CHLOSCHTER GEISCHT
09.08.2024 Muri, Kolumne, Meinungen«Swiss Chris» wird Chris Räber, frisch gekürter «Kopf des Monats» dieser Zeitung, in der Mountainbike-Szene genannt. Diesen Übernamen dürfte er im Highland Mountain Bike Park in Northfield, New Hampshire, erhalten haben, wie seine ...
«Swiss Chris» wird Chris Räber, frisch gekürter «Kopf des Monats» dieser Zeitung, in der Mountainbike-Szene genannt. Diesen Übernamen dürfte er im Highland Mountain Bike Park in Northfield, New Hampshire, erhalten haben, wie seine Eltern verraten. Dieses etwa 90 Autominuten nördlich von Boston gelegene Mekka für Dirt-Jump-, Slopestyle- und Freeride-Biker existiert schon seit den frühen Nullerjahren. Dort hat Chris während einer USA-Ferienreise mit der Familie erstmals internationale Szenen-Luft geschnuppert. 2013 durfte er dann sechs Monate dort arbeiten. Und auch heute noch kehrt er regelmässig als Coach nach Northfield zurück.
Schon in jungen Jahren war der Murianer ein Energiebündel – und ein Bewegungstalent, dessen besondere Begabungen früh erkennbar waren: «Als 10-Jähriger konnte er Einrad fahren und gleichzeitig mehrere Bälle jonglieren», berichten seine Eltern. Beim Schultheater habe er dann sein kommunikatives Talent entfaltet und mit seiner Herzlichkeit Gross und Klein für sich eingenommen. In Kombination mit seiner guten Beobachtungsgabe also die besten Grundvoraussetzungen für seinen heutigen Moderatoren-Job, der nun mit der Rolle als Olympia-Co-Kommentator einen Höhepunkt gefunden hat.
Schauspielerisches Talent bewies auch Stefan Staubli, Präsident vom Muri Energie Forum. Er schlüpfte für die Eröffnung des neuen Krimitrails in die Rolle von Max Koller, Tüftler und Tatverdächtiger. Passend dazu hallte just zum Start des Anlasses eine Polizeisirene von den Klosterfassaden wider. «Ich nehme an, das ist inszeniert», scherzte Gemeindepräsident Hans-Peter Budmiger. So weit ist das Energie Forum nicht gegangen. Aber beim anschliessenden Apéro verriet Staubli, dass er auf Anfrage beim Energie Forum durchaus für eine szenische Einführung in den Krimitrail zur Verfügung stehen würde – falls Max Koller dann nicht allenfalls im Gefängnis sitzen sollte.
Auf der Bühne von MuriLive hat Sängerin Claudia Masika mit ihrer Hammerstimme für Furore gesorgt. Nach dem Konzert zeigte sie sich von der zugänglichen Seite, nahm sich Zeit für ihre neuen Fans. «Du siehst so traurig aus, darf ich dich umarmen?», wandte sie sich vor ihrem Verkaufsstand an eine Teenagerin. Diese bejahte und stolzierte nach dem innigen «Hug» der Sängerin mit breitem Grinsen übers Festgelände. Dem erklärten Ziel, 40 zusätzliche Follower aus Muri für ihren Instagram-Account, dürfte die charismatische Sängerin mit Aktionen wie dieser definitiv näher gekommen sein. Die 1000er-Marke ist mittlerweile jedenfalls überschritten.
Wie man ins Gespräch kommt, das ist für Claudia Masika nicht nur als Künstlerin ein Thema, sondern auch als Privatperson. Die ersten Plaudereien bei ihrer Integration in die Schweiz habe sie demnach übers Wetter geführt. Was hier als Gesprächsöffner zuverlässig funktioniert, wäre in ihrem Herkunftsland Kenia undenkbar. Wenn dort jemand sage: «Es ist heiss», komme höchstens ein «Ich weiss» zurück. So schöpft sie ihr Lieblingsthema in Muri voll aus, spricht immer wieder die Hitze an und wedelt sich selbst, ihren Mitmusikern – und, wer weiss, vielleicht auch dem Chloschtergeischt – mit dem Fächer Luft zu. --tst