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28.03.2025 Leserbriefe, Region OberfreiamtKindern die Natur näherbringen
Hans Keller selig, Pirmin Wiss und ich, Georg Maeder, waren begeisterte Wanderer und Bergsteiger. Der Ausgangspunkt war vielmals die Tresch-Hütte im Fellital. Dem Fellibach entlang zur Tresch-Hütte führte ein schöner ...
Kindern die Natur näherbringen
Hans Keller selig, Pirmin Wiss und ich, Georg Maeder, waren begeisterte Wanderer und Bergsteiger. Der Ausgangspunkt war vielmals die Tresch-Hütte im Fellital. Dem Fellibach entlang zur Tresch-Hütte führte ein schöner Wanderweg. Da kam uns der Gedanke, wir haben einen schönen Bach (Weissenbach), wir müssen die alten Wegspuren an unserem Bach entlang wieder aktivieren und pflegen. Wir fanden Wegspuren bis in die Gartenwirtschaft Restaurant Sonne. Hans Keller selig und ich mit Freunden gingen ans Werk und pflegten den alten Wanderweg. Er wurde von vielen Leuten sofort rege benutzt.
Auch Marianne Moos selig hat den schönen Wanderweg für sich entdeckt und fragte, ob sie den Weg für einen zukünftigen Kinderweg benutzen darf. Ich sagte mit grosser Freude Ja, aber unter einer Bedingung: Am Weg dürfe nichts verändert werden und für die Pflege übernehme ich die Verantwortung. Mithilfe des Försters Josef Schärer bauten wir Brücken, damit die Kinder und die Frauen mit den Kinderwagen den Bach überqueren konnten. Nachdem der Weg zum Kinderweg benannt wurde, beging der Verein Aargauischer Wanderwege unseren gepflegten Weg und erkor ihn als «schönsten Wanderweg im Freiamt».
Nach den Winterstürmen gab es viel Aufräumarbeiten. Durch geknickte Bäume, Überschwemmungen usw. gab es viel Brennholz. Wo wollten wir das lagern? Wir bauten zwei Holzunterstände, um das Holz trocken zu lagern. Auch der Kinderweg hat stark unter den Winterstürmen gelitten. Wir haben darauf Strassenkies eingebracht und verdichtet, damit der Weg wieder einwandfrei begehbar war.
Wir hofften darauf, dass es dem Kreisförster nicht allzu stark in die Glieder fährt, wenn er die neu gebauten Holzunterstände und die schön gepflegten Wanderwege sieht. Die Antwort der Baubehörde aus Aarau kam postwendend. Die Holzunterstände mussten abgerissen werden, und auch am Wanderweg selbst dürfen wir nichts mehr pflegen.
Wo ist da die Vernunft geblieben? Jeder Förster schaut zu seinen Wegen im Wald und uns wird es untersagt? Wir haben die Auflage erhalten, der Kinderweg müsse 30 m vom Bach entfernt sein. Kinder wollen doch im Bach baden, herumtollen und Steine ins Wasser werfen. Bei normalem Pegel des Weissenbachs und einer oder zwei Aufsichtspersonen können die Kinder unbedenklich im Bach spielen. Danach ist es doch für alle das Grösste, etwas trockenes Holz zur Verfügung zu haben, ein Feuer zu machen und eine feine Wurst zu grillen, um den Hunger zu stillen. Das Echo war immer das gleiche, was für ein wunderschöner Tag das doch war, wir werden gerne wiederkommen.
Es sollte doch heutzutage mit Ausnahmen des Gesetzes möglich sein, den Kindern die Natur und unseren Wald näherzubringen, ohne solche praxisfremden Auflagen. Wir würden es sehr bedauern, wenn man diesen Weg, den wir über 30 (!) Jahre gepflegt und betreut haben, einfach zuwachsen liesse und wir keinen Kinderweg mehr hätten.
Georg Maeder, Merenschwand