Unterrichten als Privileg

  18.07.2019

Irene Weibel hat 28 Jahre lang in Muri Einschulungsklassen unterrichtet, davor war sie neun Jahre an der Schule in Bremgarten tätig. «Der Wissensdurst der Kinder hat sich nicht verändert», findet sie. Sie erzählt, was ihren Traumberuf ausmacht und was sie in den Klostermauern erlebt hat. Irene Weibel kennt die Einschulungsklassen (EK), seit sie vor 38 Jahren im Aargau eingeführt worden sind. «Ich unterrichtete zuerst zwei Jahre lang an der Unterstufe, bevor ich meine erste EK übernahm. Das Konzept hat mich derart überzeugt, dass ich nicht mehr wechseln wollte», blickt sie zurück. Die Kinder haben in der EK zwei Jahre lang Zeit, den Stoff der 1. Regelklasse zu erarbeiten. «Das ist keine Strafe, sondern eine grossartige Chance. Die Kinder bewegen sich in einem Schonraum», betont Irene Weibel. In der EK konnte sie ihre Kreativität einfliessen lassen. Kein Tag sei gleich wie der vorangegangene, stets warteten neue Herausforderungen. Die erfahrene Lehrerin verhalf gegen 250 Kindern zu einem geglückten Schulstart. «Ich habe mich immer bemüht, transparent zu sein. Den Schülerinnen und Schülern Strukturen und Grenzen zu geben, ihre Stärken zu fördern, nicht auf den Schwächen herumzureiten.» Gute Leistungen ehrlich zu loben, «aber nicht jedes Gekritzel als Kunstwerk darzustellen», sei essenziell. Das hätte sie bereits in ihrer Ausbildung gelernt. Text und Bild: Therry Landis
 Mehr im «Freiämter» vom Freitag, 19. Juli

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