18 Stimmen fehlten van Wegberg
22.10.2024 Merenschwand, Wahlen, Region OberfreiamtMerenschwand: Zweiter Wahlgang
Drei Kandidierende für einen freien Sitz im Gemeinderat. Das war die Ausgangslage. Das absolute Mehr erreichte niemand. Monja van Wegberg fehlten nur 18 Stimmen. René Landolt erreichte hundert Stimmen weniger. Auf Theres ...
Merenschwand: Zweiter Wahlgang
Drei Kandidierende für einen freien Sitz im Gemeinderat. Das war die Ausgangslage. Das absolute Mehr erreichte niemand. Monja van Wegberg fehlten nur 18 Stimmen. René Landolt erreichte hundert Stimmen weniger. Auf Theres Schöni fielen 48 Stimmen. --ake
Die Ersatzwahl in den Merenschwander Gemeinderat wird im zweiten Wahlgang entschieden
415 Stimmen hätte es gebraucht, um das absolute Mehr zu erreichen. Monja van Wegberg fehlten deren 18, um dies zu schaffen. Hinter ihr holt René Landolt 292 Stimmen und Theres Schöni 48. Schon jetzt ist klar, dass van Wegberg und Landolt auch für den zweiten Wahlgang vom 15. Dezember kandidieren.
Annemarie Keusch
Es ist ein einziger Satz. René Landolt beantwortet die Frage, wie er mit seinem Wahlergebnis zufrieden sei, ohne auszuholen, ohne weiter auszuführen: «Ich glaube, dieses Wahlergebnis ist für alle Beteiligten ernüchternd.» 292 Stimmen holte der SVP-Kandidat im ersten Wahlgang. Über hundert weniger als die parteilose Monja van Wegberg. Landolt ist die Enttäuschung anzumerken, auch über die Stimmbeteiligung von gut 35 Prozent. «Ich und meine Kollegen der SVP- Ortspartei versuchen zu verstehen, wieso nur 35 Prozent der Stimmberechtigten teilnahmen.» Die für ihn einzige Erklärung sei, dass es den Wählern schlicht nicht so wichtig scheint, wer im Gemeinderat sitze. «Das ist doch schade.» Aber Landolt ist auch selbstkritisch: «Wir konnten die Wichtigkeit der Kampagne nicht richtig auf die Bevölkerung transportieren.» Vielleicht liege es auch an der Flut der Grossrats-Wahlplakate, dass die Ersatzwahl in den Gemeinderat etwas untergegangen sei.
Trotz Ernüchterung – ans Aufgeben denkt Landolt noch lange nicht. «Wir sind immer noch überzeugt, dass eine erfahrene Person, die bereits in der Finanzkommission ist und dadurch viele Leute und Projekte kennt, den Abgang von Karin Brauchli im Gemeinderat viel schneller kompensieren kann.» Dass er für den zweiten Wahlgang kandidieren wird, steht für ihn darum ausser Frage.
Freude über Stimmenmehrheit
René Landolt hat den Wahlsonntag mit seiner Familie verbracht. Natürlich habe er sich laufend mit Parteimitgliedern über die Resultate ausgetauscht. Nach Bekanntgabe tat er dies auch mit Monja van Wegberg, die im Postlonzihus einen Apéro organisierte. Mit der Frau also, die ihn um über 100 Stimmen übertraf und der nur 18 Stimmen für das absolute Mehr und damit den Einzug in den Gemeinderat fehlten. Die Stimmenmehrheit habe sie sehr gefreut, sagt van Wegberg. «Mein Ziel im Wahlkampf war es, authentisch meine Werte zu vermitteln, und ich glaube, das ist mir weitgehend gelungen.» Sie versuchte, mit Anlässen in Kontakt mit der Bevölkerung zu treten, deren Anliegen aufzunehmen. Ganz unter ihrem Motto «Mettenand für Merischwand». Nach wie vor sagt sie: «Ich bin überzeugt, dass ich mit meiner Erfahrung in Privatwirtschaft, Landwirtschaft und Schulwesen eine wertvolle Unterstützung für die Gemeinde sein kann.» Sie sei bestens vorbereitet, das Amt von Karin Brauchli erfolgreich zu übernehmen.
Van Wegberg gibt zu, am Wahlsonntag nervös gewesen zu sein. Obwohl sie versuchte, sich auf jedes mögliche Ergebnis vorzubereiten. Überhaupt zu kandidieren, über ihren Schatten zu springen und sich zu präsentieren, sei für sie ein grosser Schritt gewesen. Hinsichtlich des zweiten Wahlgangs vom 15. Dezember sagt sie: «Ich hoffe, dass es mir gelingt, das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler zu bewahren oder vielleicht sogar noch mehr Einwohner von mir zu überzeugen.» Damit stellt auch sie klar, dass sie erneut antreten wird. «Ganz nach meinem Lebensmotto: ganz oder gar nicht.» Und sie plant bereits wieder einen Anlass. Am 6. Dezember öffnet sie ihre Türen für den Samichlaus und die Bevölkerung. Die tiefe Wahlbeteiligung bedauert Monja van Wegberg zwar, sie sagt aber: «Man kann sie auch als Ausdruck grossen Vertrauens in den aktuellen Gemeinderat deuten.»
Die dritte Kandidatin, Theres Schöni, LOVB, erreichte 48 Stimmen und blieb deutlich hinter den anderen beiden zurück. Sie war für eine Stellungnahme am Montag nicht zu erreichen. Übrigens enthielten 92 der total 829 in Betracht fallenden Wahlzettel weitere gültige Stimmen, aber nicht für die drei Kandidierenden. Für den zweiten Wahlgang können auch neue Namen angemeldet werden. Dies sollte bis am Mittwoch, 30. Oktober, 12 Uhr, erfolgen.