Jodlerclub Echo vom Lindenberg lud zu einem bunten und traditionellen Jodlerobig in Boswil
Frühling im Herzen, Herbst in der Luft – dieses Motto inter pretierte der Jodlerclub Echo vom Lindenberg ganz vielfältig, auch dank der Unterstützung des ...
Jodlerclub Echo vom Lindenberg lud zu einem bunten und traditionellen Jodlerobig in Boswil
Frühling im Herzen, Herbst in der Luft – dieses Motto inter pretierte der Jodlerclub Echo vom Lindenberg ganz vielfältig, auch dank der Unterstützung des Chörli Beinwil. Sie zeigten die ganze Palette ihrer Musik. «Mys Freiamt» am Schluss sangen alle gemeinsam.
Annemarie Keusch
Sie nehmen auf der Bühne einen Schnupf und hoffen, dass ihnen dadurch die Anmoderation wieder einfällt. Sie singen in ihren Lieder davon, wie «d Vögel am Morge früeh singed»
– von ihrem Frühmorgenfest. Von einem perfekten Wandertag. Davon, zum Dank einen Juz in den Himmel zu schicken. Oder davon, wie ein Älpler sagt: «Ech plange jede Morge, möcht ide Berge zue.» Und natürlich darf auch der eine oder andere Witz nicht fehlen, um das Programm aufzulockern. Es ist ein Jodlerabend ganz im klassischen, traditionellen Sinn, den der Jodlerclub Echo vom Lindenberg dem zahlreichen Publikum bietet.
Einer mit urchigen Klängen, einer mit feinem Essen, vielfältigem Desserbuffet und Lösli. «Es ist ein alter Schweizer Brauch», kündigte einer der Jodler vor der Pause an. «Bei zehn Lösli gibts eines gratis.» Es ist die Mischung aus Musik, Unterhaltung und komödiantischen Elementen, die diesen Abend ausmachen. Und die Tatsache, dass gleich zwei Pausen das Programm unterbrechen, lässt einen ins Gespräch kommen.
«Hemmige» mit Schüttelbalg
Der Jodlerclub überzeugte aber nicht nur beim Planen des Anlasses, sondern auch gesanglicher Natur. «Lueget, loset, gniesset» von Marie-Theres von Gunten, «E Älplertraum» von Emil Wallimann oder «Mit Gsang i d Nacht» von Peter Künzi. Die Jodler wissen, wem sie es zu verdanken haben, bereit für solch grosse Auftritte zu sein. «Unser Dirigent Stephan Schüpbach arbeitet mit uns, manchmal hart, bis wir ihm glauben, wie es zu tönen hat.» Zu gefallen wusste auch das Terzett zweier Jodlerinnen mit Akkordeon-Begleitung. Sie gaben «Hemmige» von Mani Matter in einer ganz speziellen Version zum Besten – mit Schüttelbalg. Immer wieder wurde in der Mehrzweckhalle an diesem Abend lauthals gelacht.
Nicht selten wegen der Gastformation, des Chörli Beinwil. Sie zeigen bei einer Textpassage von «Immer wieder sonntags», in der es ums Altersheim geht, auch mal auf die Ältesten im Chörli. Oder sie stossen auf der Bühne mit einem Schnäpsli an, wenn es passt. Vor allem aber zeigen sie die Variabilität von A-cappella-Musik. «En Vogel ohni Flügel» von Peter Reber, «Stuck on You» von Elvis, das Kinderlied «Der Kuckuck und der Esel», Melodien von afrikanischen Urvölkern – sie scheuen sich vor nichts.
Licht in grauen Herbst hinaustragen
Am Freitag sorgte die «Früehligs-Symphonie» von Emil Wallimann, aufgeführt mit dem Musikverein Wohlen, den Ländlerfrönde Freiamt, der Adhoc-Ländlerkapelle und dem Chörli Beinwil nicht für weniger Begeisterung. Und Licht, das in den grauen, tristen Herbst mitgenommen werden soll. Eben Frühling im Herzen, trotz Herbst in der Luft.
Ein traditioneller Jodlerobig – natürlich durfte der Mitternachts-Juz dabei nicht fehlen. Hühnerhautmomente gabs – bei Textpassagen wie «Chom, mer stossid ah; ofs Läbe, of Fröndschafte, wo mögid ha». Und spätestens als alle miteinander «Mys Freiamt» sangen.