CHLOSCHTERGEISCHT
26.09.2025 Muri, KolumneDie Gegner sprachen von einem Prestigeobjekt und betonten, dass «Inspiration Matterhaus» weit über das hinausgehe, was die katholische Kirchgemeinde Muri brauche. Vor allem am geplanten Saal-Neubau schieden sich die Geister. Seit zwei Jahren ist das Projekt vom Tisch – ...
Die Gegner sprachen von einem Prestigeobjekt und betonten, dass «Inspiration Matterhaus» weit über das hinausgehe, was die katholische Kirchgemeinde Muri brauche. Vor allem am geplanten Saal-Neubau schieden sich die Geister. Seit zwei Jahren ist das Projekt vom Tisch – mit dem Nein an der Urne definitiv. Nun bringt die Kirchenpflege die Sanierung des Sockelgeschosses an die «Chilegmeind». Aus dem jetzigen Pfarrsaal und der Kapelle sollen ein Archivraum und eine multifunktional nutzbare Kapelle werden. Raum für Chorproben, Sitzungen und Gottesdienste in einem. «Mit der jetzigen Situation können wir uns nunmal nicht brüsten», sagt Hans Peter Frey, Kirchenpflegepräsident. Die Räumlichkeiten seien nicht mehr zeitgemäss, gerade auch was die technische Ausstattung betrifft. Schnell fügt er an: «Aber es muss kein Palast sein.» Zweimal dasselbe will er sich nicht vorwerfen lassen.
Die strengste Zeit in der Badi ist vorbei. Der Sommer macht dem Herbst Platz. Abkühlung im Schwimmbecken sucht niemand mehr. Die Türen der Badi sind geschlossen. Trotzdem, für Betriebsleiter Martin Burkart bleibt es intensiv. Schliesslich steht im November an der «Gmeind» ein Kreditantrag für die Badisanierung auf der Traktandenliste. Logisch, dass Burkart voll und ganz dahintersteht und für ein Ja weibelt. Denn die Folgen der jetzigen Platzverhältnisse, die in vielen Bereichen nicht mehr genügen, bekam er im Laufe des Sommers hautnah mit – auch auf äusserst unangenehme Weise. Während Burkart erzählt, stehen dem «Chloschtergeischt» hie und da die Haare zu Berge. Dass es zu wenig Toiletten hat in der Badi, ist nicht von der Hand zu weisen. Dass, vielleicht als Folge davon oder auch aus anderen Gründen, hie und da ein Kind sein Geschäft ausserhalb der Toilette verrichtet, kann passieren. Dass die Eltern aber weder selber aufwischen, noch das Vorkommnis melden – das geht einfach nicht. Ein bisschen mehr Anstand dürfte hier nicht zu viel verlangt sein.
Die Feuerwehrhauptübungen haben Hochsaison. Kürzlich fand jene in Waltenschwil statt. Dabei stand die Kommando-Übergabe von Michael Meier zu Mario Kopp im Zentrum. Aber die Feuerwehr präsentierte ihr Können auch in einer simulierten Angriffsübung beim Volg und den darüber liegenden Wohnungen. Natürlich mit Feuer. Sobald dieses ausgelöst wurde, kam die Reaktion der Jugendlichen spontan: «Hat jemand Marshmallows dabei?» Gut, wenn es an der Hauptübung gemütlich zu und her geht, im Ernstfall würde wohl niemand daran denken, am Feuer Marshmallows zu braten.
Die Feuerwehr Waltenschwil nutzte den Anlass auch dafür, Wissen zu vermitteln. Etwa, warum gewisse Feuerwehrleute gelbe und andere orange Helme tragen. «Die Offiziere tragen orangene Helme, damit sie im Trubel eines Ernsteinsatzes besser sichtbar sind», betonte Vizekommandant Stephan Koch, der die Übung kommentierte. Und er hielt auch mit Kritik nicht zurück. Etwa darüber, dass bei Ernsteinsätzen Leute stehen bleiben, gaffen und im Idealfall gar noch besser Bescheid wüssten, wie den die Feuerwehr zu handeln hätte. Er appelliert an genau diese Leute: «Herzlich willkommen in der Feuerwehr Waltenschwil.» Tatkräftige Männer und Frauen seien schliesslich immer gefragt.
Annemarie Keusch
