Vom Zirkus in die Ferien
11.07.2023 Beinwil/Freiamt, Region OberfreiamtDie Schule Beinwil schloss das Jahr in der Manege ab – mit über 100 Artistinnen und Artisten
Es ist ein fulminanter Abschluss, den die Beinwiler Schülerinnen und Schüler liefern. Am Trapez, als dressierte Pferde, am Vertikaltuch, als Zauberer, auf dem ...
Die Schule Beinwil schloss das Jahr in der Manege ab – mit über 100 Artistinnen und Artisten
Es ist ein fulminanter Abschluss, den die Beinwiler Schülerinnen und Schüler liefern. Am Trapez, als dressierte Pferde, am Vertikaltuch, als Zauberer, auf dem Trampolin oder als Clown – der Circus Luna entführt die ganze Schule in die Welt des Zirkus.
Annemarie Keusch
Es sind die Bilder am Anfang und am Schluss, die Eindruck machen. Alle rund hundert Kinder der Schule Beinwil – vom Kindergärtner bis zur Sechstklässlerin – stehen oder knien in der Manege und singen gemeinsam ein Lied. Und am Schluss ist es eine ganz lang gezogene Menschenkette, die in die Manege rennt, dort eine Runde dreht und diese winkend wieder verlässt. Innerhalb von einer Woche tauchten sie ein in die Welt des Zirkus. Ein grosses Projekt für die kleine Schule und eines, das zusammenschweisst. Das zeigten die Aufführungen, bei denen kaum mehr Plätze im Zirkuszelt frei waren. Und das zeigten die kleinen und grösseren Artisten in der Manege.
Wie in echt durften weder Jonglage-Nummern, Clowns, Entfesslungskünstler, dressierte Tiere, Zauberer noch Akrobaten am Vertikaltuch oder am Trapez fehlen. Applaus erhielten sie vom Publikum alle. Nur vier Tage hatten sie Zeit, die einzelnen Nummern einzustudieren. Mit zwei Zirkuspädagogen des Circus Luna und der Unterstützung der Lehrerschaft gelang dies bestens. Kreativität und Abwechslung sorgten für ein kurzweiliges Programm. Der Jöö-Effekt der Kleinsten trug auch seines bei. «Bei der Hauptprobe heute Morgen klappte alles ohne Fehler. Weil das langweilig wäre, studierten wir den einen oder anderen ein», meinte die Zirkuspädagogin schmunzelnd. Dass das Diabolo herunterfiel, dass nicht jede Figur beim Vertikaltuch klappte und dass einer der Clowns sein Bein nicht übers andere legte – alles musste also so sein.
Kein einfaches Jahr
Die Woche mit dem Circus Luna war gleichzeitig die letzte des Schuljahres. «Ganz viele sind bei diesem Projekt über sich hinausgewachsen», freut sich Schulleiterin Jacqueline Hofer. Die Woche in der Manege habe Erinnerungen geschaffen, die bleiben.
Der schöne Abschluss lässt die Schulleiterin aber nicht darüber hinwegsehen, dass ein schwieriges Jahr hinter der Schule Beinwil liegt. «Die Personalausfälle forderten ungemein», sagt sie. Dank dem Engagement des Lehrerteams, das spontan Stellvertretungen übernahm oder das Pensum erhöhte, habe man nur in einem Bereich Abstriche machen müssen: bei den internen Weiterbildungen. Auch die zuständige Gemeinderätin Franziska Stenico weiss, dass, obwohl die Kinder mit strahlenden Augen aus dem Zirkuszelt rannten, nicht das ganze Jahr hinüber alles nach Plan verlief. Sie habe 30 verschiedene Arbeitsverträge alleine im letzten Schuljahr unterzeichnen müssen. Aber sie ist stolz, dass ein grosses Miteinander dafür sorgte, dass ganz vieles trotzdem gut kam – nicht zuletzt die Zirkuswoche. «So viele Eltern haben mitgeholfen, damit das überhaupt möglich wurde. Das ist nur bei uns in ‹Beuel› möglich, in einer kleinen Gemeinde, wo man zusammensteht», sagt sie stolz.
Drei Abschiede, zwei Jubiläen
Der Schulschluss ist jeweils ein Moment der Freude, aber auch des Abschieds. Neben den Sechstklässlerinnen und -klässlern, die nach den Ferien die Oberstufe in Muri besuchen, gilt das auch für Lehrpersonen, die die Schule verlassen. Verabschiedet wurden Nadine Koller, Marius Schenk und Tamara Leonforte.
Zudem wurde Marianne Niederhauser geehrt, die seit 15 Jahren an der Schule Beinwil unterrichtet. «In der Teamarbeit spielt sie eine tragende Rolle. Danke für deinen unermüdlichen Einsatz», lobte Jacqueline Hofer.
Geehrt wurde auch Nathalie Wigger, die seit 20 Jahren Lehrerin an der Aargauer Volksschule ist, mitunter auch in Beinwil.