Chloschtergeischt
12.04.2024 Muri, KolumneKürzlich fand in der Klosterkirche eine besondere Veranstaltung statt: Der kantonale Denkmalpfleger Reto Nussbaumer führte durch die altehrwürdigen Mauern. Sein Thema: Abt Plazidus Zurlauben und wie er das Kloster architektonisch prägte. Doch nicht nur die Arbeit des ...
Kürzlich fand in der Klosterkirche eine besondere Veranstaltung statt: Der kantonale Denkmalpfleger Reto Nussbaumer führte durch die altehrwürdigen Mauern. Sein Thema: Abt Plazidus Zurlauben und wie er das Kloster architektonisch prägte. Doch nicht nur die Arbeit des bekannten Murianer Abts beschäftigt Nussbaumer bei seiner Arbeit. Als Leiter der Denkmalpflege ist er für die gesamte Klosteranlage seit vielen Jahren höchstpersönlich verantwortlich. «Bei einem solchen Klosterkomplex ist immer etwas zu tun», meint er. «Zeit für anderes, etwa Hobbys, hat man kaum noch. Aber was solls – ich bin begeistert.»
Doch nicht nur die Arbeit führt Nussbaumer immer wieder ins Klosterdorf. Schon früher war der gebürtige Stadtzuger im Freiamt zu Besuch. «Als Zuger schafft man es für gewöhnlich nicht oft in den Aargau», erzählt er. «Doch ab und an gab es einen Ausflug nach Muri. Schliesslich sind auch wir katholisch – da gehörte ein Besuch der Klosterkirche zum Sonntagsprogramm.» Deshalb hatte er sich, als er die Stelle in der Denkmalpflege antrat, auch vielseitig in die Geschichte und die Gegebenheiten des Nachbarkantons einzulesen. Neues lernte er kennen, etwa das Fricktal, wo er nie zuvor gewesen war. «Aber etwas beruhigte mich immer: das Wissen, dass auch der Grossteil der Freiämter da noch nie war.»
Dass Zuger gerne im Freiamt tätig sind, zeigt sich auch in der Geschichte. So etwa Plazidus Zurlauben, der einem einflussreichen Zuger Geschlecht entstammt und später seinen Einfluss nahm als Murianer Abt im Freiamt. Freundschaft mit dem französischen Königshaus und der Söldnerhandel brachten der Familie Zurlauben sehr viel Geld ein. Damit bauten sie sich das Herrenhaus «Zurlaubenhof», einen prächtigen Bau, der nun sukzessiv der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werde, wie Nussbaumer weiss. «Ich hoffe, Ihr Interesse geweckt zu haben. Es wäre schön, wenn es dadurch mal Freiämter Touristen nach Zug ziehen würde – und nicht nur die grossen Öl- und Rohstofffirmen.»
Bleiben wir bei Nussbaumer. Denn einen Satz des Denkmalpflegers vergisst der Chloschtergeischt nicht so schnell. «Murianer sind schon ein tolles Volk. Es gibt immer einen Anlass, ein Jubiläum, das sie zu feiern wissen.» Und recht hat er! Bereits heute freuen wir uns auf das gross gefeierte 1000-Jahr-Jubiläum unserer geliebten Klosterkirche. So übrigens auch Nussbaumer, der die Feierlichkeiten kaum erwarten kann. «Das wird eine ganz grosse Kiste.» Und der Chloschtergeischt ist überzeugt: Auch hier behält der Denkmalpfleger recht.
Zwei Monate in einem Projekt und einen Monat auf Reisen – der langjährige Boswiler Gemeinderat Jakob Dolder hat eine interessante Zeit in Indonesien hinter sich. Dass dabei während einer Paradiesvogel-Trekking-Tour eine Gruppe Einheimischer unbedingt ein Foto mit ihm machen wollte, weil er so gross ist, ist eine der Anekdoten, die er mit nach Hause brachte. Die Erfahrungen aus dem Spital in Sorong eine andere. «Ich hatte eine Entzündung am Fuss, daraus entstand eine Blutvergiftung», erzählt er. Also musste er sich im Spital behandeln lassen, eine Stunde lang. «Am Schluss war alles gut und es kostete mich 16 Franken.»
--cbl/ake