Zurück ins Paradies
23.10.2020 PorträtAngetroffen: Hubie Oggenfuss, Rudolfstetten
Hubie Oggenfuss lebt im Paradies. «300 Tage Sonnenschein im Jahr, freundliche Menschen und das Meer vor der Haustür», schwärmt er. Auf der Insel Boracay auf den Philippinen betreibt er das «Swiss Inn», ein Restaurant mit Bar. Gäste aus aller Welt kehren bei ihm ein: vom Hilfsarbeiter bis zum Botschafter.
Hubie Oggenfuss ist in Rudolfstetten aufgewachsen. In die Ferne hat es ihn schon immer gezogen. Der Lastwagenmechaniker hat jeweils in den warmen Monaten in der Schweiz gearbeitet und ist, sobald es kälter wurde, in wärmere Gefilde gereist. «Weil ich hier immer friere», lacht er. Auf einer dieser Reisen hat er seine spätere Frau kennengelernt, eine Philippinin. 1989 ist er ausgewandert. Mit seiner Frau, einer leidenschaftlichen Köchin, hat er das Restaurant an einem der schönsten Strände der Welt eröffnet. Das führt er noch heute mit Angehörigen seiner Frau, die inzwischen verstorben ist (www. swissinn-boracay.com).
Jedes Jahr kehrt Hubie, wie ihn alle nennen, für zwei Monate in die Schweiz zurück. Er wohnt bei seiner Mutter, besucht Bekannte und erledigt geschäftliche Angelegenheiten. Auch auf den Philippinen wüte das Coronavirus. Auf der Insel Boracay, auf der im Jahr an die 10 Millionen Touristen aus aller Welt ihre Ferien verbringen, herrsche tote Hose. Der Staat hat die Grenzen für Ausländerinnen und Ausländer mehr oder weniger geschlossen. «Jetzt werden die Vorschriften wieder leicht gelockert.»
Nächste Woche geht der 65-Jährige zurück ins Paradies. Er hofft, dass der Coronatest bei der Einreise negativ ausfällt und er nur zwei Tage in Quarantäne muss. Und falls nicht? «Ich lasse mich überraschen», nimmt er es gelassen. --eob