CHLOSCHTERGEISCHT
12.09.2025 Muri, KolumneDas freut auch den «Chloschtergeischt». Der Murianer Wein ist der beste unter den Ortsbürgerweinen im Aargau – auch in der Kategorie Blauburgunder. Natürlich war nicht nur die Prämierung, sondern auch die Diplomübergabe ein Fest. Eines, zu dem einer der ...
Das freut auch den «Chloschtergeischt». Der Murianer Wein ist der beste unter den Ortsbürgerweinen im Aargau – auch in der Kategorie Blauburgunder. Natürlich war nicht nur die Prämierung, sondern auch die Diplomübergabe ein Fest. Eines, zu dem einer der Hauptakteure verspätet erschien: Rolf Wehrli, der beim Verband der Aargauer Ortsbürgergemeinden künftig die Weinprämierung übernimmt. Dass sie warten, war für die Murianer Ortsbürger und das Rebberg-Team selbstverständlich. Dass sie das nicht vor leeren Gläsern tun, ebenfalls. So meinte Milly Stöckli, Präsidentin Aargauer Ortsbürgerverband, nach Wehrlis Eintreffen: «Die Verspätung macht nichts, wir sind nun einfach ein wenig ‹gchäppeled›.»
500 Etiketten erhielten die Murianer Ortsbürger, um ihren Klosterfelder, Jahrgang 2023, damit auszustatten und hinauszutragen, dass dies der beste Ortsbürger-Blauburgunder im Aargau sei. «Aber nur diesen», meinte Simon Waltenspühl, Geschäftsführer des kantonalen Ortsbürgerverbandes – auch ein Murianer, wie die Präsidentin. Die Siegeretiketten auf andere Jahrgänge zu kleben, um diese besser zu verkaufen, gehe natürlich nicht. «Ich werde genau darauf achten», meinte er schmunzelnd. So viel Ehrlichkeit sei den Ortsbürgern zugetraut.
Am Podium der Gemeinderatskandidaten in Muri wurde Herbert Meier gefragt, warum sie ein Referendum gegen Tempo 30 ergriffen hätten. Meier: «Die Besucher der ‹Gmeind› sind nicht das Stimmvolk.» Ein verständnisloses Raunen war die Reaktion aus dem Publikum. Meier meinte wohl «einen Teil» des Stimmvolkes. Zeigen wird sich das am Abstimmungssonntag, wenn bekannt wird, wie viele den Weg an die Urne gehen.
An selben Anlass wurde Herbert Meier darauf angesprochen, ob er eine Kopie von Milly Stöckli sei und diese ersetze. Meier hielt fest, dass er eine eigenständige Person sei. Er konkretisierte gleich noch seinen Flyer. Die Kuh Elsa, die neben ihm auf dem Flyer sei, stehe nicht zur Wahl in den Gemeinderat, sagte er schmunzelnd. «Der Herr daneben aber schon.»
Marlies Laubacher wurde gefragt, ob sie unbefangen auf die Verwaltung zugehen könne. Oder ob sie als HR-Fachfrau zuerst ein Assessment durchführen werde. Worauf Laubacher antwortete, unbefangen gehe sie nicht. Ein Assessment sei ein gutes Instrument, doch werde dies nicht das Erste sein, was sie plane. Es seien zwei Paar Schuhe, ob man als Bürgerin oder Gemeinderätin mit der Verwaltung spreche. Da darf sich die Verwaltung wohl bei einer Wahl von Marlies Laubacher auf eine andere Ansprache freuen.
Marco Küng, Präsident des Schwingklubs Freiamt, sagte in seiner Moderation beim Empfang von Joel Strebel: «Ich habe wohl auch einen Anteil an deinem Erfolg.» Ihre Schwingerkarrieren haben sie gleichzeitig beim SK Freiamt gestartet. Sie beide ständen nun hier auf der Bühne. Er als Redner und Strebel als zu Geehrter. Küng meinte: «Du hast wohl immer, wenn du mich im Schwingkeller mit einer 10 auf den Rücken gelegt hast, dafür geübt, dies heute im Ring perfekt auszuführen.» Zwei Freunde, die sich freundschaftlich begegnen, das gefällt dem «Chloschtergeischt».
--ake/vaw