Zwei wollen ins Amt
29.08.2023 Beinwil/Freiamt, Region Oberfreiamt
In Beinwil kommt es am Sonntag, 10. September, zur Kampfwahl zwischen zwei Kandidaten
Mit der Demission von Anton Zehnder wird in Beinwil ein Gemeinderatssitz vakant. Mit Eric Erni und Guido Wigger wollen gleich zwei Kandidaten ins Gremium einziehen.
...In Beinwil kommt es am Sonntag, 10. September, zur Kampfwahl zwischen zwei Kandidaten
Mit der Demission von Anton Zehnder wird in Beinwil ein Gemeinderatssitz vakant. Mit Eric Erni und Guido Wigger wollen gleich zwei Kandidaten ins Gremium einziehen.
Celeste Blanc
Im Juni kam die Nachricht überraschend: Nach neun Jahren als Gemeinderat ist Anton Zehnders sofortiger Rücktritt bekannt gemacht worden. Zehnders Ressortverantwortung ist interimistisch bis zum Zeitpunkt der Wahl eines neuen Gemeinderats von Gemeindeammann Stefan Zemp übernommen worden.
Diese steht nun in gut zwei Wochen, konkret am Sonntag, 10. September, an. Mit der Motivation, sich für die Gemeinde und für die Dorfgemeinschaft einzusetzen, stehen der Beinwiler Stimmbevölkerung mit Eric Erni und Guido Wigger gleich zwei Anwärter mit unterschiedlichen Schwerpunkten zur Wahl.
Gute Voraussetzungen schaffen
In Beinwil nicht unbekannt ist Guido Wigger. Der 53-Jährige ausgebildete Betriebsökonom und Pädagoge ist in Beinwil aufgewachsen. Vor allem in der Musik und im Turnverein hat sich der «Beueler durch und durch», wie Wigger sich selbst bezeichnet, in Vergangenheit engagiert, wobei er beim Letzteren als Oberturner und Präsident tätig war.
Deshalb liegt es ihm auch am Herzen, bei einem Einzug ins Gemeindehaus sich dafür einzusetzen, dass das Vereinsleben in Zukunft gute Voraussetzungen hat. «Die Vereine sind das Herz der sozialen Gemeinschaft. Das Dorf ist keine Schlafgemeinde, und dazu müssen wir Sorge tragen.» Auch sieht er es als wichtig an, die Gemeindeinfrastruktur nachhaltig zu erhalten und in sinnvollem Rahmen auszubauen. Herausfordernd dabei können die Vorgaben von Kanton und Bund sein. Gewisse Themen, wie beispielsweise aus dem Sozialbereich oder in der Bildung, gilt es dann, auf Gemeindeebene zu realisieren. «Deshalb müssen diese, so gut es geht, zum Vorteil für die Gemeinde und mit gesundem Menschenverstand umgesetzt werden», so Wigger.
Energiefrage treibt um
Der Grund, wieso sich Wigger politisch im Dorf engagieren möchte, liegt darin, eine Revanche für das schöne Leben, das er während seiner Jugend hatte, aber auch heute mit seiner Familie geniesst, zu leisten. «Ich habe mein Leben hier verbracht und das Dorfleben hat mich geprägt», erzählt er. Gegenkandidat Eric Erni ist vor sechs Jahren in die Gemeinde gezogen. Auch er schätzt die Dorfgemeinschaft sehr. «Was Beinwil besonders auszeichnet, ist die Freundlichkeit der Leute untereinander sowie ihre Bodenständigkeit», so der Wirtschaftsinformatiker und Projektleiter aus Frauenfeld. Durch seinen Nachbarn wurde er auf die Kandidatur für den Gemeinderat aufmerksam gemacht. «Nach einem wirklich guten Gespräch mit dem Gemeindeammann habe ich mich dann tatsächlich zur Kandidatur entschlossen», so Erni. Obwohl seiner Meinung nach in Beinwil «vieles ganz gut läuft», sieht er künftige Herausforderungen vor allem in der Energiefrage begründet. Ein Thema, das den 60-Jährigen besonders umtreibt, ist der geplante Windpark auf dem Lindenberg. Dabei betont er, dass er die Windkraft im Grunde genommen eine gute Sache findet. «Nur bezweifle ich, dass sich bei derart wenig Wind ein positives Kosten-Nutzen-Verhältnis über die Jahre hinweg erzielen lässt.»
Erni, der gerne auf dem Lindenberg unterwegs ist und dort regelmässig Sport treibt, sehe die Einsetzung der Fördergelder in anderen Projekten als sinnvoller. «Fördergelder würde ich lieber möglichst flächendeckend in Photovoltaikanlagen stecken.»
Unbelastet ins Amt
Vor einem Jahr hat die Rücktrittsankündigung vom damaligen Gemeindeammann Albert Betschart für Diskussionen gesorgt. Als Grund hat Betschart damals angegeben, dass sich die Zusammenarbeit innerhalb des Gremiums «leider ungünstig entwickelt». auch die seither angekündigten Rücktritte anderer Gemeinderäte haben seither die politische Ruhe gestört.
Die damaligen Geschehnisse haben auch die beiden jetzigen Kandidaten mitbekommen, die man mit Stirnrunzeln verfolgt habe. «Jedoch habe ich zu wenig belastbare Informationen, um mir ein abschliessendes Bild in dieser Angelegenheit zu bilden», erklärt Erni.
Und auch für Wigger haben die vergangenen Geschehnisse keinen Einfluss auf ein Engagement im Gemeinderat. «Es war offensichtlich, dass nicht alles so verlief, wie es wünschenswert wäre», so Wigger. «Dennoch würde ich im Fall einer Wahl unbelastet und vourteilslos ins Gremium eintreten.»