Wer sagt denn, dass Delegiertenversammlungen oft langweilig und ohne wirklich neue Erkenntnisse sind? Regierungsrat Jean-Pierre Gallati sicher nicht. Er liess es sich nicht nehmen, in Waltenschwil zu den Schützinnen und Schützen des Kantons Aargau zu sprechen, die dort ihre ...
Wer sagt denn, dass Delegiertenversammlungen oft langweilig und ohne wirklich neue Erkenntnisse sind? Regierungsrat Jean-Pierre Gallati sicher nicht. Er liess es sich nicht nehmen, in Waltenschwil zu den Schützinnen und Schützen des Kantons Aargau zu sprechen, die dort ihre jährliche Versammlung hielten. Und Gallati betonte: «Ich habe heute Morgen sogar noch etwas gelernt. Ich wusste nicht, dass es in der Schweiz ein Kranzkartenkonkordat gibt. Das kannte ich bisher nur vom Viehhandel.» Dieses sei vor ein paar Jahren aufgehoben worden. Das Kranzkartenkonkordat gibts noch. Das weiss jetzt auch Gallati – Kategorie unnützes Wissen.
Probleme mit der Aussprache des Gemeindenamens hatte Gallati natürlich nicht. Schliesslich ist er in Waltenschwil aufgewachsen. Anders geht es AGSV-Präsident Peter Gautschi, der gleich mehrmals dabei stolperte, Waltenschwil auszusprechen. Gemeindeammann Simon Zubler entlockte dies ein Lächeln. «Vielleicht geht es einfacher, wenn Sie einfach ‹Waltischwil› sagen.» Und es klappte.
Ein Bundesrat in der Region. Das gibts nicht alle Tage. Entsprechend gross war der Besucheraufmarsch für Albert Rösti im Chillout in Boswil. Auch der gesamte Boswiler Gemeinderat war da und Ammann Michael Weber sprach sichtlich stolz ein paar Worte. Und zeigte sich bestens informiert. Er wisse, dass Rösti, kaum angekommen, in den ersten der Mohrenköpfe biss, die auf den Tischen verteilt waren. Das konnte Rösti nicht verheimlichen. Zumal es Beweisfotos gebe. So viel sei verraten: Auch der Bundesrat sieht beim Mohrenkopf-Essen nicht vorteilhaft aus – wie eben alle anderen auch.
An der berühmtesten Süssigkeit des Freiamts wird sich Albert Rösti noch weiter erfreuen. Wobei, ei- gentlich dürfe er nur Geschenke annehmen, die er innerhalb eines Tages konsumieren kann. Weil da hoffentlich schon die Flasche Freiämter Klosterbitter aus dem Raster fällt, macht die Schachtel Mohrenköpfe nicht mehr wirklich viel aus. «Aber, ein Tag hat 24 Stunden, da könnten schon ganz viele Mohrenköpfe verschwinden», meinte Rösti lachend. Und SVP-Bezirks-Präsidentin Nicole Heggli-Boder hatte noch eine weitere Überraschung für Rösti: weisse Socken, samt Aargauer Wappen und SVP-Logo. Auch Klischees müssen bedient sein.
«Ab in den Süden» nahm die Musikgesellschaft Boswil ihr Publikum am Jahreskonzert mit. Für viele Lacher sorgte Präsentator Röbi Schöpfer. Über jedes Land, in das die Reise musikalisch ging, wusste er etwas Lustiges zu erzählen. Etwa über Hawaii, dessen Traumstrände. «Natürlich, ein Spaziergang an der Bünz ist auch eine feine Sache, aber bei dieser Strandvorstellung befällt einen schon das Fernweh.»
Annemarie Keusch