CHLOSCHTERGEISCHT
16.08.2025 Muri, KolumneAm Dienstag unterrichtet er in Aarau, am Mittwoch in Wohlen. Es ist gar nicht so einfach, mit Stephan Diethelm einen Termin zu vereinbaren. Schliesslich findet sich doch ein Zeitfenster für ein Gespräch über die anstehende Saison von «Musig im ...
Am Dienstag unterrichtet er in Aarau, am Mittwoch in Wohlen. Es ist gar nicht so einfach, mit Stephan Diethelm einen Termin zu vereinbaren. Schliesslich findet sich doch ein Zeitfenster für ein Gespräch über die anstehende Saison von «Musig im Pflegidach». Ein Gespräch, in dessen Verlauf er auch verrät, dass er aus seinem Engagement für die Jazz-Reihe im Klosterdorf ganz viel Inspiration und Weiterbildung für seinen Alltag als Musiklehrer schöpft. An dieser Doppelfunktion will er denn auch festhalten: «Wenn ich in fünf Jahren pensioniert werde, sollen andere weitermachen», sagt er. Die geeigneten Nachfolger, beide Mitte 20, hat er bereits gefunden. Und in der verbleibenden Zeit dürften noch 60 Pflegidach-Konzerte für gehörigen Schub sorgen.
Im Fokus der Vergänglichkeit steht auch der zweite Teil der Luxese-Ausstellung im Singisenforum im Kloster Muri. Da werden Werke ausgestellt, die auf den ersten Blick oder beim Lesen des Begleitdokuments Fragen aufwerfen. Wie zum Beispiel, mit welchen Themen sich die Künstlerinnen und Künstler auseinandergesetzt haben. Spannende Hintergründe eröffnen sich und geben Einblick in Zusammenhänge oder Gedankengänge, die so nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Da hat etwa Künstlerin Eveline Cantieni zwei durchgescheuerte Sockenfersen stark vergrössert. Beim ersten Anblick auf die Werke zieht ein Gedanke vorbei. Das kennt, wer vor zirka 50 Jahren in die Handarbeitsschule durfte. Mussten die Schülerinnen damals nicht solche Stellen mit Maschenstichen flicken? Notabene in der Hoffnung, dass sie dann gute Hausfrauen würden. Weit gefehlt. Heute wird es als Kunst verwendet.
Lokal. Regional. Genial. Diese drei Worte hat sich das OK der Gewerbeschau SIGA 2025 zum Motto gemacht. Und entsprechend wollen die Gewerbler nicht nur informieren, sondern auch begeistern, inspirieren und Menschen zusammenbringen. Nur Menschen? Nein, auch tierisch wird es abgehen in Sins. Möglich macht es der Streichelzoo, der auf dem Messeareal eingeplant ist. Und natürlich das beliebte Säulirennen.
Vier junge Männer aus dem Freiamt haben sich Mitte Juli zu Fuss auf den Weg gemacht vom östlichsten Punkt im Büdnerland hinüber zum westlichsten Punkt bei Genf in Chancy. Diesen haben sie dann, auch dank ihrer Fitness und der guten Planung, in genau vier Wochen erreicht. Genau wollten sie es dann auch mit dem westlichsten Punkt nehmen. Denn dieser liegt etwas neben dem Grenzstein, den sie erreicht haben. Darum sind sie dann kurzerhand noch in die Rhone gesprungen zum wirklich westlichsten Punkt der Schweiz. Also voller Einsatz auf der ganzen Linie.
Sie haben 35 000 Höhenmeter und rund 540 Kilometer zu Fuss zurückgelegt. Sie sind durch Wind, Regen, Schnee und Wasser gelaufen. Dabei gab es mehr als einmal Blasen an den Füssen, zuerst vom Gewöhnen an das Wandern und von der Nässe, die nicht enden wollte. Dann durch die grosse Hitze von den Teerbelägen und den Hochsommertemperaturen. Noch nicht klar ist, wie viele Pflaster verwendet wurden, damit sie täglich ihre Etappe laufen konnten. Zum Glück haben sie noch etwas Ferien, damit diese Erinnerungsstücke heilen können. --tst/vaw