Zwei Männer der Taten
16.09.2022 RottenschwilRottenschwil wählt am 25.September einen neuen Gemeinderat
Per Ende August trat Martin Weideli aus dem Gemeinderat aus. Nun wählt die Bevölkerung seinen Nachfolger. Mit Ivan Bieri und Jürg Walker treten für den freien Sitz gleich zwei Kandidaten an. Bieri will der Gemeinde etwas zurückgeben, Walker will Probleme anpacken.
Annemarie Keusch
Es ist nicht die letzte Ersatzwahl in den Gemeinderat in diesem Jahr. Nach dem Rücktritt von Martin Weideli wählen die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger am 25. September seinen Nachfolger. Schon gut zwei Monate später werden sie wieder an die Urne gebeten, weil in der Zwischenzeit auch Gemeinderätin Susanne Merz per sofort ihren Rücktritt einreichte. Aktuell wird die Gemeinde also von drei Gemeinderäten geführt, von Ammann Daniel Moor und den Gemeinderätinnen Maja Choleva und Carla Grod.
Im September und im November soll der Gemeinderat an der Urne komplettiert werden. Für die erste Wahl treten mit Ivan Bieri und Jürg Walker zwei Kandidaten an. Ob der Verlierer im November nochmals antritt? Kandidaturen können bis Mitte Oktober eingereicht werden. Genug Zeit würde also bleiben, um erneut zu kandidieren. Aber sowohl Bieri als auch Walker hoffen, schon am 25.September gewählt zu werden.
Ivan Bieri schätzt das Familiäre
«Ich bin interessiert an politischen Geschehnissen und Vorgängen in unserer Gemeinde. Ich möchte mit meiner Mitarbeit zum Wohl der Rottenschwiler beitragen», antwortet Ivan Bieri auf die Frage, warum die Stimmberechtigten ihn in den Gemeinderat wählen sollen. Mit seiner Wahl möchte er die Mitverantwortung und Mitgestaltung für die Zukunft der Gemeinde übernehmen. Überhaupt für eine Kandidatur entschied sich Bieri, weil er ein solches Amt noch nie vorher ausgeübt habe. «Ich würde mich freuen, am Puls dieser Gemeinde zu sein und meine Erfahrungen und Interessen, auch als Einwohner, einzubringen.» Als Einwohner profitiere er von den guten Strukturen der Gemeinde und deshalb möchte er dieser etwas zurückgeben. «Zudem schätze ich die Lebensqualität in Rottenschwil und möchte meinen Teil dazu beitragen, auch in Zukunft die Attraktivität zu erhalten und mitzugestalten.»
Ivan Bieri ist 56-jährig, verheiratet und als Hobbys nennt er das Schwyzerörgeli und Sport. Er arbeitet als kaufmännischer Angestellter in einer Bank und lebt seit 2019 in Rottenschwil. «Mit ein Grund, weshalb wir hierherzogen, ist das Natur- und Erholungsgebiet.» Des Weiteren schätze er das Familiäre und die Nähe zu den Nachbarn. «Man kennt sich.» Zudem liege Rottenschwil auch geografisch sehr gut. «Man ist mit dem Auto in gut 20 Minuten im Sihlcity oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in 40Minuten in Aarau.»
Diesen ländlichen Charakter beizubehalten ist ein Ziel, das Ivan Bieri im Gemeinderat verfolgen würde. Wichtig sind ihm zudem der sorgsame Umgang mit den Finanzen, der Unterhalt der Infrastruktur und ein nicht zu schnelles Wachstum. Sich selber würde Bieri als engagiert, motiviert und entscheidungsfähig beschreiben.
Viele Jahre in der Feuerwehr engagiert
Ähnliche Worte wählt Jürg Walker. «Innovativ, ideenreich und lösungsorientiert», beschreibt er sich selber. Walker ist in Rottenschwil aufgewachsen, hat sein ganzes bisheriges Leben im Dorf gelebt, ist hier verwurzelt. «Ich kenne die Gegebenheiten und die Menschen im Dorf und nehme an ihrem Befinden Anteil.» Engagieren will er sich nicht zum ersten Mal. 19 Jahre lang war er Teil der Feuerwehr, davon mehrere Jahre als Vizekommandant. Aktuell arbeitet er in der Kommission für die Revision der Nutzungsplanung mit.
Walker ist 59Jahre alt, geschieden und Vater dreier erwachsener Kinder. Als Hobbys bezeichnet er die Familie, das Reisen und die Technik. Er ist Gründer und Eigentümer eines Land masch i nenu nd K ranbau-Unternehmens. Die Frage, ob die
Selbstständigkeit mit dem Gemeinderatsamt kompatibel ist, beantwortet er gleich selber: «Die Weiterführung ist durch meinen Sohn Elias eingeleitet und verschafft mir die nötigen Kapazitäten.» Er ist überzeugt, aufgrund seines langjährigen, fundierten Fachwissens sowie durch seine Lebenserfahrung in der Lage zu sein, «zusammen mit Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat zum Nutzen unserer schönen Gemeinde mitarbeiten zu können». Warum die Stimmberechtigten ihn wählen sollen? «Weil ich ein Mann der Taten bin, Probleme anpacke und zukunftsorientiert löse. Diese Fähigkeiten haben mir beim Aufbau meines Betriebes geholfen.» Und diese Fähigkeiten wolle er nun auch für die Gemeinde einsetzen.
Als einzige Kandidatin für das mit dem Rücktritt von Martin Weideli frei gewordene Amt des Vizeammanns stellt sich Carla Grod zur Wahl.