Versteigerung etwas anders

  12.01.2021 Wohlen

Es war alles schön angerichtet: Eine festliche Finissage, samt Versteigerung. Dies hätte das Ende der Sonderausstellung «Au revoir à Chly Paris – Bally zu Gast in der Villa Isler» bedeuten sollen. Aber die strengen Coronamassnahmen haben dem Strohmuseum im Park in Wohlen einen Strich durch die gute Planung gemacht: Das Museum ist geschlossen.

Nun gehen die Verantwortlichen einen anderen Weg. Die begehrten Ausstellungsobjekte können trotzdem ersteigert werden – nun über Ricardo. Über 50 Trouvaillen – vom Sessel bis zum Kerzenständer – stehen ab heute Dienstag im Angebot. --dm


Wer bietet am meisten?

Strohmuseum: Versteigerung der Requisiten der Sonderausstellung «Au revoir à Chly Paris»

Die Versteigerung im Strohmuseum wäre eine schöne und spannende Angelegenheit geworden. Nun müssen die Verantwortlichen notgedrungen ins Internet ausweichen.

Mit der Finissage der Sonderausstellung «Au revoir à Chly Paris – Bally zu Gast in der Villa Isler» von Ende Januar wären im Strohmuseum im Park die Requisiten dieser Ausstellung feilgeboten worden. Die Veranstaltung musste aufgrund der Pandemie abgesagt werden. Ersteigert werden können die Ausstellungsobjekte trotzdem. Ab heute Dienstag bietet das Strohmuseum diese über Ricardo zum Verkauf an.

Vom Sessel bis zum Whiskyglas

Die Ausstellung «Au revoir à Chly Paris – Bally zu Gast in der Villa Isler» im Strohmuseum im Park entführt die Besucherinnen und Besucher ins Jahr 1939. Mit viel Liebe zum Detail haben die beiden Ausstellungsmacher Fabian Furter und Miriam Rorato dafür den Sonderausstellungsraum im Strohmuseum in ein Wohnzimmer verwandelt, wie dieses vor rund 80 Jahren hätte aussehen können. Unzählige Gegenstände geben Einblick in das Leben von damals und tragen in ihrer Gesamtheit zu einer faszinierenden Erzählung bei.

Bei der Ausarbeitung des Ausstellungsraumes lag die historische Angemessenheit den Kuratoren am Herzen. Entsprechend aufwendig und sorgfältig war die Recherche nach den Objekten, die sie bei verschiedenen Händlern angekauft haben. «Liebend gerne würden wir all die wunderbaren Ausstellungsstücke behalten», sagt Petra Giezendanner, Leiterin des Strohmuseums im Park. «Leider haben wir schlicht und einfach keinen Platz.» Ursprünglich war es der Plan, all die Requisiten mit einer Versteigerung vor Ort unter die Leute zu bringen. Die Pandemie hat dem Museum einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wer sich ein Andenken sichern will, kann dies trotzdem tun. Ab heute Dienstag können die Trouvaillen auf Ricardo ersteigert werden. Das war wohl die einzige machbare Alternative.

Über 50 Angebote hat das Strohmuseum im Park auf Ricardo geschaltet. Die vornehmlich aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stammenden Objekte spannen in ihrer Vielfalt einen weiten Bogen von Sesseln, Tischchen oder Leuchten über Bilderrahmen, Kerzenständer oder Whiskygläser bis hin zu Zinnsoldaten, einem Holzkrokodil oder einem Bodentresor. – Auf der Homepage des Strohmuseums im Park www.strohmuseum.ch findet sich der Link zur Versteigerung. --pd/dm


Kreativ und schlau

«Au Revoir à Chly Paris. Bally zu Gast in der Villa Isler» neigt sich dem offiziellen Ende zu. «Es war eine sehr aufwendige und mit viel Liebe zum Detail umgesetzte Ausstellung. Der stark inszenierte Raum lieferte den Kontext für die audiovisuelle Schau, mit der letztlich komplexe Inhalte in einer amüsanten und relativ leicht zugänglichen Weise vermittelt wurden», zieht Petra Giezendanner, Leiterin des Strohmuseum im Park, ein positives Fazit.

Diese Art, Wissen an die Frau oder den Mann zu bringen, sei sehr kreativ und auch schlau. «Die Ausstellung ist beim Publikum entsprechend sehr gut angekommen. Vor allem die Teilnehmer an einer öffentlichen Führung mit Daniel Güntert oder Elisabeth Vogt waren von der Ausstellung begeistert.» Nach Besichtigung der Dauerausstellung zur Freiämter Stroh- und Hutgeflechtindustrie hatten jedoch einige Besucherinnen und Besucher «nicht mehr die Energie, sich das ganze Hörspiel anzuhören. Da es im Raum mit all den historischen Details enorm viel zu entdecken gab, kamen, so glaube ich, auch diese Menschen auf ihre Kosten.»

Das vorzeitige Ende der Ausstellung sei das Einzige, was Petra Giezendanner als «wirklich schade» empfinde. Das Museum musste relativ überraschend vor Weihnachten geschlossen werden und man dürfe es voraussichtlich vor Ende der Ausstellung nicht mehr aufmachen. «Damit wurde vielen Menschen, die dazu neigen, Ausstellungen in den letzten Tagen zu besuchen, diese Möglichkeit genommen», bedauert sie die Massnahmen. --dm


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