lange Teil des Circus Monti und geht inzwischen mit der Compagnie Roikkuva eigene Wege. Die Verbindung mit dem Circus Monti ist aber geblieben. 2014 hat er bereits mit Partnerin Ulla Tikka die Regie geführt. Mehrfach waren die beiden auch schon für das Variété verantwortlich. «Die Anfrage hat uns sehr gefreut», sagt er. Auch wenn dafür eigene Projekte etwas zurückgestellt werden müssen. «Aber Roikkuva wird auch nächstes Jahr zu sehen sein», versichert er.
Andreas Muntwyler und Ulla Tikka haben sich für die kommende Saison noch Verstärkung geholt. Gerardo Tetilla, der ebenfalls zu Roikkuva gehört, wird das Trio vervollständigen.
Auch er hat eine Monti-Vergangenheit, trat bereits im Zirkus und im Variété auf. «Ich bin stolz und glücklich, hier dabei zu sein», sagt er. Er fühle sich als Teil der Familie. Das Trio hat schon ganz viele Ideen entwickelt. «Wir kennen uns gut. Jeder hat seine eigenen Stärken, die sich gut ergänzen», betont Andreas Muntwyler. Klar sei, dass das Jubiläum in irgendeiner Form thematisiert werden soll. Klar aber auch, dass das Programm zum Monti passen muss. Und vielleicht sieht man gar das Comeback des einen oder anderen Familienmitglieds. Entsprechende Überlegungen gibt es. «Und es würde passen», ist sich Johannes Muntwyler bewusst.
Derzeit läuft die Auswahl der Artisten und Artistinnen. Gleichzeitig werden bereits erste Szenen entwickelt. «Uns ist aber wichtig, die Artisten auch einzubeziehen. Ihre Kreativität zu nutzen. Sie müssen greifbar werden für das Publikum», betont Ulla Tikka. Unterstützung erhält das Trio durch Thierry Epinay (Musik) und Olivia Grandy (Kostüme). Fest steht auch das Datum der Premiere. Am 9. August beginnt die 40. Monti-Tournee. Bis dahin gibt es noch viel zu tun, ist allen Beteiligten bewusst.
Viel Kultur im Frühling
Als drittes Standbein im Kalender haben sich Monti’s Kulturtage etabliert, die dieses Jahr zum dritten Mal über die Bühne gehen. Die Organisation hat Mario Muntwyler inne. «Wir freuen uns, dass wir im Frühling wieder zwei vollbepackte Kulturwochen anbieten können», sagt er. Der Schwerpunkt des Programms liegt bei musikalischen Konzerten und Comedy respektive Kabarett, zu sehen sind wieder bekannte Namen der Schweizer Szene. Bereits jetzt fest stehen die Auftritte von Simon Enzler, Pedro Lenz, Pippo Pollina, Troubas Kater, Adrian Stern, Philipp Fankhauser und Mike Müller. Weitere bekannte Künstler sollen noch dazukommen. Die Kulturwochen finden statt vom 2. bis 14. Mai, der Vorverkauf hat bereits begonnen. --chh