200 Liter Freibier flossen in Muri
17.01.2023 MuriEs war der letzte Akt in der Geschichte von Hans-Peter Budmiger und dem «Wave». Am 1. Januar hatte er die Café-Bar an Manuel Staubli verkauft. An der Handover-Party platzte das «Wave» aus allen Nähten. Ein ganz besonderer Augenblick für den neuen und den ...
Es war der letzte Akt in der Geschichte von Hans-Peter Budmiger und dem «Wave». Am 1. Januar hatte er die Café-Bar an Manuel Staubli verkauft. An der Handover-Party platzte das «Wave» aus allen Nähten. Ein ganz besonderer Augenblick für den neuen und den scheidenden Besitzer. Nach einem kurzen offiziellen Akt flossen dann 200 Liter Freibier. --sus
Drei Zigarren und 1000 Geschichten
Hans-Peter Budmiger spendierte 200 Liter Freibier an der Handover-Party im «Wave»
Die Café-Bar platzte fast aus allen Nähten. Viele waren gekommen, um sich von Hans-Peter Budmiger zu verabschieden und den neuen Besitzer Manuel Staubli zu feiern. Eine für beide sehr emotionale Woche fand an diesem Abend ihren Höhepunkt.
Susanne Schild
Es war ein ganz besonderer Anlass im «Wave». Hans-Peter Budmiger konnte sich die eine oder andere Träne in seinen Augen kaum verkneifen. Neben Tränen floss an diesem Abend auch reichlich Bier. Der ehemalige Besitzer spendierte zum Abschied 200 Liter Freibier. «Als ich vor 22 Jahren das ‹Wave› gegründet hatte, kaufte ich mir drei Zigarren», sagte er an der Handover-Party am Freitag. Diese wollte er für ganz spezielle Momente aufbewahren. Einer davon war sicherlich der Verkauf des «Wave» am 1. Januar an Manuel Staubli und die damit verbundene Handover-Party.
Das «Wave» war über 20 Jahre lang ein wichtiger Teil von Budmigers Leben. Doch nun sei der Zeitpunkt gekommen, das «Wave» in neue Hände zu geben. «Mit Manuel Staubli habe ich einen Nachfolger gefunden, der die Geschichte des ‹Wave› weiterschreiben wird», so Budmiger. Staubli würde die Philosophie des «Wave» kennen und diese weiter leben, ist Budmiger überzeugt. Der Abschluss für den einen war der Start für den anderen. Für beide aber war es ein grosser Schritt.
Manuel Staubli bedankte sich für das ihm entgegengebrachte Vertrauen. «Ich weiss, dass ich in berühmte Fussstapfen treten werde.» Aber der Rückhalt durch das bestehende Team würde ihm den Start erleichtern.
«Der heutige Abend erinnert mich stark an die Eröffnungsparty am 6. Oktober 2001», so Budmiger weiter. Viele Gesichter von damals seien auch heute an der Handover-Party wieder im «Wave» zu sehen. «Zwar etwas gealtert, genau wie ich», räumt er ein. Zusammen habe man unzählige Geschichten erlebt.
Genau wie damals wurden auch an diesem Abend die «Wände nochmals ausgelotet. Das ‹Wave› platzte aus allen Nähten», wie es sich Budmiger und Staubli im Vorfeld gewünscht hatten.
Ein Video als Vermächtnis an seine treue Kundschaft
Nach der Eröffnung 2001 folgten viele weitere Höhepunkte. «Legendäre WM-, Beach- und Motto-Partys lieferten Stoff für Tausende von Fotos und ebenso viele Geschichten.» Die Bilder bewahrt Budmiger in unzähligen Kisten auf. Die Geschichten sind Teil seiner Erinnerung. «Jede einzelne wäre es wert, heute erzählt zu werden, doch das würde den Zeitrahmen sprengen.»
Deshalb hielt Hans-Peter Budmiger, anders als man es normalerweise von Politikern gewohnt ist, an seinem letzten Abend im «Wave» keine lange Rede. Stattdessen zeigte er ein Video. «Ich bin dankbar für jede Erinnerung und jede Begegnung in den letzten 22 Jahren.»
Dankbar sei er Felix Heggli, der ihm und Jörg Schenk, ohne den es das «Wave» nicht gegeben hätte, als 24-Jährigen das Vertrauen schenkte, eine Bar auf seinem Grund zu eröffnen. Dankbar sei er auch seinen Nachbarn, die manch laute Nacht mitmachen mussten. Und vor allem seinem Team und seinen treuen Gästen, die das «Wave» zu dem gemacht haben, was es heute ist: ein Treffpunkt für Jung und Alt in Muri. «Im Laufe der Jahre sind meine Mitarbeiter und ich zu einer grossen Familie zusammengewachsen.»
Ein neues Kapitel wird nun geschrieben
Für Hans-Peter Budmiger ging an diesem Abend eine Geschichte zu Ende. «Ich beginne ein neues Kapitel mit unzähligen neuen Geschichten. Wie diese jedoch ausschauen werden, weiss ich noch nicht. Ich bin sicher, dass ich das Richtige finden werde – oder dass das Richtige mich finden wird.» Für ihn sei es nun an der Zeit zu gehen. «Die Geschichte mit dem ‹Wave› und mir geht zu Ende, die Geschichte des ‹Wave› geht weiter und die Geschichte von Manuel Staubli mit dem ‹Wave› fängt heute an.» Daher überreichte er seinem Nachfolger noch eine Kiste mit Zigarren, für besondere Momente und viel Platz für eigene Geschichten.