Stroherntefest beim Schweizer Strohmuseum
Mit der «Sichlete» wurde beim Schweizer Strohmuseum das Stroherntefest gebührend gefeiert. Und der richtige Schnitt, das ist Sache von Bauer und Einwohnerrat Ruedi Donat.
Ob er denn nervös sei, ...
Stroherntefest beim Schweizer Strohmuseum
Mit der «Sichlete» wurde beim Schweizer Strohmuseum das Stroherntefest gebührend gefeiert. Und der richtige Schnitt, das ist Sache von Bauer und Einwohnerrat Ruedi Donat.
Ob er denn nervös sei, wollte Museumsleiterin Petra Giezendanner von Ruedi Donat wissen. Schliesslich war er verantwortlich für das Highlight des Stroherntefestes. Das mache er ja nicht zum ersten Mal, antwortete Donat ganz locker. Und er habe sich ja extra noch eine neue Segesse gekauft. Also eine neue Sense oder Sichel. Und dann machte er sich an die Arbeit. Gekonnt setzte er den ersten Schnitt an. Und dank den Klängen des Chinderjodelchörli aus Villmergen gab dies ein harmonisches und schönes Bild ab. Idylle vor der Isler-Villa.
Und tatsächlich war das nicht ganz so einfach, wie es auf den ersten Blick aussah. Denn Ruedi Donat musste sich bald einmal den Schweiss von der Stirn wischen. Aber für den «Höhepunkt» der Sichlete gab er natürlich vollsten Einsatz. Ehrensache. Seit zwei Jahren wird im Rondell vor der Villa Getreide angebaut. «Damit demonstrieren wir den Ursprung des Materials, das dem Museum seinen Namen gibt», betonte Ruth Portmann, Präsidentin der Stiftung Freiämter Strohmuseum.
Der ideale Zeitpunkt
Die Pflanzen werden, wie in der Strohproduktion üblich, in der sogenannten Milchreife geschnitten. Das Korn habe dann seine maximale Grösse und Reife zwar noch nicht erreicht, «dafür sind die Halme aber noch immer hell und zart, was für die Verarbeitung wichtig ist», so Ruth Portmann weiter .Und genau um diese Milchreife ging es im Gespräch zwischen Museumsleiterin Petra Giezendanner und Ruedi Donat. Wann denn die Milchreife sei, wollte Petra Giezendanner wissen. Ganz genau könne man das nicht vorhersagen, so Donat. «Wenn man das Korn zusammendrückt, und es kommt ein wenig Flüssigkeit raus, eben dann ist die Milchreife erreicht.»
Ende April habe er noch gedacht, dass man mit dem Stroherntefest Ende Mai vielleicht zu spät dran sein werde, so Donat weiter. Und in der Zwischenzeit sei man sogar zu früh, um den idealen Schnitt zu setzen. «Erst in ein, zwei Wochen ist wohl der richtige Moment der Milchreife», erklärte Ruedi Donat. Deshalb wurde die «Sichlete» aber weder abgesagt noch verschoben – schliesslich gab es ja ein Fest zu feiern. «Als Bauer ist man sich gewohnt, mit der Natur umzugehen.»
Und so schnitt Donat halt erst einmal die Hälfte des Feldes vor dem Eingang ins Strohmuseums.
Die zweite Hälfte folgt dann, wenn die Milchreife tatsächlich erreicht sein wird. Allerdings wird er dann wohl weniger Publikum haben als beim Stroherntefest. --dm