«Wähler haben zu uns gefunden»

  20.10.2020 Grosser Rat

Die Grünliberale Partei gewinnt im Bezirk Bremgarten einen zweiten Sitz

Zu den grössten Siegern dieser Grossratswahlen gehören Dominik Peter und Lukas Huber von der GLP. Peter wird künftig nicht mehr alleine nach Aarau fahren. Er und seine Partei wollen sich künftig vermehrt auch in den Gemeinden engagieren.

Roger Wetli

Die Wahlfeier hat die GLP pandemiebedingt in den kommenden Frühling verschoben. Trotzdem hatte die Partei Grund zum Feiern. Im ganzen Kanton gewann sie zu den sieben bisherigen sechs weitere Sitze. Dazu trug auch der Bezirk Bremgarten bei, von wo aus Grossrat Dominik Peter künftig nicht mehr alleine politisieren wird. «Wir hatten uns sportliche Ziele gesetzt und diese erreicht», ist Peter überglücklich. «Meine Arbeit im Grossen Rat wird sich künftig positiv verändern. Auf die Zusammenarbeit mit den neu Gewählten freue ich mich.»

Auf Sachthemen konzentrieren

Dabei spricht er nicht nur von Lukas Huber aus Berikon, sondern auch von Hans-Peter Budmiger aus dem Bezirk Muri, wo die GLP sich zum ersten Mal einen Sitz sichern konnte. Auf den ersten Ersatzplatz der GLP im Bezirk Bremgarten schaffte es Annetta Schuppisser aus Tägerig knapp vor Julia Frischknecht aus Wohlen. «Das gute Resultat ist nicht nur mein Verdienst, sondern auch das meiner Mitkandidaten», betont Peter. «Lukas Peter ist ein Topmann, der mich persönlich im August sehr entlastet hat.» Damals sei seine Mutter überraschend gestorben. «Lukas Huber übernahm von mir die Parteiarbeit. Dafür bin ich sehr dankbar. Er ist eine Person, die anpackt.»

Huber fühlt sich durch seine Wahl geehrt. «Es ist aber auch eine Verpflichtung», ist sich der 42-jährige Beriker bewusst. Er hatte sich für diese Wahlen drei Ziele gesetzt: 1. Dominik Peters Sitz sichern. 2. Etwas beitragen für einen möglichen zweiten Sitz. 3. Diesen Sitz selber gewinnen. «Ich habe alles erreicht. Was will man mehr?», fragt er. Ein Vorteil der GLP sei, dass sie weder über eine Lobby noch eine Stammwählerschaft verfüge. «Wir können uns deshalb unabhängig auf Sachthemen konzentrieren», so Huber. Das Thema Nachhaltigkeit sei seit der Gründung der GLP für sie wichtig. «Wir mussten uns nie verbiegen. Die Wähler haben jetzt zu den Grünliberalen gefunden.» Und Dominik Peter ergänzt: «Politisch stehen wir zwischen FDP und SP. Die Wähler goutieren das. Zumal wir Probleme nicht bewirtschaften, sondern Lösungen präsentieren.»

In keine Fussstapfen treten

Lukas Huber ist der Sohn des ehemaligen CVP-Regierungsrates Rainer Huber. Diese Karte wollte der frisch gewählte Grossrat im Wahlkampf nie ausspielen. «Ich möchte als eigenständige Person und nicht als Sohn von jemandem wahrgenommen werden.» Lukas Huber tritt auch nicht in die Fussstapfen seines Vaters, weil dieser nie Grossrat war. Er amtete als Gemeindeammann, bevor er direkt Regierungsrat wurde. «Ich will kein politisches Erbe antreten. Von zu Hause weiss ich aber, was es bedeutet, sich öffentlich politisch zu engagieren.» Von seinen Eltern sei zu Hause der Einsatz für die Gemeinschaft vorgelebt worden. «Das habe ich wohl aufgesogen», so Huber.

In den nächsten Wochen wird er sein Leben so umstellen, dass sein neues Amt mit seiner Rolle als Ehemann, Vater von zwei Kindern, Sportler und mit seiner Anstellung am Obergericht Zürich vereinbar wird. «Von meinem Umfeld darf ich auf grosse Unterstützung zählen», ist er froh. «Ich freue mich auf die Arbeit im Grossen Rat.»

Sich noch mehr zeigen

Sein Grossratskollege Dominik Peter will sich in den nächsten vier Jahren nicht nur in Aarau engagieren, sondern auch im Bezirk Bremgarten. «Unser Ziel ist es, in den Dörfern präsent zu werden und überall mindestens einen Ortsvertreter zu etablieren.» Die GLP möchte den Leuten zeigen, wer sie ist. «Wir sind definitiv keine grünen Fundamentalisten. Es ist möglich, Klimapolitik und Wirtschaft zusammenzubringen», ist er überzeugt.


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