«Wir haben uns gefunden»
12.04.2023 Mutschellen, BerikonSpitex Mutschellen-Reusstal: Das Wachstum setzt sich fort
Um 17 Prozent sind die Leistungen der neuen Spitex Mutschellen-Reusstal im letzten Jahr gestiegen. Deshalb mussten 20 Mitarbeitende rekrutiert und eingearbeitet werden. Bei der Führung gab es zwei ...
Spitex Mutschellen-Reusstal: Das Wachstum setzt sich fort
Um 17 Prozent sind die Leistungen der neuen Spitex Mutschellen-Reusstal im letzten Jahr gestiegen. Deshalb mussten 20 Mitarbeitende rekrutiert und eingearbeitet werden. Bei der Führung gab es zwei Wechsel.
Erika Obrist
«Aus vier mach eins» hiess es im ersten Geschäftsjahr der Spitex Mutschellen-Reusstal. Sie ist aus dem Zusammenschluss von vier Spitex-Organisationen hervorgegangen. Das Personal musste sich kennenlernen, der Vorstand eine Strategie entwickeln und die Geschäftsleitung den Betrieb und damit die Qualität der Leistungen in Pflege und Haushilfe weiterentwickeln. Eine Herkulesaufgabe, die gut gemeistert wurde. Kam hinzu, dass immer mehr Menschen im Einzugsgebiet, das 14 politische Gemeinden umfasst, die Leistungen der Spitex in Anspruch nehmen. Um ganze 17 Prozent sind diese im letzten Jahr gestiegen.
Neues Führungsduo
Für die Geschäftsleitung bedeutete das einen enormen zeitlichen Mehraufwand. Geschäftsführerin Eva Gemmrich wollte diesen nicht auf sich nehmen und sich mehr um ihre kleinen Kinder kümmern. Deshalb hat sie ihre Anstellung auf Ende Februar 2023 gekündigt. Für die Nachfolge bewarben sich mehrere Personen. Zur neuen Geschäftsführerin gewählt hat der Vorstand schliesslich Monica Heinzer. Sie wohnt in Bellikon, ist verheiratet und hat eine Tochter. Die diplomierte Pflegefachfrau hat in diversen Führungspositionen gearbeitet, zuletzt in der Geschäftsleitung im Reusspark in Niederwil als Leiterin Pf lege und Betreuung. Sie hat ihre neue Stelle Anfang diesen Monat angetreten. «Ich möchte am Fundament der neuen Spitex weiterbauen und diese weiterentwickeln», sagte sie an der ersten Generalversammlung letzte Woche in Berikon.
Auch die Leiterin Pflege und Hilfe, Xenia Bonsen, hatte gekündigt. Ihre Nachfolgerin konnte im eigenen Team gefunden werden: Gaby Bättig hat diese Aufgabe übernommen. Sie war in den letzten 15 Jahren in der Spitex Mutschellen tätig und seit der Fusion war sie verantwortlich für das Team Ost.
Standortfrage angehen
Nicht nur für die Mitarbeitenden war das Zusammenführen der vier Organisationen aufwendig, auch der Vorstand hatte reichlich zu tun, wie Präsident Eduard Schwab ausführte. «Wir mussten uns neu organisieren», sagte er. Und zwar so, dass jeder seine Aufgaben kennt. Der Schwerpunkt von Vorstand und Geschäftsleitung im letzten Jahr habe auf dem Ausschaffen einer Strategie gelegen. «Wir haben uns gefunden», bilanzierte er. Nun gelte es, die verschiedenen Kulturen zusammenzuführen und daraus eine neue zu entwickeln. Mit der Fusion wurden die drei bisherigen Stützpunkte in Bremgarten, Oberlunkhofen und auf dem Mutschellen behalten. Ziel ist jedoch, einen einzigen Standort zu haben. «Ob das bereits im nächsten Jahr der Fall sein wird, ist noch nicht entschieden», so Schwab. Zuerst müsse die Strategie definitiv festgelegt sein, danach könne über den Standort entschieden werden. Noch diesen Monat werde die Standortfrage im Vorstand besprochen.
Gefordert ist die Spitex wegen des Wachstums der Leistungen. Um das Wachstum bewältigen zu können, mussten im letzten Jahr 20 neue Mitarbeitende eingestellt werden. «Vor diesem Hintergrund legen wir einen Schwerpunkt auf die Aus- und Weiterbildung», so Schwab. In diesem Jahr werde sich das Wachstum fortsetzen: Gerechnet wird mit einem Plus von sieben Prozent.
Das Wachstum hat auch Auswirkungen auf die Finanzen der 14 beteiligten Gemeinden. Sie bezahlen rund 47 Prozent der erbrachten Leistungen. Im letzten Jahr waren das fast 3,8 Millionen Franken, fast 400 000 Franken mehr als budgetiert.
Alle Geschäfte genehmigt
Die Erfolgsrechnung 2022 schliesst beim Betrieb mit einem kleinen Plus von 64 000 Franken. Nach Abzug von Abschreibungen und ausserordentlichem Aufwand resultiert ein kleines Minus von 8650 Franken. Die Rechnung wurde einstimmig genehmigt.
Ebenfalls einstimmig genehmigt wurden die Jahresberichte von Vorstand und Geschäftsleitung, die unveränderten Mitgliederbeiträge sowie eine Anpassung der Statuten. An der Versammlung nahmen gegen 180 Leute teil, davon waren 125 stimmberechtigt. «Ihr seid unsere Botschafter, ohne euch geht es nicht», sagte Präsident Eduard Schwab. Nach dem geschäftlichen Teil waren alle Anwesenden zu einem Nachtessen eingeladen. Gekocht wurde es vom Küchenteam des Alterszentrums Burkertsmatt in Widen, serviert wurde es von der Gym-fit-Gruppe aus Berikon.