Bigna Zellweger referierte beim Natur- und Vogelschutzverein Bünzen/Besenbüren und Umgebung
Es ging nicht um das perfekte Imkern oder Honigerträge. Das Anliegen von Bigna Zellweger, der diplomierten Imkerin und Zoologin aus dem Bergdorf Tenna im Safiental ...
Bigna Zellweger referierte beim Natur- und Vogelschutzverein Bünzen/Besenbüren und Umgebung
Es ging nicht um das perfekte Imkern oder Honigerträge. Das Anliegen von Bigna Zellweger, der diplomierten Imkerin und Zoologin aus dem Bergdorf Tenna im Safiental (GR), war viel mehr das Überleben der Honigbiene im Wald. Dies erläuterte sie einem interessierten Publikum im Waldhaus Breite in Besenbüren.
Richard Gähwiler
Rund zwei Dutzend Interessierte konnte Marie Huber, Präsidentin des Naturund Vogelschutzvereins Bünzen/ Besenbüren und Umgebung, zum Vortrag «Wald – Heimat der Bienen» im Waldhaus begrüssen. Anschliessend schilderte Referentin Bigna Zellweger in einer kurzen Einführung ihren Werdegang zur Imkerin. Dieses Studium hatte sie mit einer Diplomarbeit abgeschlossen, welche zur Grundlage für ihr Buch «Unglaubliche aber wahre Bienengeschichten» wurde.
Zeidler-Kurse kommen wieder mehr
Dieses basiert auf elf faszinierenden, zum Teil abenteuerlichen Bienengeschichten, die ihr von befreundeten Imkerinnen und Imkern aus der ganzen Schweiz zugetragen wurden. Als Kostprobe erzählte sie kurz die Geschichte «Tronco aus dem Kastanienbaum». «Tronco» heisse im italienischen Stamm, erklärte sie, und das war auch der Schlüssel zum Thema Waldbienen. Denn: «Auch wenn der Mensch die Bienen grösstenteils aus ihrem ursprünglichen Lebensraum entfernt hat, gibt es sie immer noch, die wild lebenden Honigbienen im Wald», so Zellweger.
Im Ökosystem Wald suchen sie für ihre Behausung Erdhöhlen, Felsnischen oder eben Baumhöhlen, ein Habitat für das sie in Konkurrenz mit Specht, Fledermaus, Kleiber und Eichhörnchen stehen, erläutert Zellweger und zeigte dies mit bunten Illustrationen auf der Leinwand. Die Nahrung der Waldbienen sei «Honigtau», die Ausscheidung von Blatt-, Schild- und Rindenläusen, was bei einigen der Anwesenden ein ungläubiges Raunen auslöste – das soll der Waldhonig sein? Das Thema Waldhonig vertiefte Bigna Zellweger, indem sie den Ausdruck «Zeidlerei» ins Spiel brachte: das gewerbsmässige Sammeln von Honig und Wachs wie es im Mittelalter praktiziert wurde.
Auch heute würden wieder Zeidler-Kurse angeboten, allerdings nicht primär zur Gewinnung von Honig, sondern um Bienen wieder in ihrem ursprünglichen Habitat anzusiedeln und ihr Überleben zu sichern, wusste sie zu berichten.
In zahlreichen Bildern und in einem kurzen Film konnte sie aufzeigen, dass dies in der Region Tenna bereits funktioniert. Daher möchte sie dies als Herzensangelegenheit in weiteren Regionen bekannt machen, schloss sie ihre Ausführungen.