TRIBÜNEN GEFLÜSTER
10.01.2025 SportEin Treffen mit Profifussballerin Julia Stierli mitten in Freiburg. Sie bestellt eine heisse Schokolade und erzählt, dass die sozialen Medien «Zeitfresser» sind und sie diese deshalb nicht nutzt. Dies nur ein Beispiel dafür, dass die Freiämterin sehr durchdacht ...
Ein Treffen mit Profifussballerin Julia Stierli mitten in Freiburg. Sie bestellt eine heisse Schokolade und erzählt, dass die sozialen Medien «Zeitfresser» sind und sie diese deshalb nicht nutzt. Dies nur ein Beispiel dafür, dass die Freiämterin sehr durchdacht handelt. Sie ist etwas ruhiger und geerdeter als andere Fussballerinnen und Fussballer. Auch wenn sie seit Jahren im Nationalteam spielt, schon an einer Weltmeisterschaft dabei war, mit den Frauen des FC Zürich zahlreiche Titel holte und auch Erfahrung in der Champions League hat, so ist null und nichts von Starallüren zu spüren. Julia Stierli ist der Inbegriff von Bodenständigkeit. Sie ist keine Frau der grossen Worte, sondern mehr der grossen Taten. Und so wird sie – wenn sie gesund bleibt und ein Aufgebot erhält – auch beim grössten Highlight des Schweizer Frauenfussballs im Juli mit dabei sein, wenn die Europameisterschaft im eigenen Land stattfindet.
Ein Interview aus dem Jahr 2015, geführt von ihrem damaligen Verein FC Zürich, beweist, wie Julia Stierli tickt. Dort sagt sie, dass sie sich mit Schokolade für gute Leistungen belohnt, dass sie gerne einmal Fallschirm springen würde und dass ihr Traumhaus in Costa Rica am Meer stehen würde. Auf die Frage «Was ist dein Lieblingsessen?» antwortete Julia Stierli: «Lasagne meiner Mutter.» Und auf die Frage «Hast du ein Ritual vor dem Spiel?» antwortete die Murianerin kurz und knapp mit «Ja». Nun fragen wir sie erneut, was sie denn für ein Ritual vor den Spielen hat. Sie antwortet im Jahr 2025 – also genau 10 Jahre nach diesem Interview – Folgendes: «Meinen gewohnten Ablauf. Dazu gehören ein paar Warm-up-Übungen in der Garderobe und ich setze mir drei Ziele, die ich im Spiel erreichen will, und gehe die im Kopf nochmals durch.» Und Julia Stierli sagt, dass sie heutzutage noch genau dieselben Abläufe hat wie damals.
Dieser Transfer sorgt für Aufsehen. Ein junger Schweizer Handballer wechselt in die Bundesliga zum Topteam der Rhein-Neckar Löwen. Der 19-jährige Gino Steenaerts macht den Schritt von Kriens nach Deutschland. Dieser doch eher spektakuläre und aussergewöhnliche Wechsel gab viel Aufmerksamkeit in den Medien. Und was hat das Freiamt damit zu tun? Jener Gino Steenaerts schrieb in der aktuellen Ausgabe des «Gägestoss» – des Vereinsmagazins von Handball Wohlen – die Gastkolumne. Präsident Andreas Stierli (respektive seine bessere Hälfte) hatte den Kontakt zu ihm eingefädelt und Steenaerts haute in die Tasten. Er beschrieb in seinem Gastbeitrag beispielsweise seinen Werdegang und wie wichtig seine Eltern und sein Umfeld auf seinem sportlichen Weg waren. «Ohne sie wäre mein Erfolg nicht möglich gewesen», sagt er. Die Wohler Handballer gratulieren Steenaerts zum Transfer und hoffen auf eine Einladung an ein Bundesligaspiel. Der Flügelspieler wird in wenigen Tagen aber zuerst an der Weltmeisterschaft mit der Schweizer Nati antreten.
Fussballzauber in der Hofmattenhalle. Von heute Freitag bis Sonntag führt der FC Wohlen sein Hallenturnier durch. Mit dem Nachwuchs, mit Sponsorenturnier (Freitagabend), mit Legendenturnier (Samstagabend) und mit einem Turnier für Menschen mit Handicap (Samstagnachmittag). Über 1000 Menschen, ganz viel Organisation, ein Riesending. Vorbeigehen lohnt sich.
Stefan Sprenger