CHLOSCHTER GEISCHT
31.10.2024 Muri, Kolumne, MeinungenSimon Bachmann ist seit wenigen Monaten neuer Chef Regionalpolizei und Leiter Abteilung Sicherheit der Gemeinde Muri. Seit fast zehn Jahren gehört er zum Korps der Regionalpolizei, war Fachbereichsleiter Jugendpolizei, bevor er in die Fussstapfen von Renato Orsi trat. Dass er Polizist ...
Simon Bachmann ist seit wenigen Monaten neuer Chef Regionalpolizei und Leiter Abteilung Sicherheit der Gemeinde Muri. Seit fast zehn Jahren gehört er zum Korps der Regionalpolizei, war Fachbereichsleiter Jugendpolizei, bevor er in die Fussstapfen von Renato Orsi trat. Dass er Polizist werden will, war für den zweifachen Familienvater früh klar. Die Lehre als Polymechaniker war quasi nur Mittel zum Zweck oder Überbrückung, bis er nach einem Sprachaufenthalt in Australien 20-jährig die Polizeischule in Angriff nahm. «Schon beim Bewerbungsgespräch für die Lehrstelle betonte nachher Polizist werden zu wollen. Vielleicht war das taktisch nicht besonders clever, aber immerhin ehrlich.» Gereicht für die Lehrstelle hat es zumindest. Und Ehrlichkeit ist für einen Polizisten, ganz allgemein für Menschen, ganz sicher keine schlechte Tugend.
Als ehrlich und treu beschreibt sich auch Heinz Spross. Der GC-Mäzen – mittlerweile unterstützt er in erster Linie die Frauenmannschaft – war diese Woche zu Gast beim Club 50 des FC Muri. Es ist einer seiner ganz seltenen Auftritte. «Ich brauche das Rampenlicht nicht», sagt Spross. Viel lieber agiert er im Hintergrund. Und er hat ungeahnte Fähigkeiten. Als Gartenbau-Unternehmer habe er einen ganz besonderen Draht zum Wetter und zu den Wettermachern. Wenn Präsident Simon Käch vorher ganz stolz sagte, er habe die Ansage erfüllt, dass man sich über dem Nebel treffe, kontert Spross: «Da habe ich im Hintergrund mitgewirkt.» Wobei es ganz einfach clever ist, sich im Herbst auf dem Horben zu treffen.
Präsident Käch war es auch, der Heinz Spross rund eine halbe Stunde lang interviewte. Ausserplanmässig. Eigentlich war Oliver Stöckli als Moderator vorgesehen, musste aber kurzfristig absagen und brachte den Präsidenten wenige Stunden vor dem Anlass ein wenig ins Schwitzen. Käch sprang selber ein. «Darunter muss Heinz Spross jetzt vielleicht etwas leiden», meinte er schmunzelnd. Aber Käch übernahm Stöcklis Vorbereitungen und suchte sich Hilfe bei ChatGPT. «Ein paar Fragen stimmten dabei überein», verriet er. Schlecht gemacht hat sich Simon Käch als Moderator auf jeden Fall nicht.
Für den Club 50 des FC Muri war der Austausch mit Heinz Spross eine besondere Ehre. Zum einen, weil er öffentliche Auftritte scheut, zum anderen, weil er just am Tag zuvor seinen 77. Geburtstag feierte. Das wusste Käch natürlich und überreichte ihm einen guten Tropfen aus der Abtei Muri-Gries. Applaus folgte. Auch als Spross später berichtete, täglich durchschnittlich 25 000 Schritte zu gehen. Hut ab, findet da auch der «Chloschtergeischt».
Wer im Chor singen will, aber nicht Noten lesen kann, der kann es zuweilen schwer haben. Nicht überall kommt es gut an, wenn man sich an andere hält und denen nachsingt. «Bei uns ist das kein Problem», versichert Bea Klausner, Dirigentin des Regi-Chors. Dabei hat sie einen besonderen Kniff, wie die Sängerinnen und Sänger ihren Part auch ohne Notenlektüre üben können: Sie singt selber alle Stimmen einzeln ein und teilt die Dateien, zum entspannten Hör-Lernen. Das wäre in anderen Chören wünschenswert, wo die «Nachsinger» nach wie vor einen schrägen Seitenblick riskieren. --tst/ake