Weber wird durchgeschüttelt
27.04.2021 RingenMarc Weber von der Ringerstaffel Freiamt an der Europameisterschaft in Polen
Es war die erste Europameisterschaft für Marc Weber aus Buttwil. Der Athlet der RS Freiamt wird dabei ordentlich durchgeschüttelt und verliert beide Kämpfe vorzeitig. Der 23-Jährige nimmt aber trotzdem wichtige Erfahrungen für die Zukunft mit.
Eine Standortbestimmung war die Europameisterschaft in Warschau für die Schweizer Greco-Nationalringer. Alle drei Schweizer mussten untendurch. Andreas Vetsch (RC Willisau, 67 kg) verlor seinen Kampf mit 1:8. Fabio Dietsche (RS Kriessern, 77kg) unterlag mit 1:9. Der dritte Schweizer war Marc Weber von der RS Freiamt in der 82-kg-Klasse. Total 20 Ringer gingen an den Start.
Der erste Gegner wird später Europameister
Sein erster Gegner am Samstag ist gleich eine grosse Hausnummer. Adlan Akiev, Russe, 28 Jahre alt. Der Kampf endet vorzeitig mit 0:8. Der Russe wird später Europameister. Weber darf am Sonntag nochmals ins Ringertenue steigen. In der Hoffnungsrunde trifft er auf den Armenier Karapet Chalyan. Nach zwei Minuten und einem Punktestand von 0:8 verlor Weber den Kampf ebenfalls vorzeitig.
Der 23-jährige Marc Weber sagt: «Es war meine allererste Teilnahme an einer Europameisterschaft. Die Gegner waren sehr erfahren. Ich konnte viele Eindrücke und Erfahrungen sammeln und muss jetzt daraus lernen.» Ein zweitägiger Wettkampf auf diesem hohen Niveau war für ihn eine lehrreiche Sache. «Es war nicht alles schlecht. Nun gilt es, die Kämpfe genau zu analysieren und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.» Weber analysiert: «Ich geriet in beiden Duellen schnell in Rückstand und habe den Kampf dann aus der Hand gegeben. In Zukunft muss ich meinen Plan sicherlich besser durchziehen.»
Bitter: Im ersten Kampf verstaucht er sich den grossen Zeh. «Ich glaube, es ist nichts Schlimmes», sagt Weber, der sich auf seinem viertägigen Kurztrip nach Polen drei Mal einem Coronatest unterziehen musste. Am Montagmorgen reiste er zurück und erholt sich nun erst mal. Weber ist in Egliswil aufgewachsen, wohnt heute mit seiner Freundin in Buttwil. Er lernte die Boswilerin an einem Kampf der RS Freiamt kennen.
Weber: «Ich weiss jetzt, wo ich den Hebel ansetzen muss»
Nun wird Weber für einen Monat in der Schweiz sein. Der gelernte Schreiner arbeitet als Allrounder in der Sägerei in Wildegg. «Jetzt mal runterkommen, das Ganze verarbeiten und mit Grundlagen- und Techniktraining weitermachen», so Weber.
Im Sommer stehen Trainingslager im Ausland oder Turniere an. Aufgrund der Coronasituation ist dies aber noch unklar. Dies merkte auch Greco-Nationaltrainer Alfred Ter-Mkrtchyan, der sich in Warschau mit anderen Trainern austauschte. Er sagt dazu: «Nichts ist momentan normal, eine kontinuierliche Trainingsplanung fast unmöglich.» Angesichts dessen ist diese Erfahrung an der EM für Marc Weber umso wertvoller. «Ich weiss jetzt, wo ich Verbesserungspotenzial habe und den Hebel ansetzen muss», so Weber. --spr