Manfred Breitschmid, Wohlen, Grossratskandidat der SVP (Listenplatz 6)

Trotz seines Alters hat er noch nicht genug von der Politik. Rund 10 Jahre nach seinem Rücktritt als CVP-Vertreter will er für die SVP zurück nach Aarau. «Ich habe das Gefühl, ich kann noch etwas bewirken», sagt Manfred Breitschmid.

Chregi Hansen

Ihn kennt man in der Region. Zum einen durch seine Tätigkeit als Leiter des St. Josefsheim in Bremgarten – 25 Jahre hatte er die Geschicke der Institution in der Hand. Zum anderen durch seine langjährige politische Arbeit. Erst für die CVP – er war Präsident der Bezirkspartei und Grossrat. Seit 2015 für die SVP.

Längst hat Manfred Breitschmid das Pensionsalter erreicht. Doch einfach die Beine hochlegen, das mag er nicht. «Ich habe die Lust am Gestalten noch nicht verloren», sagt der 71-Jährige von sich. Darum wirkt er noch immer als Berater im Alterszentrum Obere Mühle Villmergen mit. Hat mitgeholfen, die Institution nach einer Krise wieder auf Kurs zu bringen. Eine «höchst spannende Aufgabe», wie er selber findet. Denn die Institution habe sich zu einen Modell für künftige Alterszentren entwickelt. «Die Altersheime von früher haben ausgedient, die Menschen von heute wollen möglichst lange selbstständig sein und mitbestimmen. Wir als Institution müssen das fördern», so Breitschmid.

Frech und frei

Aber auch politisch begibt sich der Wohler noch nicht aufs Ruhekissen. Er fühlt sich nicht zu alt. «Ein Parlament muss die ganze Gesellschaft abbilden, alle Schichten, alle Regionen, aber auch alle Altersstufen», erklärt er. Auch den Vorwurf, dass er einem Jüngeren den Platz wegnimmt, will er nicht stehen lassen. «Diesen Entscheid können wir ruhig dem Stimmbürger überlassen. Wenn dieser lieber jüngere Kräfte will, dann soll er sie wählen», erklärt Breitschmid. Mit einer Nichtwahl könnte er leben. «Ich bin in all den Jahren schon mehrfach gewählt oder eben nicht gewählt worden, ich kenne das.»

Er jedenfalls hat noch immer Lust, sich aktiv einzubringen, um Positionen zu streiten und zu Lösungen beizutragen. Und dies erst noch freier und vielleicht etwas frecher als in früheren Jahren, weil er weniger Rücksicht nehmen muss. «Politik ist etwas Spannendes. Aber wer in der Schweiz etwas erreichen will, der muss andere mit ins Boot nehmen, mit ihnen diskutieren und Kompromisse suchen», sagt er. Einfach nur nach Parteiprogramm agieren, das ist nicht sein Ding. «Ich glaube nicht, dass ich das Image eines Parteisoldaten habe», lacht er.

Akzente setzen will der gelernte Feinmechaniker, der sich stetig weitergebildet hat, vor allem in der Frage der Pflege und in der Gesundheitspolitik. «Wir haben heute noch eine Spitallandschaft wie vor 100 Jahren, dabei hat sich die Welt verändert, wir sind mobil geworden», kritisiert er.

Die Kraft und der Wille zur Veränderung

Breitschmid ortet grossen Handlungsbedarf und will gerne seine Erfahrung und sein Wissen einbringen. Schliesslich war er einige Jahre Abteilungsleiter im Kantonsspital Baden und hat im St. Josefsheim Spuren hinterlassen. «Ich hatte dort die Möglichkeiten, ganz viele Projekte zu verwirklichen, die immer noch Bestand haben, dafür bin ich dankbar.»

Dass Neues gewagt, etwas bewegt wird, wünscht er sich übrigen auch von seiner Wohngemeinde. «Wohlen verkauft sich unter seinem Wert», ist er überzeugt. Er vermisst die Kraft und den Willen zur Veränderung. Also die Charakterzüge, die er für sich in Anspruch nimmt. «Ich möchte mich in Aarau auch dafür einsetzen, dass man Wohlen positiv wahrnimmt», sagt er darum zum Schluss.

Mindestens sechs Sitze

«Die SVP des Bezirks Bremgarten setzt sich für Eigenverantwortung, Selbstbestimmung und ein Leben in Sicherheit und Freiheit ein», dies sagt René Bodmer, Präsident der SVP des Bezirks Bremgarten. Die SVP sei die Partei der Kleinund Mittelunternehmer, des Bauernstandes und der bürgerlichen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. «Die SVP hat klare politische Haltungen und ist den Bürgerinnen und Bürgern jederzeit ein verlässlicher Partner», so Bodmer weiter. Der haushälterische Umgang der Behörden mit den Steuergeldern sein elementar. «Masslosigkeit wie überrissene Lohnforderungen der Verwaltung in Zeiten wie den jetzigen, Filz und Korruption bekämpfen wir.» Die SVP Bezirk Bremgarten will mit mindestens sechs Grossratsmandaten «ihren Beitrag dazu leisten, dass der Kanton Aargau weiterhin erfolgreich prosperiert», so Bodmer abschliessend. --dm