Ein Vorfall im Juni sorgt dafür, dass der Verband nun Magomed Ayskhanov vor dem Halbfinal womöglich sperrt
Schon wieder Ayskhanov. Und schon wieder umstritten. Weil Freiamt-Tschetschene an einem Turnier in Deutschland seinem Gegner eine Kopfnuss verpasste, droht ...
Ein Vorfall im Juni sorgt dafür, dass der Verband nun Magomed Ayskhanov vor dem Halbfinal womöglich sperrt
Schon wieder Ayskhanov. Und schon wieder umstritten. Weil Freiamt-Tschetschene an einem Turnier in Deutschland seinem Gegner eine Kopfnuss verpasste, droht ihm jetzt – fünf Monate später – eine Sperre. Und das ausgerechnet vor dem Halbfinal gegen Willisau. Das stösst auf Unverständnis.
28. Juni 2025. Am «grossen Preis» von Baden-Württemberg in der deutschen Stadt Baienfurt verpasst Magomed Asykhanov seinem Gegner (und späteren Sieger) eine Kopfnuss. Die Deutschen bestrafen ihn mit einer Disqualifikation, einer kleinen Geldbusse und er darf 2026 nicht an jenem Turnier teilnehmen. Vor Ort sind auch Vertreter der Swiss Wrestling Federation (SWFE). Doch es gibt keine Sanktionen.
Präsidentin Pietschmann erklärt
Bis vor wenigen Wochen. Obwohl Magomed Ayskhanov in der Zwischenzeit mehrmals für die Ringerstaffel Freiamt wieder auf der Matte stand, wird er nun vom Verband gesperrt. Nadine Pietschmann, Präsidentin der SWFE, erklärt auf Anfrage: «Der Fall wurde durch unsere dafür vorgesehenen Instanzen sowie die Rekurskommission bearbeitet. Der Entscheid zur Sperre von Ayskhanov durch die Rekurskommission liegt der RS Freiamt vor. Sie hat noch die Möglichkeit, Rechtsmittel einzulegen. Laufende Untersuchungen, die im Zusammenhang mit diesem Fall verbandsintern durchgeführt werden, können zum jetzigen Zeitpunkt nicht kommentiert werden. Hier geht es vor allem um die Frage, weshalb die Verbandsorgane erst so spät über den Vorfall informiert wurden.» Der Vorfall wurde vorher nicht untersucht, «weil die Verbandsleitung es vorher nicht wusste», wie Pietschmann erklärt.
Fast ein halbes Jahr geschieht nichts. Und nun, ausgerechnet kurz vor der heissen Phase der Saison und dem Halbfinal-Duell gegen Willisau, erhält Ayskhanov eine Sperre. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Erinnerungen werden wach
Und es kommen Erinnerungen hoch an das Jahr 2021. Im Final zwischen Freiamt und Willisau liegt Ayskhanov in seinem Duell mit 14 Punkten vorne. Er wird von den Willisauer Fans provoziert und mit Bier beworfen. Er lässt sich zu einer Unsportlichkeit hinreissen, wirft die Bierdose zurück in Publikum. Während Willisau als Veranstalter ungestraft davonkommt, werden dem Freiämter 2000 Franken Busse und ein Jahr Sperre aufgebrummt. Er verpasst die Saison 2022.
Rekurs eingereicht
Im neuen Fall in diesem Jahr wird die Ringerstaffel Freiamt gegen den Entscheid Rekurs einlegen, dies bestätigt Präsident Nicola Küng. Somit ist der Entscheid – ob Ayskhanov gesperrt sein wird oder nicht – hängig und noch nicht in Stein gemeisselt. Vermutlich wird es erst kurzfristig definitiv entschieden werden. Ayskhanov, der in den oberen Gewichtsklassen antreten wird, kann bei diesem Duell das Zünglein an der Waage spielen. --spr