Zu guten Menschen werden

  25.03.2022 Jonen

Karateschule «Ken Wa Kai» öffnet Anfang April im Feldring

Ab Anfang April gibt es in Jonen eine Karateschule. Jure Batur hat dazu einen Raum gemietet, in dem er mit bis zu 100Schülern trainieren kann. Er möchte mit seiner Schule die persönliche Entwicklung seiner Schützlinge positiv fördern.

Roger Wetli

«Karate steht für Selbstdisziplin, Körperbeherrschung und mentale Stärke. Der Respekt gegenüber dem sportlichen Gegner ist wichtig und eines der höchsten Güter überhaupt», erklärt Jure Batur, der Anfang April seine Karateschule «Ken Wa Kai» in Jonen eröffnet. «Die Schüler sollen damit zu guten Menschen werden.» Im Karate gibt es verschiedene Stilrichtungen. In Jonen wird der Stil «Goju-Ryu» unterrichtet. «Er beinhaltet sowohl eine harte wie auch eine sanfte Seite und ist eine gute Ausgangslage für die meisten Kampfsportarten. Dieser Stil hat mich selber nie losgelassen.»

Kinder sein dürfen

Jure Batur besitzt kroatische Wurzeln und wuchs in Urdorf auf. Heute lebt er mit seiner Familie in Obfelden. Karate begann er, als er sechs Jahre alt war. Mit zwölf Jahren erreichte er den 5.Platz an der Weltmeisterschaft in Tokio. Später wendete er sich weiteren Karate-Stilrichtungen zu, erlangte einige sportliche Erfolge, wie zum Beispiel den 3. Platz an einer Europameisterschaft im Vollkontakt-Karate, und besitzt heute den «dritten Dan» (Schwarzer Gürtel).

Bis jetzt trainierten seine Schüler in Affoltern am Albis. Jure Batur suchte nun nach einem neuen Standort, an dem er seinem Hobby langfristig frönen kann. Er fand diesen in dem rund 200Quadratmeter grossen Raum im Feldring in Jonen, in einem Gebäude gegenüber dem Feuerwehrmagazin. «Ich bin sehr froh darum. Er liegt nahe an meinem Wohnort und ist nicht zu weit von meinem Arbeitsplatz entfernt. Zudem gehört zum Raum eine überdachte Terrasse mit Aussicht auf das Reusstal», schwärmt er. Hier in Jonen möchte er mit seinen Schülern an die bisherigen Erfolge anknüpfen. So kämpften zum Beispiel kürzlich sechs Schüler an einem Turnier in Vallorbe und gewannen in verschiedenen Disziplinen viermal Gold, zweimal Silber und dreimal Bronze. «Je nach Fortschritt eines Kindes muss aber nicht eine Medaille das Ziel sein. Bei einigen ist es eine grosse Leistung, dass sie sich trauen, sich vor Publikum mit einem Gegner zu messen. Mir ist wichtig, die Schüler zu fordern, aber nicht zu überfordern», betont er. «Dafür gehen wir auf jedes Kind individuell ein. Sie sollen trotz Training weiterhin Kinder sein dürfen.»

Bis vor zwei Jahren alleine

Für das Mitglied der Geschäftsleitung einer internationalen Firma muss immer etwas laufen. So engagiert er sich ebenfalls in der Schulpflege von Obfelden. Seine beiden Mädchen sieht er trotz grossem Engagement oft. «Sie sind 9 und 13Jahre alt und besuchen ebenfalls meine Schule», lacht Jure Batur.

Seine Schule unterhält zurzeit vier Kinderklassen für Anfänger bis Fortgeschrittene und eine Erwachsenenklasse. Gecoacht werden diese durch ihn und vier ehemalige Schüler. «Bis vor zwei Jahren machte ich alles selber. Ich bin jetzt um die Unterstützung durch meine Schützlinge froh», erklärt er. Jure Batur möchte in Jonen allenfalls eine weitere Untergruppe mit Kindern unter fünf Jahren gründen. «Insgesamt können wir wohl bis 100 Kinder unterrichten», meint er.

Der Karateka trainierte über viele Jahre vier Stunden pro Tag. «Es war sehr intensiv und spannend. Auch heute betreibe ich den Sport noch mehrmals pro Woche. Er gibt mir immer noch sehr viel.» Jure Batur träumt davon, dass Karate in der Schweiz einst populärer werden wird. «Es wäre auch toll, wenn wir einige talentierte Schülerinnen und Schüler so weit aufbauen könnten, dass sie später eine Talent Card von Swiss Olympic erhalten und in einem Leistungszentrum trainieren dürfen», schaut er voraus. «In erster Linie soll unsere Schule in Jonen aber ein Treffpunkt für Karatekas und deren Familienmitglieder werden. Die Eltern können zum Beispiel zusammen einen Kaffee auf der Terrasse trinken, während ihr Nachwuchs drinnen trainiert.»

Räume noch passend einrichten

Am Samstag, 2.April, 12 bis 17 Uhr, führt Jure Batur einen Tag der offenen Tür durch. «Interessierte haben dann die Gelegenheit, unsere Schule, die Räume, die Coaches und unsere Unterrichtsphilosophie kennenzulernen. Wir freuen uns riesig darauf.» Bis es so weit ist, werden jetzt die Räume noch passend fertig eingerichtet.

Weitere Informationen sind unter www.kenwakai.ch zu finden.


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