Viel Zuspruch für eigene Verwaltung
21.11.2023 Uezwil, Region UnterfreiamtEinstimmigkeit an der «Gmeind» in Uezwil
Mit acht Traktanden hatte der Uezwiler Souverän über verhältnismässig viele Geschäfte zu befinden. Zu diskutieren gab hauptsächlich der Verpflichtungskredit von 50 000 Franken für die ...
Einstimmigkeit an der «Gmeind» in Uezwil
Mit acht Traktanden hatte der Uezwiler Souverän über verhältnismässig viele Geschäfte zu befinden. Zu diskutieren gab hauptsächlich der Verpflichtungskredit von 50 000 Franken für die Arbeiten im Gemeindearchiv.
«50 000 Franken sind relativ happig.» Der Anmerkung eines Einwohners zum beantragten Verpflichtungskredit für die Langzeitarchivierung, die Reinigung der alten Bücher und Dokumente sowie die Schimmelentfernung folgte zustimmendes Nicken einzelner Anwesender. Doch für Uezwil sind die Arbeiten nötig. Bei der Sichtung der alten Bände für die Dorfchronik ist ein Schimmelbefall festgestellt worden. «Uns ist bewusst, dass das für uns als kleine Gemeinde ein grosser Brocken für das Jahr 2024 ist», meint Gemeindeammann Werner Trottmann. Dennoch müssen die Arbeiten angegangen werden, um grösseren Schaden zu vermeiden.
Strukturelle Herausforderungen bleiben
Bereits seit längerer Zeit hält der Gemeinderat die Arbeiten einer Langzeitarchivierung auf der Pendenzenliste. Der Schimmelbefall, vermutlich durch die Einlagerung von Büchern mit Wasserschaden, die zum Zeitpunkt der Einlagerung nicht ganz trocken waren, hat Schimmelsporen bilden lassen. «Wir nutzen Synergien, indem wir alle vorgesehenen Schritte auf einmal durchführen», so Trottmann weiter. Diese beinhalten nebst der Grobreinigung der Akten auch deren Befreiung von Fremdmaterialien und deren Verpackung in alterungsbeständige Behältnisse. Zudem werden die Akten in Datenbanken verzeichnet. So können die Daten von den Angestellten online durchsucht und abgerufen werden. Mit den Arbeiten beauftragt ist die Firma Docuteam AG. Finanziell mache die einmalige Bearbeitung durchaus Sinn. «Würden wir alle Schritte einzeln durchführen, wären die Kosten viel höher», führt Ammann Trottmann aus. Dem Antrag des Gemeinderates wurde mit 44 Ja- zu 9 Nein-Stimmen grossmehrheitlich zugestimmt.
Obwohl die Gemeinde in den letzten zwei Jahren jeweils mit Aufwandüberschuss abgeschlossen und einen solchen von 99 935 Franken auch für das Jahr 2024 budgetiert hat, wurde eine Vorfinanzierung der Belagssanierung der K365, der Kallererstrasse, nach langen Diskussionen innerhalb des Gemeinderats sowie der Finanzkommission dem Souverän vorgelegt. Ziel sei es, die Finanzierung des Gemeindeanteils von 735 000 Franken der Gesamtinvestition von 2,1 Millionen Franken sicherzustellen. Da die Strasse über 40 Jahre abgeschrieben wird, fällt für die Gemeinde jährlich ein Betrag von über 18 000 Franken an. Bei Ertragsüberschüssen möchte man fortan 50 Prozent davon einzahlen, während die restlichen Überschüsse ins Eigenkapital fliessen.
Trotz diesen Zahlen und dem zu erwartenden Aufwandüberschuss von knapp 100 000 Franken sei dieser dank den Bilanzüberschüssen der letzten Jahre problemlos zu kompensieren. «Dennoch bleiben die strukturellen Herausforderungen als Kleinstgemeinde bestehen», so Werner Trottmann. Beide Geschäfte wurden grossmehrheitlich angenommen.
Gemeindepensen um 15 Prozent erhöht
Das Budget 2024 weist zudem eine Verschiebung in den finanziellen Ausgaben auf. Während im Bereich Bildung und soziale Wohlfahrt die Ausgaben um je 2 Prozent sinken, steigen sie in der allgemeinen Verwaltung um 4 Prozent an. Dies hängt mit dem Ausbau der Pensumsprozente in der Gemeindeverwaltung zusammen. Seit längerer Zeit zeichne sich ab, dass das bestehende 80-Prozent-Pensum für die anstehenden Aufgaben, deren Komplexität zunimmt, und das prognostizierte Bevölkerungswachstum nicht ausreichen wird. Dieses wird aktuell zu 50 Prozent von Gemeindeschreiberin Nicole Jenni und zu 30 Prozent von Stellvertreterin Susanne Marti getragen. Dem Souverän vorgelegt wurde deshalb die Erhöhung der Pensen um 10 Prozent auf der Verwaltung und um 5 Prozent auf der Schulverwaltung (von 5 auf 10 Prozent). «Dies, weil wir unsere eigene Verwaltung stärken und im Dorf behalten wollen», erläutert Trottmann. Das sah auch die Stimmbevölkerung so – die Pensumserhöhung für die Gemeindeund Schulverwaltung wurde einstimmig angenommen. Beide Zusatzpensen werden von Susanne Marti übernommen. --cbl
Die Beschlüsse
Von insgesamt 377 Stimmberechtigten fanden sich an der Winter- «Gmeind» in Uezwil 55 Stimmberechtigte ein. Grossmehrheitlich und ohne Gegenstimmen wurden das Protokoll, die Pensumserhöhung auf der Gemeinde- und Schulverwaltung, die Einlage in die Vorfinanzierung Abschreibung Belagssanierung K365, eine Einbürgerung, das Budget sowie die Kreditabrechnung Betonsanierung ARA «Im Blettler» angenommen. Mit 44 Ja- zu 9 Nein-Stimmen wurde dem Kreditantrag von 50 000 Franken für die Langzeitarchivierung, die Reinigung alter Bücher und Dokumente sowie die Schimmelentfernung im Gemeindearchiv zugestimmt.