Grosse Traktandenliste der Versammlung der Reformierten Kirchgemeinde

Bei der Reformierten Kirchgemeinde Wohlen stehen personelle Veränderungen an. Rudolf Thomann verlässt die Kirchenpflege aus gesundheitlichen Gründen. Ende Jahr wird ihm Ursus Zweifel nachfolgen. In diesem Jahr liegt ein grosser Fokus auf den Immobilien.

Kirchenpflegepräsident Josef Baur konnte 35 Gemeindemitglieder und vier Gäste, unter ihnen Pfarrerin Sabine Herold und Pfarrer Markus Opitz, begrüssen, welche trotz hochsommerlicher Witterung in der Kirche erschienen waren.

Die Rechnung wurde von Ressortleiter Ursus Zweifel fachgerecht nach Rubriken erläutert. Es war für ihn eine freudige Aufgabe, konnte er doch über gute Zahlen berichten – es war allerdings sein letzter Bericht als Finanzvorsteher, da er beabsichtigt, Ende Jahr 2021 aus dem Amt auszuscheiden.

Weniger Aufwand wegen Corona

Das Coronajahr brachte Einschränkungen auch bei den kirchlichen Tätigkeiten, was letztlich zu wesentlich geringeren Aufwendungen führte. Die Kirchensteuereinnahmen beliefen sich auf rund 1,28 Millionen Franken und lagen 115 000 Franken über dem budgetierten Betrag. Der gesamte Rechnungsabschluss bescherte der Reformierten Kirchgemeinde einen überraschenden Einnahmenüberschuss von 270 000 Franken. Nach dem Motto «Sorge in der Zeit, dann hast du in der Not» werden 200 000 Franken für späteren Gebäudeunterhalt zurückgestellt. Die Genehmigung der Rechnung erfolgte einstimmig. Kirchengutsverwalterin Yvonne Koch durfte für ihre gewissenhafte Arbeit anerkennenden Dank entgegennehmen.

Finanzchef Zweifel informierte die Versammlung über den aktuellen Finanzplan. Man rechnet gegen Ende der Fünfjahresperiode mit einer steigenden Verlustzone. Ein Nachtragskredit von 15 000 Franken für die Aussenbeleuchtung beim Kirchgemeindehaus passierte oppositionslos. Ebenfalls unbestritten war die Aktualisierung zweier Spesen- und Entschädigungsreglemente.

Planung der Immobilienzukunft

Dieses Jahr hat eine paritätisch von Mitgliedern der Kirchenpflege und der Kirchgemeinde zusammengesetzte Immobilienkommission ihre Arbeit aufgenommen. Unter dem Präsidium von Edi Hübscher hat sie sich zum Ziel gesetzt, den Zustand sämtlicher im Eigentum der Kirchgemeinde stehenden Gebäude zu überprüfen und abzuklären, welche Unterhaltsbedürfnisse in den nächsten Jahren anstehen. Wie Kirchenpfleger Ursus Zweifel ausführte, kommen die Arbeiten gut voran. Es ist eine Verkehrswertschätzung aller Liegenschaften der Kirchgemeinde geplant. Man erwartet bereits Anfang August erste Resultate. Die Baupläne der Gebäulichkeiten wurden digitalisiert. Man will alle möglichen Optionen für die künftige Verwendung der Gebäude abklären und sehen, was realisierbar ist. Konkrete Vorschläge werden für den kommenden Herbst zu erwarten sein.

Auf der Website der Kirchgemeinde läuft derzeit eine Immobilien-Umfrage, zu der sämtliche Mitglieder der Kirchgemeinde eingeladen sind. Sie können anonymisiert ihre Meinungen zur Immobilienzukunft kundtun. Diese Teilnahme ist noch bis Mitte Juli 2021 möglich. In der zweiten Monatshälfte August soll dann das Ergebnis bekannt gegeben werden.

Rudolf Thomann tritt zurück

Präsident Josef Baur musste die Demission seines Kirchenpflegekollegen Rudolf Thomann bekannt geben. Gesundheitliche Gründe zwingen ihn zu diesem nicht leichten Schritt. Der Demissionär wurde 2018 im Rahmen von Diskussionen über die Zukunft der Kirche Villmergen in die Kirchenpflege gewählt – eine gute Wahl, wie sich herausstellte.

Seit seiner Zugehörigkeit zur Kirchenbehörde betreute Thomann mit viel Umsicht die Ressorts Bau, Gottesdienste und Musik. Dabei engagierte er sich auch für die Vorbereitungen zur Konfirmation. Josef Baur verdankte namens der Kirchenpflege dem scheidenden Ratskollegen die gute Zusammenarbeit und übergab ihm ein Präsent. Thomann begründet seinen Entscheid und erklärt sich bereit, für die Kirchgemeinde noch etwas zu tun, wenn es ihm möglich ist, auch wenn er der Kirchenbehörde nicht mehr angehört. Vizepräsident Michael Stalder warb für neue Kirchenpflegemitglieder und ersuchte Mutige, sich bei ihm zu melden. Die Nachfolge von Rudolf Thomann dürfte an der herbstlichen «Chilegmeind» bestimmt werden.

Jacqueline Meyer und Pfarrer Markus Opitz gewählt

Schliesslich gab es auch noch ein neues Mitglied der Rechnungsprüfungskommission zu wählen. Jacqueline Meyer, ehemalige Kirchenpflegerin, erklärte sich bereit und wurde einstimmig mit der wichtigen Aufgabe betraut. Sie ersetzt Oskar Wynistorf, welcher vor einem Jahr zurückgetreten ist.

Die Reformierte Kirchgemeinde Wohlen-Villmergen hatte noch ein Anrecht auf einen Platz in der Synode der Landeskirche, wo wichtige Geschäfte anstehen. Hier fiel die einhellige Wahl auf Pfarrer Markus Opitz. Als neue stellvertretende Sigristin konnte Tanja Muntwyler willkommen geheissen werden. Sie trat ihr Amt bereits am 1. April an.

Abschliessend oblag es dem Präsidenten, den zahlreichen Mitwirkenden in der Kirchgemeinde zu danken. Alle tragen zur guten Funktion der Gemeinschaft bei. --tre