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30.08.2024 Mutschellen, LeserbriefeNein zum Verkauf der Isleren
An der Gemeindeversammlung vom 6. Juni habe ich aus verschiedenen Gründen gegen den gemeinderätlichen Antrag gestimmt, das Areal Isleren der Real North AG zu veräussern. Im Vorfeld der Gemeindeversammlung habe ich ...
Nein zum Verkauf der Isleren
An der Gemeindeversammlung vom 6. Juni habe ich aus verschiedenen Gründen gegen den gemeinderätlichen Antrag gestimmt, das Areal Isleren der Real North AG zu veräussern. Im Vorfeld der Gemeindeversammlung habe ich auch die Informationsveranstaltungen besucht.
Bei der anschliessenden Unterschriftensammlung habe ich das Referendum unterschrieben. Es erscheint mir richtig, dass über ein solch wichtiges Geschäft an der Urne abgestimmt werden kann.
Mit grossem Interesse habe ich am 26. August das Podiumsgespräch besucht, welches vom Komitee Pro Isleren organisiert wurde. Erfreulicherweise haben sich sehr viele interessierte Per- sonen zu diesem Gespräch eingefunden. Leider war vom Referendumskomitee keine Vertreterin oder Vertreter anwesend. Es wurde dabei eine gute Gelegenheit verpasst, die Gründe für das Referendum vor einem grossen Publikum zu präsentieren und zu diskutieren. Schade.
Die Podiumsteilnehmerinnen und -teilnehmer interpretierten Zahlen und Berechnungen je nach Ansicht (und Partei) ganz verschieden. Das ist ihr gutes Recht.
Dass sich dann aber Gemeindeammann Reto Bissig zu einer persönlichen Attacke gegen die Podiumsteilnehmerin Jacqueline Badran hinreissen liess, ist absolut nicht tolerierbar und unwürdig und die entsprechenden Reak- tionen aus dem Publikum sollten ihm zu denken geben. Meine Stimme wird er bei den nächsten Wahlen nicht erhalten.
Auch die Ausführungen von Investor Fredy Gantner über sein Herzensprojekt haben mich nicht überzeugt, und ich werde bei einem Nein für den Verkauf an die Real North AG bleiben.
Für mich ausschlaggebend sind nicht nur finanzielle Fragen, sondern auch die offenen Punkte, was mit den Mieterinnen und Mietern der schon jetzt im Eigentum der Real North AG stehenden Liegenschaften passiert und vor allem auch, wie das Verkehrsproblem in den Quartieren mit dem Bau von 266 neuen Wohnungen gelöst wird.
Urs Schertenleib, Rudolfstetten
Ja zum Verkauf der Isleren
Wenn mir die Podiumsdiskussion über den Landverkauf in der Isleren eines gezeigt hat, dann dies: Baurecht wäre hier keine Lösung.
Natürlich wurden verschiedene Zahlen herumgereicht. Laut Jacqueline Badran könnte die Gemeinde 2 Millionen Franken Baurechtszins pro Jahr lösen, laut Alfred Gantner hingegen höchstens 600 000 Franken. Ich bin geneigt, eher dem Immobilienfachmann zu glauben, der das Isleren-Projekt seit Jahren kennt, als einer Nationalrätin aus Zürich, welche die lokale SP «in den Ring» geschickt hat. Null Franken Zins würde die Real North AG bei einem Nein am 22. September zahlen, sie bietet nämlich nur Hand für einen Kauf. Die Referendumsinitianten behaupten, der Preis sei zu tief. Wahr ist wie beim Baurecht: Je mehr eine Investorin zahlen muss, desto höher werden die Mieten. Und sind es nicht die Gegner des Landverkaufs, die keine «Luxuswohnungen» wollen? Fazit: Es wäre absolut fahrlässig, auf eine Baugenossenschaft zu hoffen, die hohe Zinsen zahlt und gleichzeitig zahlbaren Wohnraum schafft.
Hingegen ist es absolut vernünftig, Ja zu sagen zu diesem ausgereiften Projekt, das die Gemeindefinanzen nachhaltig zu sanieren hilft.
Ruedi Kraft, Rudolfstetten