Mit der Sense mähen – spannender Kurs in Muri
Auf dem Rösslimatthügel bot sich ein Anblick, den man in Muri lange nicht mehr gesehen hat: Menschen beim Mähen mit der Sense.
«Ich habe zu Hause eine Blumenwiese und lege ...
Mit der Sense mähen – spannender Kurs in Muri
Auf dem Rösslimatthügel bot sich ein Anblick, den man in Muri lange nicht mehr gesehen hat: Menschen beim Mähen mit der Sense.
«Ich habe zu Hause eine Blumenwiese und lege grossen Wert auf ökologisches Gärtnern. Das Mähen mit der Sense ist dafür die beste Methode.» Wie Gabi Zürcher aus dem Fricktal erhielten letzten Mittwochvormittag 16 weitere motivierte Teilnehmende eine Einführung in den Umgang mit der Sense. Der Kurs wurde von Remo Stauber, gelerntem Schmied, und Severin Elleberger, seinem Geschäftspartner bei sensenkurs.ch, im Rahmen des Jahresprogramms des Naturschutzvereins Muri und Umgebung (NAMU) durchgeführt.
Für die schonende Pflege hatte der NAMU den idealen Kursort gefunden: die prächtige Blumenwiese auf dem Rösslimatthügel, die im Juni 2024 von der ehemaligen Kabelgesellschaft an die Gemeinde übergeben wurde. Das Kleinod bietet mitten in Muri Ruhe und Erholung – und dient als Vorbild für naturnahe Gärten. Das Angebot richtete sich ursprünglich an Werkhofangestellte im Einzugsgebiet des NAMU. Angemeldet hatten sich jedoch vorwiegend Privatpersonen, teils aus weiter entfernten Regionen als dem Freiamt. Das zeigt: Die Bevölkerung sehnt sich nach einem respektvollen Umgang mit der Natur. Denn das Mähen mit der Sense schützt Insekten und andere Wiesenbewohner. Und auch Menschen – wie die elf Mäherinnen und sechs Mäher im Kurs – schätzen die meditative Arbeit.
«Wir haben bei uns einen ‹normalen› Rasen in eine Blumenwiese umgewandelt, um die Biodiversität zu fördern – und diese möchten wir nun selbst mähen. Ich habe zwar einen Fadenmäher, aber der ist laut und tötet alle Insekten. Jetzt machen wir es richtig», erklärt Eleonora Brunner aus Wettingen. Wie das geht, zeigen die beiden Kursleiter. Sie vermitteln nicht nur die Wahl des passenden Sensenbaums – Worb auf Mundart – und die rückenschonende Haltung beim Mähen. Auch das Wetzen (Schärfen) und das Dengeln (Hämmern) des Sensenblatts gehören zur Einführung. «Der Umgang mit der Sense vereint traditionelles Handwerk und Naturschutz», bringt es Remo Stauber auf den Punkt. Bei den Teilnehmenden kommt diese Botschaft an. Nach vier Stunden auf dem Hügel strahlt Gabi Zürcher: «Jetzt bin ich bereit, loszulegen.» --zg