CHLOSCHTER GEISCHT
24.05.2024 Muri, Kolumne, MeinungenPolizistin oder Polizist zu werden – fast jedes Kind, zumindest ganz viele Jungs, hegt einmal diesen Berufswunsch. Genau wie Lokführer oder Landwirt. Renato Orsi lacht. Er ist Polizist geworden, war zuletzt acht Jahre Leiter Sicherheit und Chef Regionalpolizei in Muri. «Bei ...
Polizistin oder Polizist zu werden – fast jedes Kind, zumindest ganz viele Jungs, hegt einmal diesen Berufswunsch. Genau wie Lokführer oder Landwirt. Renato Orsi lacht. Er ist Polizist geworden, war zuletzt acht Jahre Leiter Sicherheit und Chef Regionalpolizei in Muri. «Bei uns war es vielmehr der Kindheitstraum meines Bruders. Er wurde aber nicht Polizist, ich schon.» Orsi war Securitas-Mitarbeiter, kam so mit dem Metier in Kontakt und sein Interesse war geweckt. Was brauchts, um ein guter Polizist zu sein? «Einen hohen Gerechtigkeitssinn», sagt er. Man müsse Menschen mögen, schliesslich sei man deren Freund und Helfer. «Auch wenn das vielleicht nicht alle in allen Situationen so sehen.»
Die Genossenschaft Kabelfernsehanlage Muri ist Geschichte. Zumindest bald. Die Versammlung genehmigte den Antrag auf Auflösung, damit befindet sich die Genossenschaft aktuell in Liquidation. Dafür mussten natürlich auch Liquidatoren gewählt werden. Diese Wahl übernahm das langjährige Vorstandsmitglied Sandra Büchi. Und dabei stellte sich das Wort Liquidator als veritabler Zungenbrecher heraus. Immer wieder stockte Büchi. Und sogar noch beim Fotografieren des letzten Vorstands fragte sie sich, ob es besser auf das O oder das A betont sei. «Egal, ich will das gar nicht sagen können, schliesslich ist es nicht wirklich ein erfreuliches Wort», schloss sie das Thema ab.
Sandra Büchi und Ruedi Laubacher gaben formell auf die letzte GV den Rücktritt aus dem Vorstand bekannt. Sodass drei Mitglieder übrig blieben, die die Liquidationsaufgaben übernehmen. Beide taten dies mit einem offiziellen Rücktrittsschreiben kund. Ruedi Laubacher unterschrieb dies mit seinem offiziellen Vornamen Rudolf. «Besonders formell», kommentierte Präsident Thomas Räber. Tatsächlich dürfte niemand der 41 Stimmberechtigten im «Benedikt» der Pflegi Laubacher je mit Rudolf angesprochen haben.
Ein klein wenig Wehmut kam bei der allerletzten Versammlung der Kabelgenossenschaft schon auf. Eine 44 Jahre lange Geschichte wird mit der genehmigten Auflösung auf die letzten Meter geschickt. Nicht begleitet wird sie für einmal von Thomas Suter, Präsident der Wasserversorgungs-Genossenschaft Muri. Er musste sich für die letzte Generalversammlung entschuldigen. Thomas Räber meinte: «Die Wasserversorgung war wie ein grosser Bruder für uns.» Nur sei das Wasser nach wie vor gefragt, das Kabelfernsehen in dieser Art eben nicht mehr. So viel Wehmut darf dann durchaus auch sein.
Möglicher Wehmut zum Trotz führte Präsident Thomas Räber souverän und zügig durch die letzten Traktanden der Genossenschaft Kabelfernsehanlage Muri. Natürlich gehörten dazu auch die klassischen, etwa das Protokoll oder die Rechnung. Letztere habe gegen telefonische Voranmeldung beim Präsidenten eingesehen werden können. «Davon wurde reger Nicht-Gebrauch gemacht.» Überhaupt, seit er 2005 Präsident der Genossenschaft wurde und soweit er sich erinnern könne, sei es genau einmal vorgekommen, dass jemand die Rechnung einsehen wollte. «Ich wars», tuschelte jemand im Plenum. Wer, das behält der Chloschtergeischt selbstverständlich für sich.
Annemarie Keusch