CHLOSCHTERGEISCHT
22.08.2025 MuriEs ist eine aufwendige Geschichte, auf die sich die Organisatorinnen des interkulturellen Abends zum Thema Ostafrika im reformierten Kirchgemeindesaal eingelassen haben. Schliesslich werden in den Ländern je nach früherer Kolonialmacht verschiedene Sprachen gesprochen. Simultan ...
Es ist eine aufwendige Geschichte, auf die sich die Organisatorinnen des interkulturellen Abends zum Thema Ostafrika im reformierten Kirchgemeindesaal eingelassen haben. Schliesslich werden in den Ländern je nach früherer Kolonialmacht verschiedene Sprachen gesprochen. Simultan übersetzt eine Dolmetscherin vor Ort die Aussagen auf die Kopfhörer der Anwesenden, von Deutsch auf Französisch oder Englisch und umgekehrt. Während den Referaten reichte das, in der Diskussionsrunde offenbar nicht. Sie hoffe, dass sie nicht wiederhole, was die anderen schon gesagt hätten, richtete sich Sara Mohammed, Frauenrechtsverteidigerin aus dem Sudan, ans Publikum. Sie, die englisch spricht, hat von den Aussagen ihrer Vorredner aus Burundi der Demokratischen Republik Kongo in Französisch offenbar nicht viel verstanden. Die Befürchtung war allerdings unbegründet, ihr Beitrag zur Debatte ein Mehrwert.
Nach den dramatischen Ausführungen zu willkürlichen Verschleppungen und Inhaftierungen in ostafrikanischen Staaten mutete es befremdlich an, als Marianne Kürsteiner, Initiantin des Abends, nach der Diskussion von der Bühne in einen Nebenraum «abgeführt» wurde. Ihre Abwesenheit zog sich in die Länge, die Spannung im Saal stieg. In ein traditionelles ostafrikanisches Tuchgewand gehüllt, kam sie dann endlich zurück. Eine Geste der Dankbarkeit für ihren Einsatz für die vor politischer Verfolgung Geflüchteten. Das Kleid behielt Marianne Kürsteiner für das anschliessende Essen gleich an. Und sogar für das gemeinsame Tanzen, das den Abend abrundete.
Es ist nur ein Sackgeld-Job. Und trotzdem sieht Martin Schneider hinter dem Schülerbüro so viel mehr. Hier können die Jugendlichen ab 13-jährig ihre ersten Erfahrungen in der Arbeitswelt sammeln. Ihr erstes eigenes Geld verdienen, dieses sparen und sich Wünsche damit erfüllen. Einen kleinen Einblick in die Welt der Erwachsenen erhaschen. So etwa auch, wenn sie sich beim Schülerbüro registrieren wollen. Eine einfache Nachricht reicht nicht. Wer Sackgeld-Jobs übernehmen will, muss zuerst ein Vorstellungsgespräch bei Martin Schneider absolvieren. «Adäquat gekleidet» heisst es in der Einladung, die Schneider interessierten Jugendlichen schickt. Das nimmt die eine oder der andere dann jeweils fast zu ernst. «Ein Jugendlicher kam im schwarzen Blazer, bei über 30 Grad», erzählt Schneider. Ob so viel Seriosität muss er bisweilen fast lächeln. Wobei es ihm viel lieber ist als jene, die das Schülerbüro auf die etwas zu leichte Schulter nehmen und es mit der Zuverlässigkeit nicht so eng sehen.
Hoselupf, Wyberhoge, König – diese Begriffe sind aktuell in aller Munde. Kein Wunder, in einer Woche wird in Mollis entschieden, wer das Eidgenössische Schwingfest gewinnt, wer König wird. Etwas anders interpretiert hat dies die Metzgerei Klausner in Oberrüti und Sins: Sie bietet kurzerhand passende Fleischspezialitäten zum Anlass an. Die Fackelspiesse werden zu Schwinger-Spiessen. Verkauft werden ESAF-Steaks, Wyberhoge-Spiessli und König-Cordon-bleus. Dass das Gewerbe am Hype um solche Grossanlässe mitverdienen will, ist nur verständlich. Im Falle der Metzgerei Klausner gleich doppelt. Schliesslich war Geschäftsführer Yanick Klausner einst selbst Kranzschwinger.
--tst/ake