Annemarie Keusch, Redaktorin.

Ihnen haftet oft etwas Biederes an. Gerade bei jenen, deren geschichtliches Interesse sich in Grenzen hält. Höchstens Weltgeschichte, vielleicht Schweizer Geschichte. Die Vergangenheit im Dorf belächeln viele. Weil sie vielleicht weniger spektakulär zu sein scheint. Weil oft an alte, längst verstaubte Bücher aus der Primarschule denkt, wer sich Gedanken über die Geschichte des Dorfes macht.

Aber es geht auch anders. Das stellt Sins unter Beweis. Letzte Woche feierte das neue Buch «Sinser Dorfgeschichte(n)» Vernissage. Nur schon der Besucheraufmarsch zeigt, dass der biedere Beigeschmack längst verflogen ist. Die Gemeinde liess die jüngsten Jahrzehnte nicht nur mit Fakten und Zahlen aufarbeiten, sondern auch mit vielen Geschichten und Anekdoten aus dem Dorf. Entstanden ist ein buntes, modernes und einladendes Buch. Natürlich, gratis ist das nicht. Und oberste Priorität geniesst es wohl in keiner Gemeinde. Aber es zeigt, dass, wer lokale Geschichte richtig anpackt, damit nach wie vor begeistern kann.