Musikverein feiert den 90. Geburtstag mit einem Fest auf dem Bauernhof

Mit viel Abwechslung für Gross und Klein und mit Auftritten diverser Musikformationen feiert der Musikverein Lunkhofen am 9. und 10. September sein 90-Jahr-Jubiläum. Für einmal nicht in der Turnhalle, sondern auf dem Nusshof.

Erika Obrist

«Wir wollen der Bevölkerung etwas zurückgeben und Danke sagen für die Unterstützung in all den Jahren», nennt Stefanie Stöckli einen Grund für das grosse Fest, das der Musikverein Lunkhofen am nächsten Freitag und Samstag ausrichtet. Die letzten Jahre seien für den Verein nicht einfach gewesen, so die Präsidentin weiter.

Wegen der Pandemie habe der Verein nicht auftreten können: kein Jahreskonzert, keine Platzkonzerte in den Gemeinden, an denen jeweils auch die 80- und 90-Jährigen geehrt werden. «Jetzt ist der Musikverein 90-jährig – und diesmal ehren wir uns selber.»

Landfrauen helfen mit

Gefeiert wird auf dem Nusshof von Peter und Janine Hagenbuch. «Peter Hagenbuch war früher selber aktiv im Musikverein, sein Vater Hanspeter ist es heute noch», zeigt Stefanie Stöckli auf. Also habe man die Familie Hagenbuch gefragt, ob ein Fest auf ihrem Hof möglich wäre. Die Zusage kam schnell. Dann galt es zu besprechen, was möglich ist. Und das ist reichlich. In der grossen Scheune wird Platz geschaffen für gegen 300 Personen. Hier werden die musikalischen Darbietungen zu hören und zu sehen sein.

Im unteren Teil des Hofs richten die Landfrauen eine Kaffeestube ein, in der man gemütlich verweilen und angeregte Gespräche führen kann. «Bei schönem Wetter können wir draussen zusätzliche Tische und Bänke aufstellen.» Und da das Fest ein Dankeschön an die Bevölkerung ist, muss man keinen Eintritt zahlen.

Gummistiefel-Weitwurf und Guggenmusik

Das Fest beginnt am Freitag um 16 Uhr. Während sich die Erwachsenen beim Feierabendbier unterhalten, können sich die Kinder im Gummistiefel-Weitwurf üben oder Enten fischen. Sie können auf den Strohballen nach Herzenslust hüpfen und sich ein Tattoo brushen lassen. Natürlich wird ein Glacestand nicht fehlen. Diese Attraktionen stehen auch am Samstag bereit.

Am Freitag ist Festbetrieb mit DJ Fix & Fertig. Um 22 Uhr folgt der Auftritt der Guggenmusik Sumpferstilzli. Sie wird bestimmt für eine tolle Stimmung sorgen. Wenn die schaurigschön-schrägen Töne verklungen sind, ist Barbetrieb bis 4 Uhr angesagt. Für die passende Musik ist DJ Fix & Fertig besorgt. Natürlich ist auch für Speis und Trank gesorgt.

Junge und jung gebliebene Musikantinnen und Musikanten

Am Samstag beginnt der Festbetrieb um 11.30 Uhr. Kochen muss an diesem Tag niemand daheim: Es gibt Spiessbraten, zubereitet von Beat Wirth, dem ehemaligen Wirt des Restaurants Central. Dazu sind ein Biermobil und ein Grillwagen vor Ort. «Die meisten Waren, die wir verkaufen, stammen vom Hof der Familie Hagenbuch oder von Produzenten und Lieferanten, mit denen die Familie zusammenarbeitet», weiss Stefanie Stöckli.

Der Samstag steht ganz im Zeichen der Musik. Um 12 Uhr tritt die Brassband UKW aus Ebikon auf. Um 14 Uhr folgt «Crazyni», eine Formation mit Kindern und Jugendlichen. Ab 15 Uhr folgen Darbietungen der Musikschule Kelleramt. Dabei gibt es Unterhaltung für Gross und Klein. «Der Musikverein arbeitet seit einigen Jahren eng mit der Musikschule zusammen», so die Präsidentin. Nun ermöglicht der Musikverein der Musikschule eine Plattform vor hoffentlich grossem Publikum.

Alle packen mit an

Selbstverständlich zeigt der Musikverein, dass er trotz der Pandemie das Zusammenspiel nicht verlernt hat. Er tritt um 19 Uhr in der Scheune auf und präsentiert einen Querschnitt aus seinem grossen Repertoire. Ab 21 Uhr spielt die Partyband FreshAlpin aus dem Vorarlberg auf. Da ist mitklatschen und mitsingen vorprogrammiert. Anschliessend ist Fest- und Barbetrieb bis in die frühen Morgenstunden.

Für die gegen vierzig Aktiven des Musikvereins werden es zwei anstrengende Festtage. Alle packen mit an, um die Besucherinnen und Besucher rundum zu verwöhnen und ihnen gemütliche Stunden auf dem Nusshof zu bieten. Am Samstag, wenn der Verein selber einen Auftritt hat, helfen zudem Verwandte und Bekannte der Musikantinnen und Musikanten. «Es ist schön, zu sehen, wie man sich gegenseitig unterstützt.»

«Wir freuen uns auf dieses Fest», sagt Stefanie Stöckli. Auf die musikalischen Darbietungen, auf das gemütliche Zusammensein, das die letzten beiden Jahre gefehlt hat, «und darauf, dass wir zeigen können, dass es uns noch gibt».