Von Delhi ins Freiamt

  17.06.2022 Porträt

Angetroffen: Shivani Sinha, Wohlen

An ihrem Stand am Fest Begegnung der Kulturen herrschte zeitweise viel Betrieb. Die gebürtige Inderin verkaufte farbenprächtige und kreative Stoffe, Kleider, Schmuck und Taschen, alles aus ihrer Heimat. «Ich habe zwar nicht so viel verkauft wie erhofft, aber ich kam in Kontakt mit ganz vielen Menschen. Das ist mir fast mehr wert», sagt sie.

Shivani Sinha kam vor neun Jahren zusammen mit ihrem Mann nach Wohlen. Inzwischen lebt sie mit ihrer Tochter getrennt von ihm und ist daran, sich ein neues Leben aufzubauen. In Indien hat die Tochter eines Arztes als Modedesignerin gearbeitet, zuletzt war sie auf Arbeitssuche. Nun gibt es eine erste Erfolgsmeldung. «Nach den Sommerferien kann ich in einem kleinen Pensum als Englischlehrerin an der Oberstufe unterrichten, ich freue mich sehr», sagt sie.

Der Umzug nach Wohlen war für sie ein kleiner Kulturschock. Zwar war sie früher als Designerin beruflich oft in Europa unterwegs, aber in Indien lebte sie in der Hauptstadt Delhi, wo es doppelt so viele Menschen gibt wie in der ganzen Schweiz. «Es war eine grosse Umstellung. Alles war viel kleiner, ruhiger. Anfangs war das recht ungewohnt. Heute ist es umgekehrt, heute habe ich Mühe, wenn ich mal wieder in einer Grossstadt bin», lacht die 50-Jährige.

Ihre Freizeit verbringt Shivani Sinha gerne mit ihrer Tochter in der Natur. Sie mag auch Tiere oder ist kreativ tätig, so etwa zuletzt in einer Glaswerkstatt. Zudem kocht sie gerne für sich und die Tochter, und zwar ausschliesslich vegetarisch. Und freut sich, dass sie immer mehr Menschen kennt im Freiamt. Auch dank der Toolbox und der «Begegnung der Kulturen». --chh


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