Vom Freiamt an die WM in Katar
02.12.2022 Fussball, SportZwei sind aus Merenschwand, einer aus Muri und einer aus Sins. Die vier Freunde haben es sich seit 2004 zur Tradition gemacht, jede Europa- und Weltmeisterschaft zu besuchen. Aktuell sind sie in Katar. --red
Zu Gast in Katar: «Es ist wie zu ...
Zwei sind aus Merenschwand, einer aus Muri und einer aus Sins. Die vier Freunde haben es sich seit 2004 zur Tradition gemacht, jede Europa- und Weltmeisterschaft zu besuchen. Aktuell sind sie in Katar. --red
Zu Gast in Katar: «Es ist wie zu Hause»
Vier Freiämter berichten von ihren Erlebnissen an der WM in Katar
Seit 2004 gehen vier Freiämter Freunde an jede Welt- und Europameisterschaft. Nun sind sie in Katar und werden heute Freitag das Spiel der Schweizer Nati verfolgen. «Es ist eine spezielle WM, aber ein super Erlebnis», sagt Rolf Knöpfel.
Ein Kreuzfahrtschiff in Doha. An einem Tisch sitzen vier Freiämter, diskutieren über Fussball und jassen. Sie haben 4500 Franken bezahlt für eine Woche in Katar, Frühstück inklusive. Die anfänglichen Zweifel, ob sie diese Weltmeisterschaft im Wüstenstaat Katar besuchen sollten, sind gewichen. Sie bereuen nichts.
Alkoholverbot? «Kein Problem»
Urs Villiger (Sins), Reto Käppeli (Muri), Bruno Fischer und Rolf Knöpfel (beide aus Merenschwand) heissen die vier Freunde, die seit 2004 an jeder Welt- und Europameisterschaft dabei waren. «Ausser Deutschland, da mussten wir passen», sagt Knöpfel. Die Männer, die allesamt zwischen 50 und 60Jahre alt sind, erleben in Katar eine besondere Zeit. Knöpfel erzählt: «Es ist alles top organisiert. Die Menschen sind sehr gastfreundlich, zuvorkommend und hilfsbereit. Die Fussballfans aus der ganzen Welt halten sich an die Regeln, es ist sehr friedlich. Die Fussballstadien sind alle sehr nahe gelegen. Die Stadt Doha ist einfach toll. Sie erinnert mich wegen der Beleuchtung ein wenig an Las Vegas. Alles in allem ist es ein tolles Erlebnis. Es ist ein wenig wie zu Hause.»
Aber ein paar Dinge sind dann doch anders als an den letzten grossen Fussballturnieren. Beispielsweise die Stimmung. «Die Fans tanzen und singen. Aber die ganz grosse Euphorie bricht nicht aus. Die Stimmung ist im Stadion nicht ganz so intensiv wie sonst.» Ob das mit dem Alkoholverbot in den Stadien zusammenhängt? Knöpfel zuckt mit den Schultern. «Vielleicht.»
Als fussballbegeisterte Leute trinken die vier Freiämter auch mal gerne ein Bier. Wie gehen sie mit dem ungewohnten Alkoholverbot um? «Kein Problem, das stört nicht», sagt Knöpfel. «Man muss nur wissen, wo, dann kriegt man Bier oder Wein», sagt er lachend. Beispielsweise auf dem Kreuzfahrtschiff, wo sie übernachten, ist Alkohol erlaubt. «Eine kleine Stange Bier kostet aber 12Euro», sagt Knöpfel. Die vier Freiämter haben jetzt noch etwas draufgezahlt und haben «All Inclusive». So lebt es sich unbeschwerter. Es sind ja schliesslich Ferien. «Im Vergleich zu früheren Europa- oder Weltmeisterschaften ist es aber eher ein teurer Spass.» So kostet beispielsweise ein Ticket für ein WM-Spiel gerne mal über 300Franken. «Wir hätten gerne noch andere Spiele besucht, Tickets wären ja noch verfügbar, aber es war uns dann zu teuer.»
«Wenn die Schweiz nicht gewinnt...»
So sind die vier Fussballfans an den Spielen der Schweizer Nati. Letzten Montag gegen Brasilien und morgen gegen Serbien. «Es kribbelt schon», sagt Knöpfel. Die Schweiz braucht einen Sieg, dann ist man sicher im Achtelfinal. «Ich bin positiv eingestellt. Es wird sicherlich ein spektakuläres Spiel. Aber Serbien ist nicht zu unterschätzen. Ganz ehrlich: Wenn die Schweiz die Serben nicht bezwingt, dann hat sie auch nichts mehr an dieser WM verloren.»
Gestern Donnerstag sitzen die vier Freiämter Fans der Schweizer Nati an einem Tisch auf dem Kreuzfahrtschiff. Sie jassen, trinken ein Bier, haben Spass. «Und wir freuen uns riesig auf das Spiel gegen Serbien.» Am Sonntag gehts dann zurück nach Hause in die Schweiz. Das Alkoholverbot werden sie nicht vermissen. Das Wetter schon. «Zu Hause ist es kalt und regnerisch, und hier ist es jeden Tag einfach nur schön.» --spr