Zügig, aber sicher unterwegs
15.04.2025 WohlenRettungsdienst Neeser beteiligt sich am 144er-Tag
144 ist die Notrufnummer, die man kennen muss, aber man hofft, sie niemals wählen zu müssen. Wer alles hinter der Nummer steckt, zeigt sich am nationalen Aktionstag (14.4.). So zum Beispiel der Rettungsdienst ...
Rettungsdienst Neeser beteiligt sich am 144er-Tag
144 ist die Notrufnummer, die man kennen muss, aber man hofft, sie niemals wählen zu müssen. Wer alles hinter der Nummer steckt, zeigt sich am nationalen Aktionstag (14.4.). So zum Beispiel der Rettungsdienst Neeser vor der Migros.
Monica Rast
«Danke für eure tolle Arbeit», meint ein vorbeikommender Passant. Er sei schon mal auf den Rettungsdienst angewiesen gewesen und fühlte sich bestens umsorgt. Er ist kein Einzelfall. Patrick Rickli und seine Kolleginnen Belinda Sutter und Pia Gyger vom Rettungsdienst Neeser hören dies am Aktionstag der Notfallnummer 144 immer wieder.
Schon früher hat sich der Rettungsdienst am 144er-Tag beteiligt. Damals noch vor der Kantonalbank. Heute stehen sie vor der Migros und der Drogerie Moser. «Ohne ihre Zustimmung hätten wir nicht teilnehmen können», erklärt der Rettungssanitäter. Es ist das erste Mal nach Corona, das sie wieder genügend «Manpower» haben, um mitzumachen. Schliesslich muss der Betrieb auch an einem solchen Tag reibungslos laufen. So stehen sie mit dem voll ausgerüsteten Ersatzfahrzeug an der Bahnhofstrasse und haben Zeit, sich mit den vorbeikommenden Passanten zu unterhalten.
Kindliche Neugierde
Besonders den Kindern hat es der Rettungswagen angetan. Voller Neugierde wollen sie jedes noch so kleinste Detail wissen. So zeigt Belinda Sutter einem neugierigen Jungen, wie hoch sein Puls ist, und Pia Gyger, wie man mit Luft das Liegebett nach Bedarf aufblasen kann. Da werden die einzelnen Schubladen und Fächer geöffnet und mit grossen Augen wird deren Inhalt bestaunt.
Dies ist auch eine Seite des Rettungsdienstes – das Menschliche. Dem Patienten die Angst nehmen, damit er sich bei einem Transport so gut wie möglich fühlt. Egal ob Grippe oder Unfall, ihnen ist es wichtig, den Patienten aus der Stresssituation herauszuholen, um ihn dann so sanft wie möglich ins Spital bringen zu können. Es sei ein dankbarer Job. Vielseitig und abwechslungsreich. «Ich bin positiv überrascht, wie viele gute Fragen gestellt werden», freut sich Rickli und steht gerne Red und Antwort. Er und die zwei angehenden Rettungssanitäterinnen haben sich Zeit genommen, um der Bevölkerung ihre Arbeit näherzubringen. Sie möchten Wissenslücken füllen und Unklarheiten richtigstellen.
Blaulicht erhöht die Unfallgefahr
Wie zum Beispiel die Geschwindigkeit. Dass der Rettungsdienst mit Sondersignal so schnell fahren kann, wie er möchte, stimmt nicht. Auch er ist dem Strassengesetz unterstellt und muss sich an die Geschwindigkeiten anpassen. «Bei uns intern sind maximal 20 Stundenkilometer mehr erlaubt», klärt Rickli auf. Bei 45 Stundenkilometern mehr gelten auch sie als Raser. «Die Unfallgefahr ist bei Blaulicht um einiges höher. Uns ist es wichtig, zügig, aber sicher anzukommen.»
Auch dürfen die Rettungssanitäter ohne Einwilligung keine Personen transportieren. Und die Gurte an der Patientenliege sind nicht dazu da, um den Patienten zu fixieren, sondern um der Anschnallpflicht nachzukommen. Neben der Arbeit als Rettungssanitäter erleben sie auch rechtliche Aspekte eines Einsatzes. «Wir dürfen nicht machen, was wir wollen, und müssen uns manchmal absichern oder die Polizei hinzuziehen», erklärt Rickli. Eine weitere oft gestellte Frage ist, wie man sich verhalten soll, wenn ein Fahrzeug mit Sondersignal im Strassenverkehr auftaucht. «Einfach weiterfahren, bis sich eine Möglichkeit ergibt, um auszuweichen. Die Sicherheit hat oberste Priorität.»
Neben der Aufklärung werden kleine Visitenkarten verteilt. Diese können mit Angaben zur Person und Notfallkontakt ausgefüllt werden. Nicht immer sind weitere Personen anwesend. «Je mehr wir über den Patienten wissen, umso einfacher ist für uns die Erstversorgung vor Ort», klärt Rickli auf und zeigt sein Tool auf dem Handy mit allen relevanten Angaben.