Von Blocher inspiriert

  17.07.2020 Hägglingen

«Die neue Politgeneration – junge Kandidaten auf den Freiämter Grossratslisten»: Svenja Schmid, SVP, aus Hägglingen

Christoph Blocher inspirierte Svenja Schmid, in die SVP einzutreten. Ihr Ziel: sich weiterhin für die Werte und Traditionen der Schweiz in der Partei zu engagieren. Doch mit ihrer Arbeit als Gemeindeschreiberin ist das nicht immer einfach.

Chantal Gisler

Svenja Schmid hat Power. Die junge Frau absolviert aktuell die Ausbildung zur Gemeindeschreiberin in Oeschgen. Sie ist in der SVP Bezirk Bremgarten aktiv, bei den Bachdoleschränzern dabei, in der Jubla und seit Neustem in der Feuerwehr. Besonders beeindruckend: Sie läuft den Hügel zur Bruderklaus-Stätte mit Zack hoch und scheint gar nicht ausser Atem zu kommen. «Ich gehe hier oft joggen», erklärt sie und zeigt mit dem Finger in die Ferne. «Da den Weg hoch zur Bruder-Klaus-Kapelle und dann vorne wieder runter zu meiner Wohnung.»

Seit ihrer Geburt lebt sie in Hägglingen, vor einem Jahr ist sie bei den Eltern ausgezogen. «Aber weit bin ich nicht gekommen», lacht sie. «Ich wohne knapp 200 Meter von meinen Eltern entfernt.» Oben angekommen ist die Aussicht phänomenal. Anders kann man es nicht beschreiben. «Man kann über ganz Hägglingen und sogar bis nach Lenzburg sehen.» Einen besseren Ausblick bietet nur der Maiengrünturm. «Ich liebe Hägglingen. Man kennt sich hier, und wenn man in den Volg geht, trifft man garantiert jemanden, mit dem man kurz schwatzen kann.»

Sie wünscht sich, dass genau diese Werte und Traditionen erhalten bleiben. Aus diesem Grund engagiert sie sich in der SVP. Für sie ein logischer Schritt. «Bei uns zu Hause wurde immer viel über Politik geredet», erinnert sie sich. Ihr Vater, Ruedi Schmid, ist schon seit Langem im Hägglinger Gemeinderat. Hat er sie inspiriert, in die Partei einzutreten? «Ich kannte es von ihm, aber richtig begeistert hat mich damals ein Referat von Christoph Blocher.» Nach dem Anlass drückte ihr jemand einen Flyer der SVP in die Hand – da beschloss sie, der Partei beizutreten.

Mit Tieren aufgewachsen

«Für meine Familie und Freunde war das keine Überraschung», so Schmid. Aber es kommt oft vor, dass sie neue Leute kennenlernt und diese, sobald sie erfahren, dass sie in der Partei ist, nur noch über Politik reden wollen. «Der Austausch ist schön, aber ich habe ja noch andere Seiten, über die man sprechen kann», sagt sie und lacht. Sie trägt ein kleines Piercing in der Nase, ihre braunen schulterlangen Haare haben einen Rotstich. Auf den ersten Blick wirkt sie etwas schüchtern. Aber nur, weil sie ihrem Gegenüber genau zuhört und stets kurz innehält, bevor sie antwortet. Vor allem dann, wenn es um Politik geht. Ansonsten ist die 20-jährige Hägglingerin ein fröhlicher Mensch, der viel lacht und das Leben in vollen Zügen geniesst.

Gerade als sie von ihren Hobbys erzählen will, rennt ein Hund zu ihr und bleibt etwa einen Meter vor ihr stehen. «Wie herzig», sagt sie mit einem Lächeln. Verspielt läuft der Hund wieder zurück zu seinen Besitzern. Svenja Schmid liebt Tiere. «Mein Vater ist Landwirt. Als Kinder haben wir ihm manchmal geholfen.» Kühe, Hühner und Hasen hatte die Familie. Auf die Hasen durften die Kinder aufpassen. «Da haben wir gelernt, was es heisst, Verantwortung zu übernehmen.»

Diese Verantwortung fühlt sie auch der Schweiz gegenüber. Sie will, dass weiterhin jeder seine Meinung aussprechen darf. «Freiheit ist mir besonders wichtig. Und dass man versucht, gemeinsam ein Problem zu lösen. Wir sind eine Demokratie, die einzigartig ist. Daher müssen wir versuchen, gemeinsame Probleme auch gemeinsam zu lösen.»

Beratend zur Seite stehen

Wenn man mit Svenja Schmid spricht, spürt man, dass in ihr ein Gerechtigkeitssinn steckt. Sie will Probleme lösen, indem sie mit den Gegnern zusammensitzt und so eine Lösung findet. Trotzdem sollte jeder Kanton für sich selbst entscheiden können. Der Bundesrat sollte nur in Notfällen, wie beispielsweise bei der Coronakrise, eingreifen. Generell findet Svenja Schmid den Umgang mit Gesetzen sehr spannend. «Ich habe die Lehre auf der Kanzlei in Bremgarten gemacht, da bin ich mit den Gesetzen in Berührung gekommen. Es ist spannend, wie alles hier so genau geregelt ist.» Anschliessend arbeitete sie zwei Jahre bei einer Firma. Jetzt studiert sie an der Fachhochschule in Brugg, um ihren Traum, Gemeindeschreiberin zu werden, umzusetzen.

Gleichzeitig will sie sich weiterhin in der SVP engagieren. Das ist aber nicht immer leicht. Als Gemeindeschreiberin sollte man neutral sein und den Gemeinderat in beratender Form unterstützen. Sie will nicht, dass es heisst, sie berate den Gemeinderat als SVPlerin, «sondern so, dass sich die Gemeinde bestmöglich entwickeln kann». So, wie es überall in der Schweiz sein sollte.

Am Sonntag, 18. Oktober, finden die Gesamterneuerungswahlen des Grossen Rates statt. Diese Zeitung stellt mit einer Sommerserie je einen Kandidaten oder eine Kandidatin aller grossen Bezirkspar- teien vor.


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