Wenn Lichter verzaubern

  11.12.2020 Traditionen

«Sichtbare Adventszeit» – der Sinser Lichterweg erhellt mit rund 100 Laternen den Nachthimmel und schmeichelt dem Gemüt

Lichterwege gibt es in der Schweiz einige und sie gehören zu winterlichen Erlebnissen. Sie sind unkompliziert im Aufbau und ein Lichterweg erstrahlt auch ohne Events. Neu gibt es auch einen in Sins. Dieser lädt noch bis am 27. Dezember, jeweils von 17 bis 20.30 Uhr, zum besinnlichen Spaziergang ein.

Sabrina Salm

An diesem Abend sind die Sterne am Himmel nicht zu sehen. Es ist bewölkt und der Duft von Schnee liegt in der Luft. Warm eingepackt geht es am Kirchweg 24 in Sins los. Begrüsst wird man von Lichterketten mit funkelnden und vielen hübsch dekorierten Sternen. Hier kann man schon eine Zeit verweilen und die teils aufwendig verzierten Kunstwerke betrachten. Sie sind von Privatpersonen geschmückt worden. Rund 100 davon wurden bei der Projektgruppe Lichterweg abgeholt. In Zusammenarbeit mit den Kirchen Sins und dem Frauenbund hat die Kultur- und Marketingkommission der Gemeinde Sins den Lichterweg geplant und umgesetzt.

Immer dem Licht nach

Nun geht der Spaziergang auf dem rund einen Kilometer langen Rundweg Richtung Bohlwald los. An diesem Abend kurz nach 17 Uhr sind einige Menschen unterwegs. In Kleingruppen selbstverständlich und mit genügend Abstand. Denn auch wenn hier ein «Outdoor-Event» geboten wird, ist es natürlich wichtig, die geltenden Schutzmassnahmen einzuhalten. Sofern man etwas sieht. Denn es ist wirklich dunkel. Nur die Laternen, die ungefähr alle 12 Meter leuchten, sowie das Lichter-Panorama im Wald weisen den Weg. So im Dunkeln zu tappen, ist nicht nur für die Kinder aufregend. Irgendwie macht sich ein Kribbeln breit. Und hat man wieder ein der Holzstelen, in denen die Kerzen flackern, erreicht, steigt die Vorfreude auf das Erreichen des ersten Etappenzieles im Bohlwald.

«Die Baumstämme wurden von Wald kommunal+ bearbeitet. Geholfen hat zudem die Institution Sennhütte auf dem Zugerberg», berichtet Astrid Jansen von der Kultur- und Marketingkommission. Astrid Jansen erzählt im Vorfeld ausserdem, dass der Lichterweg auf offene Ohren stiess. «Wir wollten schon lange einen Lichterweg initiieren. Dass die Idee nun in diesem Jahr umgesetzt werden konnte, ist schön.» Gerade im Jahr 2020 passt es nun perfekt.

Eine zentrale Rolle

Im Wald werden die Abstände der Laternen etwas kürzer. Der Schlamm wird dafür etwas intensiver. Klar könnte man dies mit einer Taschenlampe besser erkennen und so dem Match ausweichen. Doch das wäre nicht der Sinn der Sache und irgendwie ginge der Reiz verloren.

Licht nimmt in der Weihnachtszeit eine ganz besondere Rolle ein. Das Licht ist seit jeher das zentrale Symbol von Weihnachten. In der christlichen Vorstellung bringt Jesus Christus, dessen Geburt wir an Weihnachten feiern, Licht in das Dunkel. Die Lichterbräuche in der Adventszeit knüpfen daran an. Der Lichterweg wird nicht elektrisch beleuchtet, sondern mit Kerzenlicht. Diese rund 2400 Kerzen wurden von der Firma Balthasar in Hochdorf gespendet. «Bis zum 27. Dezember werden die Kerzen von freiwilligen Helfern entzündet – ausser am 24. Dezember», teilt Astrid Jansen mit.

Sich Zeit nehmen

Angekommen beim Adventshäuschen im Bohlwald wird einem gleich etwas wärmer. Nicht nur dank dem Feuer, das flackert. Auch weil hier noch mehr Lichterketten hängen und weitere dekorierte Sterne sind, kann wer will hier eine kurze Rast machen. Danach geht es auf dem Rundgang weiter.

Gemächlichen Schrittes und mit Kind hat man gut eine Stunde, bis man bei der Pfarrkirche Sins angelangt ist. Ein Spaziergang an der frischen Luft tut immer gut. Dieser ganz besonders – denn die Laternen und Sterne sind nicht nur schön anzusehen, das Licht verzaubert und schmeichelt auch dem Gemüt. Es zeigt, dass die Adventszeit eben auch eine gemütliche Zeit, eine Zeit der Besinnung ist.

Die Pfarrkirche Sins bleibt in der Zeit des Lichterwegs bis 21 Uhr geöffnet und beleuchtet. Alle, die möchten, sind herzlich eingeladen, in der Kirche zu verweilen und die Stimmung auf sich wirken zu lassen. Wer will, kann auch ein Licht in der dafür bereitgestellten Schale anzünden.


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