TRIBÜNENGEFLÜSTER
12.09.2025 Sport«Die Schande von Courtételle: Besa Biel um verdienten Sieg betrogen». So lautet der Titel des Matchberichts von Besa Biel auf deren Homepage. Die beiden Teams sind beide Gruppengegner des FC Wohlen in der 1. Liga classic. Was ist passiert? «Besa Biel ...
«Die Schande von Courtételle: Besa Biel um verdienten Sieg betrogen». So lautet der Titel des Matchberichts von Besa Biel auf deren Homepage. Die beiden Teams sind beide Gruppengegner des FC Wohlen in der 1. Liga classic. Was ist passiert? «Besa Biel dominierte lange Phasen, erzielte ein Traumtor und wurde durch emotionale Höhen und Tiefen getrieben – nur um am Ende durch spielentscheidende Schiedsrichterfehler und unsportliches Verhalten des Gegners um den Lohn gebracht zu werden. Die 320 Zuschauer wurden Zeugen eines Dramas, das Fairplay und Respekt mit Füssen trat. Am Schluss siegte Courtételle mit 2:1, dank eines Tores tief in der Nachspielzeit, doch der wahre Verlierer war der Fussball selbst.» In einem ellenlangen Bericht (7000 Zeichen) wird alles ausführlich erklärt.
Wir liefern hier die Kurzform. Es ist genau eine Stunde gespielt. Besa Biel führt 0:1. Courtételle greift an, ein Zweikampf an der Strafraumgrenze führt dazu, dass ein Spieler des FC Courtételle an Boden liegen bleibt. Besa Biel spediert den Ball ins Out. Als es eine Minute später weitergeht, wird der Einwurf von Courtételle zum Goalie des FC Besa Biel geworfen. Doch bevor er den Ball berührt, wird er von Antoine Rossé mit Vollgas attackiert. Rossé trifft zum 1:1. Auf dem Platz realisiert niemand, was hier gerade passiert. Der Schiedsrichter gibt das Tor. Natürlich. War ja rein theoretisch alles rechtens. Nur wurde das Fairplay mit Füssen getreten. Oder wie es Besa Biel schreibt: «Eine Aktion, die als Inbegriff der Unsportlichkeit in die Annalen eingehen wird.» Danach eskalierte das Spiel komplett. Neun Gelbe Karten und zwei Platzverweise sind die Folge. Und Courtételle trifft in der 99. (!) Minute zum 2:1-Sieg.
Doppeleinsatz für Max Schmid. Der Hägglinger (Jahrgang 2011) hatte ein strammes Wochenende. Am Samstag startete er als Mitglied des Aargauischen Nationalturnverbandes an den Schweizer Meisterschaften im Nationalturnen in Villmergen. Der Sohn des früheren Bobfahrers Daniel Schmid zeigte eine starke Leistung. Der 11. Rang bringt ihm die Auszeichnung. Einen Tag später – am Jungschwingertag in Villmergen – macht Max Schmid erneut mit. Dieses Mal als Mitglied des Schwingklubs Freiamt. Mit drei Niederlagen und drei Siegen verpasst er hauchdünn um einen Viertelpunkt den Zweig. Übrigens: Max Schmid spielt auch Handball in Wohlen – hatte am letzten Wochenende aber keinen Einsatz. Also sportlicher geht es kaum.
«El vala sco ‹Mister Bikemaraton›: Il ciclist da professiun Urs Huber es stat 17 jadas a la partenza dal traget lung intuorn il Parc Naziunal, 15 jadas sül podest e set jadas ha’l guadagnà la cuorsa.» Wir wissen nicht genau, was diese Zeilen auf Rätoromanisch bedeuten, aber sie wurden kürzlich abgedruckt. Es geht dabei um Urs Huber, die Marathon-Mountainbike-Legende aus Jonen. Seine Karriere endet abrupt ein paar Wochen vor dem offiziell letzten Rennen. Dies, weil er einen heftigen Unfall hatte. Die eindrückliche Geschichte von ihm ist – hoffentlich etwas verständlicher als Rätoromanisch – in dieser Ausgabe zu lesen. Ein kleines Unikat geht in Sportrente. Die Sportredaktion dankt Urs Huber für die tollen Geschichten, die er in den letzten rund 20 Jahren als Profisportler geschrieben hat – und wünscht alles Gute.
Stefan Sprenger