Bettagskonzert in der Klosterkirche
Mit seinem Bettagskonzert verwandelte der Singkonvent Freiamt unter der Leitung von Walter Siegel die Klosterkirche Muri in ein wohltuendes Klangbild.
Das Konzertprogramm war für die sechzig Sängerinnen und ...
Bettagskonzert in der Klosterkirche
Mit seinem Bettagskonzert verwandelte der Singkonvent Freiamt unter der Leitung von Walter Siegel die Klosterkirche Muri in ein wohltuendes Klangbild.
Das Konzertprogramm war für die sechzig Sängerinnen und Sänger, die vierzig Musikerinnen und Musiker des Orchesters L’arpa festante und für Michael Mogl (Tenor) und Manuel Walser (Bariton) eine anspruchsvolle Aufgabe. Doch Dirigent Walter Siegel verstand es, alle zu einem wunderbaren und harmonischen Einklang zu führen, und Chor und Orchester boten ein Konzert auf hohem Niveau. Mit dem sanften und gleichzeitig stimmungsvollen Werk «Pater noster» von Luigi Cherubini schenkten einem die Ausführenden innere Ruhe, um in den Konzertabend eintauchen zu können.
Kein Gelegenheitswerk
Wenn der grosse Meister Giacomo Puccini im Gespräch ist, denkt man ausschliesslich an seine Opernkompositionen. Bei näherem Betrachten seines Schaffens entdeckt man aber, dass seine als Gelegenheitswerk apostrophierten Werke seinen Opern in Ausdruck, Musikalität und Intensität in nichts nachstehen. Dazu zählt auch das Werk «Crisantemi» – ein Klagelied ohne Gesang, das Puccini im Gedenken an seinen Freund Herzog Amadeus von Savoyen komponierte. Das Orchester interpretierte dieses Werk als einfühlsame Musik zwischen Trauer, Schmerz und Ruhelosigkeit, verbunden mit Ruhe und Harmonie.
Im Mittelpunkt stand Puccinis Werk «Messa di Gloria», das vom Chor und dem Tenor Michael Mogl und dem Bariton Manuel Walser hervorragend interpretiert wurde. In seinem Werk hat Puccini die modernen Ausdrucksmittel seiner Zeit in festliche Chormusik umgesetzt, dabei war aber seine Nähe zur Opernmusik spürbar. Der Chor nahm diese Gedanken auf und brillierte mit einer Melodienfolge zwischen Fröhlichkeit, Gelassenheit, Intensivität und aufrüttelnd von allen getragenen musikalischen Feinheiten. Man konnte die Augen schliessen, sich auf die Musik einlassen und es entstanden Klangbilder – die Klosterkirche wurde zur Opernbühne voller Farben und Lebendigkeit.
Die Sängerinnen und Sänger und Musikerinnen und Musiker haben es verstanden, aus einem Konzertabend ein Konzerterlebnis zu machen, das Spuren hinterlässt. --zg