Die Jugend von heute wird die Kirche von morgen gestalten. Deshalb ist es wichtig, dass die katholische Kirchgemeinde Muri sowohl im Matterhaus als auch in der Pfarrkirche St. Goar Bedingungen ermöglicht, in denen sich eine zukunftsorientierte Jugend wohlfühlt und entfalten kann. ...
Die Jugend von heute wird die Kirche von morgen gestalten. Deshalb ist es wichtig, dass die katholische Kirchgemeinde Muri sowohl im Matterhaus als auch in der Pfarrkirche St. Goar Bedingungen ermöglicht, in denen sich eine zukunftsorientierte Jugend wohlfühlt und entfalten kann. Dass im Bereich Matterhaus Investitionen nötig sind, wird von niemandem bestritten. Aber sie sollen in einem Umfang erfolgen, welcher der Kirchgemeinde die Handlungsfreiheit auch für andere ausserordentliche Aufgaben offenhält. Nicht nur in Muri, sondern auch in den meisten Kirchgemeinden der Schweiz nimmt die Nutzung der Kirchenräume trotz bester Bemühungen von engagierten Seelsorgeteams ab. Dieser Prozess kann gestoppt werden, wenn die Kirche auch in ihrem eigentlichen Kernbereich lebendig bleibt: Weniger «Frontalunterricht» vor zunehmend leeren Kirchenbänken und intensiveres Gemeinschaftserlebnis durch offene Tischgemeinschaften nach dem Vorbild Jesu. Die traditionellen Gottesdienste sollen erhalten bleiben, sie müssen aber mit neuen Formen der Glaubensvermittlung ergänzt werden. Die katholische Kirchgemeinde Muri soll trotz Investitionen im Matterhaus den dafür nötigen finanziellen Aufwand stemmen können.
Aussergewöhnliche Investitionen erwarten unsere Kirchgemeinde zudem für die Aussenrenovation der Klosterkirche und für allfällige Anpassungen in der Loretokapelle im Hinblick auf das Jubiläumsjahr: Konvent, Kirchgemeinde, Einwohnergemeinde und der Kanton Aargau feiern 2027 die Gründung des Klosters Muri vor 1000 Jahren.
Deshalb müssen die geplanten Investitionen im Bereich Matterhaus mit Augenmass erfolgen, damit genügend finanzielle Mittel erhalten bleiben für die beiden Hauptgebäude unserer Kirchgemeinde, die Pfarrkirche St. Goar und die Klosterkirche St. Martin. Den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern empfehle ich, die «Inspiration Matterhaus» in der heutigen Form abzulehnen. In einem ausgewogenen Investitionsplan für die nächsten Jahre sollen alle wichtigen Aufgaben in Pfarrkirche, Klosterkirche, Matterhaus und anderen Immobilien gebührend berücksichtigt werden.
Urs Pilgrim, Muri