Von Pandemie bis Hochwasser
01.07.2022 Beinwil/FreiamtNeue Präsidentin des Gemeindeverbands Bevölkerungsschutz und Zivilschutz Freiamt
An der Abgeordnetenversammlung wurde ein neuer Vorstand gewählt. Milly Stöckli tritt die Nachfolge von Präsident Heinz Nater an. Sowohl die Zivilschutzorganisation Freiamt (ZSO) als auch das Regionale Führungsorgan Freiamt (RFO) blicken auf ein spezielles Jahr zurück.
Susanne Schild
«Nach dem Covid-19-Ausbruch im Zentrum Aettenbühl Sins startete die ZSO das Jahr 2021 mit einem schwierigen Einsatz», blickte Michael Stocker, Kommandant ZSO Freiamt, zurück.
Parallel sei der Betreuungseinsatz im Altersheim Solino Boswil weitergeführt worden. Durch den engagierten Einsatz von Betreuern, Pionieren und Führungsunterstützern konnten die Altersheime bestmöglich unterstützt werden. Die Einsätze endeten am 14. Februar nach insgesamt 300 Diensttagen im Jahr 2021. «In einer Zeit, wo negativ plötzlich positiv ist, haben wir gelernt, dass eine einfache und zielführende Führung matchentscheidend sein kann», sagte Michael Stocker.
Am 8. Juli führte der Ausfall der Notfallnummern in der ganzen Schweiz zu einem Aufgebot der Notfalltreffpunkte. «Leider erfolgte das Aufgebot durch die kantonalen Stellen mehr als nur chaotisch, was den Einsatz von Zivilschutz und RFO schwierig machte», so Stocker.
Dauerregen, Starkregen und Hagel über längere Zeit führten zu Hochwasser in weiten Teilen der Schweiz. In der Region betraf es Reuss, Bünz und diverse kleinere Bäche, was Zivilschutz, RFO, Feuerwehren, Polizei und die technischen Dienste stark forderte. Das RFO war dezimiert im Einsatz. «Die Absprachen zur Koordination aller Einsätze mit Partnern, Nachbarregionen und kantonalen Stellen haben hervorragend funktioniert», betonte der Kommandant.
«Kleinkompanie Kelleramt»
Dank guter Budgetierung, Ausgabendisziplin, Kürzungen WK-Jahresprogramm und den Erstattungen aus den Coronaeinsätzen wurden die budgetierten Kosten von 757 200 Franken nicht erreicht. Die Rechnung schliesst mit einem Minderaufwand von 134 198 Franken.
Mit der definitiven Zuteilung der Gemeinde Rudolfstetten-Friedlisberg zur Bevölkerungsschutzregion Freiamt erweitert sich das Einsatzgebiet östlich der Reuss massiv. Die Umstrukturierung und Bildung einer «Kleinkompanie Kelleramt» mit der Integration einer zusätzlichen Zivilschutzanlage in Rudolfstetten sei in vollem Gange.
Aufbau der Organisation
«Eine wichtige Aufgabe war das Zusammenführen der Unterlagen und Informationen der verschiedenen früheren RFOs», sagte Pius Wiss, Chef RFO. Diese Arbeit konnte fortgesetzt, aber noch nicht abgeschlossen werden. Im Verlauf des Jahres fanden verschiedene Besprechungen und eine Besichtigung für die Aufnahmestelle in Muri statt. «Auch das zweite Jahr des RFO Freiamt war geprägt durch den Aufbau der Organisation», fasste Wiss zusammen.
Nach dem Rücktritt von Heinz Nater aus dem Gemeinderat Muri musste sein Amt als Präsident des Gemeindeverbands Bevölkerungsschutz und Zivilschutz (GBZ) ebenfalls neu besetzt werden. Milly Stöckli wurde an der Versammlung einstimmig zu seiner Nachfolgerin gewählt. Alain Maître aus Oberlunkhofen wird neuer Vizepräsident. Der Vorstand setzt sich neu wie folgt zusammen: Alain Maître (bisher), Oberlunkhofen, Jakob Dolder (bisher), Boswil, René Küng (bisher), Beinwil, Rolf Roth (bisher), Islisberg, Milly Stöckli (neu), Muri, Jakob Sidler (neu), Sins, und Roland Meier (neu), Oberrüti.